Kapitel 70

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Ich schaute fragend und gleichzeitig abwartend zu ihm.

Er hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben und sein Blick war auf den Boden gerichtet, so als würde er auf den Boden nach den Worten suchen die ihm fehlten.

Ich merkte, dass er meinen fragenden Blick aus dem Augenwinkel her sehen konnte, dennoch wendete er seinen Blick nicht vom Boden ab.

Stumm lief ich, nachdem ich meinen Blick ebenfalls auf meine Füße gewendet hatte, neben ihm her.

Ich wusste das er gleich mit der Sprache rausrücken würde, wir verschwiegen uns nie etwas. Und wie es aussah schien es als würde es ihm auch viel bedeuten, denn man hatte die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme erkennen können.

''Du weißt, du kannst mir alles sagen, oder?''

Er blieb abrupt stehen, sodass ich gar nicht gemerkt hatte das er etwas hinter mir geblieben war.

Ich drehte mich zu ihm und legte meinen Kopf schief.

Was war denn los?

Ich ging die wenigen Schritte die uns trennten auf ihn zu und schlang sofort meine Arme um seinen Hals. Vielleicht gab es ihm ein wenig Mut mir das zu erzählen, was ihm auf den Herzen lag.

Als wir uns trennten, lächelte er. ''Das weiß ich doch. Es ist nur, uhm.. ich weiß nicht wie ich dir das sagen soll.''

Aufmunternd lächelte ich ihn an. Ich würde ihm doch nicht den Kopf abreißen, egal was kommen sollte.

''Also gut, puhhh..'' Er fuhr sich durch seine braunen Haare und ließ seine Hand an seinem Nacken. ''Ich- uhm.., du weißt ja das ich mich mit Abi sehr gut verstehe..''

Ich fing bei der Erwähnung von Abi innerlich sofort an zu Grinsen.

Deswegen machte er sich so sorgen? Ach Gott, wie süß..

''Und, naja wie soll ich sagen.. Ich mag sie. Ich mag sie wirklich sehr und ich weiß nicht, aber irgendwie ist das was zwischen mir und ihr so, so..-''

''Anders?'', beendete ich lächelnd seinen Satz und er wartete einige Sekunden, bis er zaghaft nickte und meinen Blick mied.

''Klingt bescheuert, oder?'', lachte er über sich selbst und schaute dann wieder in meine Augen.

Ich schüttelte meinen Kopf.

Es war überhaupt nicht bescheuert. Sogar ich hatte das Knispern zwischen den beiden auf meiner Feier gespürt und ich war mehr als nur glücklich darüber.

''Nein, überhaupt nicht.''

Seine Mundwinkel zuckten leicht, als er mich aus seinen vertrauten Augen anschaute. ''Ich wollte eigentlich fragen, ob das für dich okay ist? Also, dass ich mit ihr so guten Kontakt habe.''

Ich öffnete geschockt meine Augen als seine Worte bei mir ankamen.

''Warum bitte sollte es nicht okay sein?!'', platzte es dann amüsiert aus meinem Mund, als ich ihn mit einem Grinsen betrachtete.

Warum bitte machen sich die beiden denn so viele Sorgen darüber?

Erst Abi, dann Jason.

Als ob ich den beiden die Köpfe abreißen würde, weil die sich gut verstehen. Und wenn daraus mehr sein sollte, worauf ich innerlich sowieso hoffte, wäre ich glücklicher denn je. Denn Jason hatte jemand besonderen verdient und Abi war perfekt für ihn. Und genauso war es auch andersherum.

Sie machten aus einer kleinen Mücke einen riesen Elefanten.

Und scheiße, eigentlich war das total süß wie sie sich Sorgen machten.

BrokenWhere stories live. Discover now