All ihre Monster

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Meine Mutter ärgerte mich damit die ganze Fahrt lang und am Schluss gab ich auf und rollte nur noch mit den Augen. "Aber sie scheint freundlich", schloss sie ihren Vortrag ab. "Ich weiß, Mom!", stöhnte ich frustriert. Sie lachte. "Ach, ich weiß noch genau, wie es für mich früher war. Es war ein echtes Abenteuer. Genieße es, solange es währt!", seufzte sie. "Ja-ha!" Sie lächelte, aber dann wurden ihre Züge plötzlich betrübt. "Allerdings hat deine Schwester leider nicht wirklich die beste Wahl getroffen." Ich sah sie verwundert an. Das hatte sie mitbekommen? Sie war doch so beschäftigt. "Du weißt von Tobias?", fragte ich verwirrt. "Natürlich, so blind bin ich nun auch wieder nicht. Und ich weiß auch, dass du alles daran setzt, ihn loszuwerden. Es tut mir leid, dass ich dir dabei nie geholfen habe. Du hast so ein gutes Herz, Avalon. Und ich sehe, wie du leidest. Für deine Schwester. Aber das ist es nicht wert. Sie muss da alleine durch und sie wird es schaffen. Davon bin ich überzeugt und das solltest du auch sein, Liebling. Häng dich nicht zu sehr da hinein." Ich atmete hörbar aus und versuchte, das zu verkraften, was sie gerade gesagt hatte. Ich wollte Arya doch beschützen! Aber vermutlich musste ich damit klar kommen, dass ich das nicht konnte. Nicht so wie früher, als ich noch alle ihre Monster hinweg jagen konnte. Ich liebte sie, aber genau deswegen musste ich sie loslassen. Schließlich nickte ich. Sie hatte recht. Ich sah wehmütig aus dem Fenster. Was ich jetzt darum gegeben hätten, von irgend einem meiner Freunde umarmt zu werden.

Als ich zuhause war, rief ich Alex an. Er merkte sofort, dass etwas los war und bot an, vorbei zu kommen. Ich nahm dankend an, ich brauchte seine warme Unterstützung jetzt.
Sobald wir in meinem Zimmer waren, zog er mich in seine Arme und wir setzten uns auf mein Bett. Nachdem ich ihm alles berichtet hatte, nickte er andächtig. "Woher weißt du denn so genau, dass er so schlimm ist? Ihr habt euch doch noch nicht einmal richtig unterhalten", gab er zu bedenken. Ich atmete aus. Sollte ich es ihm erzählen? Ich hatte es bis jetzt noch niemandem erzählt und hatte es eigentlich auch nicht vor. Ich sah ihn an und wusste, dass niemand es je von ihm erfahren würde. "Er-er hat mal versucht, mich zu küssen." Endlich war es raus. Es war mir ziemlich lang auf der Seele gelegen und ich war erleichtert. Er riss die Augen auf. "Ernsthaft???", fragte er fassunslos. "Warum hast du nichts gesagt?" Ich sah zu Boden. "Weil ich weiß, dass er die Geschichte verdrehen würde und sie ihm glauben würde. Und ich will nicht, dass sie mich hasst!" Alex sah mich mitfühlend an. "Deshalb nimmt dich das alles so mit! Du hättest uns das sagen sollen! Wir vertreiben dieses Arschloch aus deinem Haus." Er setzte seine entschlossene Miene auf, die klar machte, dass er, was auch immer er wollte, auch bekommen würde. Ich brachte ein schwaches Lächeln zu Stande. "Und wir müssen dich und Melody zusammenbringen!" Jetzt lächelte ich tatsächlich. "Viel Spaß damit..." Er grinste. "Oh", sagte er verschmitzt, "den werde ich haben."

Hallo Menschen,
ich dachte, ich bring mal mehr die Family von Avalon ein, hoffentlich gefällts euch. Immer gerne Feedback.😁
Und das nächste Mal wieder mehr Melody, versprochen!
Have fun,
Eure Vidka😁❤

Eine Lesbe kommt selten allein | ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt