Kapitel 110

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Um etwa 1:26 Uhr ging leise meine Zimmertür auf und eine breit grinsende Abi betrat den Raum.

Ihr Grinsen ging von einem bis zum anderen Ohr und ihre Wangen glühten vor Freude.

Obwohl meine Nachttischlampe und das Flurlicht, welches durch die geöffnete Tür in unser Zimmer schien, die einzigen Lichtquellen im gesamten Raum waren, konnte ich von meinem Bett aus die rosa Wangen und das glückliche Leuchten in ihren Augen erkennen.

Dem breiten Grinsen und dem Leuchten nach zu urteilen war es ein gelungener Abend für die beiden, dachte ich grinsend.

''Hey, du bist ja noch wach?'', stellte Abi verwundert fest, als sie mich sitzend auf meinem Bett entdeckte.

''Ich bin nicht müde.'', erwiderte ich nur und zuckte mit meinen Schultern.

Das entsprach nicht ganz der Wahrheit.

Ich war sogar hundemüde.

Diese zwei Tage bei meinem Papa und die langen Autofahrten hatten mich echt müde gemacht. Dennoch konnte ich einfach kein Auge zu drücken.

Einerseits, weil ich einfach heiß darauf war zu erfahren, was Abi und Jason getan haben.

Und andererseits.. hatte ich wieder die Möglichkeit über Blake nachzudenken.

Nachdem Diana sich ins Bett gelegt hatte - was schon knapp 3 Stunden her war - hatte ich, nach all der verdrängten Zeit, wieder die Möglichkeit über den Jungen nachzudenken, den ich hoffunglos liebte.

Ich hatte es das ganze Wochenende über eigentlich relativ gut geschafft, nicht über ihn nachzudenken, aber seitdem ich wieder in diesen 4 Wänden saß konnte ich nicht anders, als das meine Gedanken zu ihm wanderten.

Ich hatte fürchterliche Angst was passieren würde, wenn ich ihn morgen wieder sehen würde.

Bei unseren letzten Begegnungen sind Sachen passiert, die ich immer noch mit Gewalt in die dunkelsten Ecken meines Gedächnisses verbannte - und ich wusste nicht wie mein Körper und mein Herz das nächste Mal reagieren würden, wenn ich ihn zu Gesicht bekommen sollte.

Tagelang konnte ich die Sehnsucht nach ihm und nach allem, was mit ihm zu tun hatte, verdrängen.

Doch jetzt, wo ich wieder hier war, ging es nicht so einfach, wie zu Hause.

Und so kam es, dass ich seit drei Stunden auf meinem Bett saß und nachdachte

Aber das wollte ich Abi nicht sagen.

Denn es ging heute nicht um mich, sondern um Sie.

Ich schlug meine Decke zur Seite und machte meine Nachttischlampe aus.

''Na los, komm. Du hast mir eine Meeenge zu erzählen.''

Ich stand von meinem Bett auf und ging mit einem breiten Grinsen aus dem Zimmer.

''Madi, wo willst du hin?'', fragte sie mich verwundert.

Ich stöhnte leise auf und verdrehte die Augen. ''Du musst mir endlich erzählen wie es mit Jason war, sonst flipp ich noch aus vor Neugier!''

Sofort schlich wieder ein breites Lächeln auf ihre Lippen.

''Und warum machen wir es nicht in unserem Zimmer?'', fragte sie mich.

''Sag mal, haben die Schmetterlinge in deinem Bauch jetzt auch dein Hirn befallen oder was?'', meinte ich und verdrehte erneut die Augen, ''wir wissen doch beide, dass wir wie verrückte Teenies kreischen werden, wenn du von eurem Date erzählst und Diana dadurch wach wird!''

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