Kapitel 82

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Madison POV

Ich fühlte mich so unglaublich schlecht.

Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, weil mich die ganzen Schuldgefühle plagten.

Ich fühlte mich, als hätte ich Ryan wirklich betrogen. So als hätte er mich bei etwas Verbotenem erwischt und das obwohl wir nur geredet hatten.

War es normal, dass ich mich dreckig fühlte?

Denn wie sollte ich mich nicht so fühlen, wenn ich seine besten Freund geküsst hatte und das obwohl ich wusste, dass er in mich verliebt war. Wenn ich mehr Zeit mit Blake verbrachte als mit Ryan und ihn somit hängen ließ.

Was wohl gestern Abend noch passiert war? Ob die sich zerstritten, vielleicht sogar geprügelt hatten? Ich wollte nicht, dass sich zwei beste Freunde wegen mir zerstritten. Was wäre ich für ein Mensch, wenn ich zulassen würde, dass jahrelange Freunde nur wegen mir auseinander gingen?

Ich hätte von Anfang an auf Abstand gehen sollen. Nachdem ich mit Abi geredet hatte, hätte ich anfangen sollen weniger mit Blake zu machen und schon gar nicht soviel Nähe zu ihm aufzubauen. Denn je näher er mir kam, desto weniger hatte ich Kontrolle über meine Gefühle und das erschwerte die ganze Sache um einiges.

Ich musste etwas dagegen tun. Aber was?

"Madi'', hörte ich Dianas Stimme und blinzelte paar mal, als ich ihre Finger vor meinen Augen schnipsen sah, ''du träumst'', erwiderte sie und grinste. ''Mal wieder.''

''Hä, was?'', fragte ich irritiert und erntete belustigte Blicke von den anderen.

''Ich hab das Gefühl das passiert irgendwie sehr oft, kann das?'', fragte Luke, der mir gegenüber saß, belustigt und erntete mehrfaches Nicken der anderen.

Ertappt grinste ich ihn an und widmete mich wieder meinem Essen. Ich sollte wirklich aufhören in der Umgebung meiner Freunde soviel nachzudenken.

''Hey Kumpel.'', vernahm ich nach einiger Zeit Lukes Stimme und hob meinen Kopf.

Ryans und meine Blicke trafen sich auf Anhieb und wir verweilten einige Sekunden. Zaghaft lächelte ich ihn an. Keine Ahnung was ich mir erhoffte. Vielleicht das er mir zurück lächelte und mir zeigte, dass er nicht mehr sauer war?

Doch zu meinem bedauern wendete er den Blick ab und begrüßte fröhlich die anderen.

Okay, das hatte ich verdient.

Ich schluckte die Enttäuschung runter und versuchte mich an dem Gespräch der anderen zu beteiligen, damit keiner meine schlechte Laune merkte. Irgendwann hörte ich ihnen nur noch mit einem Ohr zu und konzentrierte mich mehr auf mein Essen.

Ab und zu ließ ich meinen Blick über die Menge der Menschen fliegen. Keine Ahnung warum ich das tat.

Okay, eigentlich doch.

Ich war auf der Suche nach Blake. Ich wollte ihn sehen und mit ihm sprechen, ich wollte in seine Arme und einfach nur in seiner Nähe sein.

Und wie auf's Stichwort, so als hätte er mich gehört, erkannte ich seinen braunen Haarschopf. Mein Herz beschleunigte sich schlagartig um das Doppelte, dennoch versuchte ich gefasst zu bleiben.

Verdammt, würde das denn nie aufhören?!

Ich musste mit ihm reden. Ich wollte wissen was gestern vorgefallen war und ich wollte wissen was jetzt aus 'uns' werden würde. Was auch immer wir waren, denn darauf hatte ich auch keine genaue Antwort bekommen.

Ich wollte so dringend.

Aber ich konnte nicht.

Oder?

BrokenWhere stories live. Discover now