Kapitel 98

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''Wir sehen uns dann später beim Mitagessen!'', sagte Abi und winkte mir zum Abschied, als sie in die Richtung des Geschichtsraumes ging.

Sie hatte es heute mal wieder geschafft mich aus meinem Bett zu kriegen, damit ich wieder in den Unterricht ging. Ich hatte zwar mit all meinen Kräften versucht in meinem Bett liegen zu bleiben, aber Abi wäre nicht Abi, wenn sie mich nicht gewalttätig aus dem Bett gezerrt und mir sogar beim Zähne putzen und Haare machen geholfen hätte. Sie wollte mir sogar beim auf Klo gehen helfen, aber das war dann doch ein bisschen zu übertrieben.

Also hatte ich mich - wenn auch gegen meinen Willen - fertig gemacht und war mit ihr und Diana in den Unterricht gegangen. Ich hatte zwar die ganze Zeit versucht ihr ein schlechtes Gewissen einzureden, aber diese Masche zog leider nicht bei ihr.

Nichtsdestotrotz hatte ich die ersten Stunden ohne irgendwelche Vorfälle überstanden - wenn man die Tatsache ignorierte, dass mein Herz immer noch schmerzte und meine Gedanken bei dem einen Jungen hingen dessen Schuld es war.

Aber das wurde ja sowieso schon zur Routine.

Ich schulterte meine Tasche noch einmal richtig, weil sie mir von der Schulter gerutscht war und wollte gerade den Englischraum betreten, als mich jemand grob am Oberarm packte, mich herumwirbelte und gegen die Wand schubste, sodass meine Tasche auf den Boden fiel.

''Spinnst du?'', zischte ich der unbekannten Person entgegen, als sich ein leichtes Ziehen an meinem Rücken bemerkbar machte.

Das würde ganz sicher einen blauen Fleck geben.

Ich schaute dem Übeltäter mit zusammengekniffenen Augen in die seine und stellte erschrocken fest, dass es kein Übeltäter sondern eine Übeltäterin war.

''Oh mein Gott'', machte Gracie und hielt sich gespielt erschrocken ihre Hand vor ihren Mund, ''das wollte ich nicht. Tut mir Leid, Madison!''

Chloe, die hinter Gracie stand, kicherte über Gracies Witz und schaute mich siegessicher an.

Ich seufzte genervt und hob meine Tasche auf, um so schnell es geht von hier zu verschwinden.

Ich wollte nicht weglaufen, aber ich hatte einfach keine Lust und auch nicht wirklich die Laune mit ihr jetzt zu diskutieren - geschweige denn sie überhaupt zu sehen.

Sie stützte ihre Hand an der Wand ab und versperrte mir somit den Weg.

''Na na, Madison. Wieso denn so eilig? Hast du nicht etwas Zeit um mit uns zu plaudern?'', flötete sie mit honigsüßer Stimme und ich verdrehte nur gereizt meine Augen.

''Ich möchte meine wertvolle Zeit nicht mit dir verschwenden, Gracie. Also nein, ich habe keine Zeit, um mit euch zu plaudern.'', erwiderte ich gereizt und betonte dabei das Plaudern.

Einer ihrer Augenbrauen ging in die Höhe und sie schnalzte arrogant mit der Zunge, ehe sie wieder anfing zu sprechen: ''Warum denn so gereizt? Schlecht geschlafen, Süße?''

Ich ignorierte sie einfach und schubste ihren Arm weg, damit ich endlich durch konnte, aber sie hielt mich wieder am Oberarm fest und ich stöhne genervt auf.

''Was ist dein scheiß Problem!'', rief ich jetzt etwas lauter und wirbelte herum, sodass sie mich loslassen musste und mich mit weit geöffneten Augen anschaute, da sie anscheinend nicht damit gerechnet hätte. ''Verpiss dich einfach und geh mir nicht auf meine nicht vorhandenen Eier!!"

Sie hatte sich schnell gefasst und schmunzelte mich jetzt nur herablassend an.

Eine Weile lieferten wir uns einen Blickduell und so langsam ging sie mir gewaltig auf den Keks.

BrokenWhere stories live. Discover now