Große Geheimnisse

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Als ich am nächsten Tag das Schulgelände betrat, war ich schon ganz hibbelig vor Aufregung, aus dem einfachen Grund, dass ich sie heute wiedersehen würde. Ich sah mich um. Da waren genau drei Leute auf dem Hof und eine davon war ich. Ich war wirklich sher früh dran. In dem Moment fuhr ein schwarz glänzender Mercedes vor und hielt direkt neben mir. Die Fahrertür öffnete sich und eine Mauer von Mann stieg aus. Er ging um das Auto herum und öffnete die Beifahrertür. Als Melody ausstieg, fuhr mir der Schock in die Glieder, nicht nur, weil sie wunderschön war, sondern auch weil sie aus diesem sündteuren Auto ausstieg und ein blaues Auge hatte. Sofort gingen bei mir alle Alarmglocken an und ich starrte den Typen neben ihr an, der ihr gerade einen Rucksack überreichte. Könnte er sie geschlagen haben? Meine Gedanken rasten, als sie sich umdrehte und auf mich zu kam. "Hey", sagte sie lächelnd und umarmte mich. Ich erstarrte und sagte nichts. "Alles gut?", fragte sie mit gerunzelter Stirn. "Das wollte ich dich gerade fragen", antwortete ich, bevor ich es mir anders überlegen konnte. "Warum?", fragte sie verwirrt. Ich spürte, wie Wut in mir aufkam. "Wer war das?", fragte ich und zeigte auf ihr Auge. Sie räusperte sich. "Niemand, ich bin gestolpert." "Achso, gestolpert. Mitten in eine Faust?" Sie sagte nichts. "Melody, das ist nicht in Ordnung. Wer immer das war, verdient eine in die....auf den Mund." Sie sah mich lächelnd an. "Das ist nett von dir, aber ich komm klar." Dann sah sie mich anzüglich an. "Was willst du überhaupt dagegen tun?" Ich streckte die Brust raus und sagte: "Als brauner Gurt in Karate denke ich, ich könnte schon etwas ausrichten." Sie grinste und legte eine Hand auf meine Wange. Ich riss die Augen auf, was sie nur noch mehr zum Lachen brachte. "You're cute", murmelte sie. "Wa-was?", fragte ich fassungslos während mir die Schamesröte ins Gesicht trat, tat aber so, als hätte ich sie nicht gehört, obwohl mir ununterbrochen wegen diesen Worten Schauer über den Rücken liefen. "Nichts", sagte sie lächelnd und nahm die Hand von meiner Wange. Sofort fühlte sich alles leerer an. "Nun, kannst du mir jetzt das Klassenzimmer zeigen?", fragte sie. "Ähm, ja, natürlich", sagte ich, bemerkte aber, dass sie mich ohne eine Antwort stehen gelassen hatte. Also gingen wir Seite an Seite in das Schulhaus und in Richtung Physiksääle. "Magst du Physik?", fragte sie interessiert. Ich schüttelte lachend den Kopf. "Nicht mal im Entferntesten! Also manchmal...nur wenn ich alles verstehe, was SEHR selten passiert." Sie lächelte zurück. "Ich mag Physik." "Tatsächlich?", fragte ich überrascht, "du scheinst eher wie ein Sprachentyp." Sie lachte. "Weil ich Englisch bin?" Ich wurde rot. "Ähm, nun ja, also...ja" Ihr Lachen wurde lauter. Und ich konnte nicht anders, als auch zu lachen. "Sorry", sagte ich. "Hey, Avalon!", unterbrach uns eine Stimme hinter uns. Wir drehten uns um und vor uns stand Alexander, hinter ihm Tay. Er grinste uns an und wackelte mit den Augenbrauenin meine Richtung. Ich verdrehte rot im Gesicht die Augen.

Eine Lesbe kommt selten allein | ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt