Eine Lesbe kommt selten allein | ✅

Popcorn

Leider muss alles ein Ende haben. (Außer die Wurst, die hat zwei...okay, sorry😂😂😂😅)
Auf jeden Fall kamen wir nach ungefähr zehn Minuten am Kino an und sogleich kamen uns Alexander und Tay entgegen. Beide waren ziemlich verblüfft von unserem Auftreten, aber Alexander konnte nichts so schnell aus der Fassung bringen. Er grinste bis über beide Ohren und wackelte so viel mit den Augenbrauen, dass ich schon Angst hatte, dass sie abfallen würden. Als ich abgestiegen war, boxte ich ihm in die Schulter und er jaulte auf. Melody lachte nur, nahm meine Hand und zog mich ins Kino. Ich war völlig überfordert, aber glücklich.
Sie ging sofort an die Theke und redete leise mit dem Verkäufer. "Ernsthaft?", fing mein Kumpel an, sich zu beschweren, "sie macht immernoch ein Geheimnis draus?" Da kam sie wieder an und bevor wir igendetwas sagen konnten, ging sie an uns vorbei und bedeutete uns, zu folgen. Also taten wir einfach wie befohlen.
Wir betraten den Kinosaal. Ich mochte die Atmosphäre wirklich gerne, sie beruhigte mich irgendwie. Es war so dunkel und gemütlich und es roch nach Popcorn. Oh, warte! Popcorn! Das hatte ich ja glatt vergessen! Ich blieb abrupt stehen, sodass Alexander mit Schwung in mich hineinlief, sodass ich wiederum nach vorne stolperte, direkt in Melody's Arme. Sie lachte und hielt mich fest. Eine Sekunde zu lang, um normal zu sein. Ich sah auf. Ihr Blick war sanft und schwermütig. Mein Blick wanderte zu ihrem Mund, aber in letzter Sekunde konnte ich mich abwenden. Meine beiden Freunde waren erstarrt. Ich sah, wie Alexander sich mit funkelnden Augen belustigt auf die Lippe biss. "Ähäm, was ist los?", fragte Tay an mich gerichtet. Ich räusperte mich. "Ich glaube, wir haben das Popcorn vergessen..." Mein bester Freund nickte. "Ich gehe welches holen, ihr könnt euch schonmal hinsetzen." Wir sahen uns zustimmend an und folgten Melody, während Alexander wieder zurückging. Als wir in der Mitte angekommen waren, bedeutete Melody Tay, zuerst hineinzugehen. Ich folgte und dann sie. "Warte!", rief Melody mir zu. Ich bin sicher, Alexander möchte neben dir sitzen. Lass noch einen Platz neben Tay frei." "Kay", sagte ich und bemerkte wohl, dass sie dafür gesorgt hatte, dass sie neben mir saß. So saßen wir eine Weile da und unterhielten uns über belanglose Dinge. Als Alexander endlich reinkam, hatte er zwei medium Tüten Popcorn dabei und ich wusste, was das bedeutete: Ich musste mir eine mit Melody teilen. Da ging aber schon die Werbung los und ich beschloss, mir darüber keine Sorgen mehr zu machen. Als die Tüten verteilt und Alex an seinem Platz war, entspannte ich mich und lehnte mich zurück. Ich war sehr gespannt, was das für ein Film war und als es endlich losging, machte ich Freudensprünge: Wonderwoman. Diesen Film wollte ich mir schon ewig ansehen und jetzt hier mit meinen Freunden war es noch tausendmal besser.
Mitten im Film, bei einer besonders nervenraubenden Stelle, spürte ich, wie meine Hand angestubst wurde. Ich sah hinüber in Melody's eisblaue Augen. Sie lächelte mich an und verschränkte ihre Finger mit meinen. Ich schaute auf unsere Hände und konnte es kaum fassen. Es sah so aus, als wäre es immer schon so gewesen und als würde es für immer so sein. Ich blickte wieder auf, aber sie sah wieder auf den Bildschirm. Bevor ich es ihr nachtat, sah ich noch, wie Alexander am explodieren war, weil er uns gerade Händchen halten sah. Händchen halten.