Fürs Erste

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Alex grinste mich erwartungsvoll an. "Was willst du denn von mir hören?", fragte ich gespielt desinteressiert. "Alles?! Jedes kleinste Detail?!" Ich verdrehte lachend die Augen. "Du klingst ja schon fast hetero." Er starrte mich an, als wäre mir gerade ein zweites Paar Arme gewachsen. Er fasste sich theatralisch an die Brust. "Noch nie wurd' so schändlich Maul über mich zerrissen. Hinfort! Hinfort mit dir, du Übeltäter! Du Scheusal, du feiger Wicht! Tritt unter die Augen mir nicht!" Ich lachte mich schief und krumm, während er mir seine dichterische Ballade vortrug. Das war einfach komplett klischee-schwul. Ich liebte es. Er sank mit dem Blick gen Himmel gerichtet und die Hand erhoben zu Boden. "Also, jetzt übertreibs halt", lachte ich. Er blieb regungslos liegen und ich kniete mich zu ihm hin. Was er konnte, konnte ich schon lange. "Oh, mein Liebster, du feiner Herr! Verlasset mich nicht! Seht! Dort ruft die Nachtigall den Abend heran! Lass uns flüchten in des Todes kalte Umarmung, wenn ich dich, meine wahre Liebe, nicht im Tageslicht haben soll, kann nur die Dunkelheit mein Leid erlösen! Und sei gewiss, ich werde dich finden in des Todes Gebette." Ich spürte, wir Alexander unter mir vibrierte. Das hast du jetzt aber von Shakespeare geklaut!", rief er, nach Luft ringend. "Nein, ich niemals, mein liebster Gemahl, nie würde ich wagen solch eine gewaltige Schandtat!" Alex kam aus dem Lachen nicht mehr hinaus und ich half ihm hoch. "Ich werde dir sicher nicht mein Sexleben unter die Nase reiben. Das ist allein meine Sache!" "Na guuut", schmollte er. "Aber hat es danach wenigstens weh getan?" Ich wurde rot. "Also jaaaa! Ich wette, sie ist mega im Bett!" "Wer ist mega im Bett?", fragte Melody, die unaffällig neben Alex aufgetaucht war. "Ja, alsooo-" Sie war wirklich einmalig. Sie konnte sogar den Ach-Mir-Ist-Eh-Nichts-Peinlich-Ich-Bin-Schwul-Alex mit einem Satz ausschalten. "Habt ihr gerade über mich geredet?", fragte sie in meine Richtung und zog eine Augenbraue hoch. "Möglicherweise...?", hob mein Freund an. Aber ich sprang sofort ein. "Ja, haben wir, nein, ich hab nichts erzählt, es tut ihm leid, er ist immer neugierig- Ich liebe dich?" Sie lachte ihr herzliches Lachen und ich entspannte mich sofort wieder. "Ich glaube nicht, dass Avalon die Richtige ist, um über Sex zu reden. Aber ich könnte dir da so Einiges berichten-" "Wage es!", rief ich aus und beschleunigte meine Schritte. Melody verfiel locker in mein Tempo, während Alex ordentlich zu schnaufen begann. "Wir-" Schnauf. "Wir werden-" Schnauf. "Wir reden schon nicht-" Schnauf. "Nicht mehr darüber" Schnauf. "Jetzt mach doch mal langsamer!" Mein bester Freund war komplett außer Atem, als ich endlich stehenblieb. Melody war völlig unbeeindruckt. Aber ich musste zugeben, mein Puls war auch leicht gestiegen. Aber meine Freundin sah wie immer perfekt aus und hatte sich im Griff. Ich schnaubte frustriert. "Kannst du damit nicht mal aufhören?" Melody sah mich verwirrt an. "Mit was?" "Damit, so verdammt perfekt zu sein, das regt mich echt total hyper-mega auf, ey!" Das Mädchen lachte. "Du solltest mal deine perfekten roten Wangen sehen, Baby." Sie wackelte mit den Augenbrauen und sofort stimmte Alexander mir ein: "Baby, baby, baby, oooh, baby, baby, baby, oh-ooh", trällterte er das Lied von Justin Bieber. Ich verdrehte die Augen und legte einen Endspurt zum Klassenzimmer ein. Sexinformationen hatte ich meinem Freund allerdings erfolgreich verwehrt. Fürs Erste.

Hey Menschen,
tut mir leid, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe, wie gesagt, Schreibblockade, aber egal, ich werde jetzt wieder updaten, aber eher langsam, was gut gedeiht, wird immer gut. Oder so. Keine Ahnung, ich glaub, so einen Spruch gibts. Egal.
Danke dafür, dass ihr drangeblieben seid,
Ihr seid geil,
Eure Vidka😁❤

PS: Ja, ich hab mir ein bisschen was von der Schüttelbirne (Shakespeare) ausgeliehen, keine Ahnung, ich fands lustig. Vielleicht ihr ja auch.😁😉

Eine Lesbe kommt selten allein | ✅Where stories live. Discover now