Kapitel 112

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''Wen haben wir denn da?'', fragte mich eine Stimme und lachte.

Ich verdrehte gereizt meine Augen und seufzte laut auf.

Diese nervige, arrogante Stimme würde ich unter tausend anderen Stimmen wiedererkennen und nur einer ganz bestimmten Person zuordnen können.

Danke Schicksal, dass du es heute so gut mit mir meinst!

Musste es denn genau jetzt sein? Da wo ich es am wenigsten brauchte?

''Dornröschen ist von den Toten erwacht! Wie geht es dir meine Liebe?'', fragte mich Gracie mit ihrer honigsüßen Stimme und lachte daraufhin noch einmal.

Ich seufzte genervt und schulterte meine Tasche noch einmal richtig, da sie mir von meiner Schulter gefallen war, als Miss. Barbiepuppe meinte, sich unbedingt gegen mich schmeissen zu müssen.

Ich hatte gerade echt keine Lust mich mit Gracie auseinanderzusetzten.

Nicht nur, weil es verschwendete Kraft sein würde jetzt mit ihr zu diskutieren, sondern auch, weil ich ganz genau wusste, welche Person neben Gracie stand.

Die Person, die für mein rasendes Herz verantwortlich war.

Ich hatte es bis jetzt noch nicht einmal gewagt meinen Blick zu heben.

Ich musste nicht einmal hochschauen, um zu wissen, dass Blake mir direkt gegenüber stand. Ich hatte es allein schon an seiner Anwesenheit und an dem Kribbeln meines ganzen Körpers gemerkt, als sein Duft, den ich über alles liebte, meine Seele umhüllte.

Ich konnte mich kaum dazu überwinden hochzuschauen, weil ich so große Angst davor hatte, was mich erwarten würde, wenn ich in sein Gesicht schauen würde.

''Lass uns einfach reingehen.'', flüsterte Abi mir zu und wollte mich mit ins Klassenzimmer ziehen, als die nervige Stimme von Gracie wieder ertönte.

''Wo warst du denn, Madison? Wir haben dich die letzten Tage echt vermisst.'', fragte sie erneut mit gespielter Freundlichkeit.

Ich atmete tief durch und wagte es dann doch endlich aufzuschauen.

Mein eiskalter Blick war geradewegs auf Gracie gerichtet, gut darauf bedacht nicht zur Seite zu schauen, um eine gewisse Person zu sehen. Ich wollte mir das nicht antun.

Wenn Blicke töten könnten, dann würde Gracie jetzt dreimal tot umfallen.

''Habe ich dir nicht letztes mal gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst?'', zischte ich sie an und kniff meine Augen zusammen. ''Oder hab ich mich zu unklar ausgedrückt? Ich kann es von mir aus gerne wiederholen."

Gracie verschränkte ihre Arme vor der Brust und grinste: ''Wieso bist du denn so unhöflich? Mit dem falschen Fuß aufgestanden, Süße?''

Sie wollte mich nur provozieren.

Ganz ruhig, Madison.

Meine Hände zitterten schon vor Wut.

Wenn ich könnte, würde ich ihr so gerne eine reinschlagen. Aber genau das wollte sie: Sie wollte, dass ich komplett ausraste und wütend werde.

Ich musste einfach ruhig bleiben.

''Zu jemandem wie dir kann man nicht anders als unhöflich sein, Gracie. Das müsstest du doch bereits wissen oder?'', mischte sich jetzt auch Abigail ein und schaute belusigt zu Gracie rüber.

Einer ihrer Augenbrauen ging in die Höhe und sie schnalzte arrogant mit der Zunge, ehe sie wieder anfing zu sprechen: ''Misch du dich nicht ein Abigay. Geh du lieber weiter den Boden wischen mit deiner weißen Mähne!''

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