60. The pain is beating on me like a drum

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Schließlich schob sich eine von ihnen durch die Tür. Es war ein wagemutig aussehendes Mädchen mit dunklen Augen und langen schwarzem Haar. Es war Romilda Vane. Ich hatte in Fred und Georges Laden schon einige Male mit ihr Erfahrung machen dürfen und eins konnte ich sagen: dieses Mädchen war überheblich und eingebildet. Kurz gesagt: ich mochte sie nicht.

„Hi, Harry, ich bin Romilda, Romilda Vane", sagte sie laut – eine Spur zu laut, wie ich fand – und selbstsicher. „Warum kommst du nicht mit zu uns ins Abteil? Du brauchst nicht bei denen hier zu sitzen", fügte sie unüberhörbar flüsternd hinzu. Harry öffnete gerade den Mund und wollte antworten, doch ich war schneller. Ich konnte sowas überhebliches und eingebildetes nicht ab.

„Warum gehst du nicht einfach wieder in das Loch zurück aus dem du herausgekrochen bist und lässt uns in Ruhe? Wie wäre das, Schätzchen?!" Sie wollte etwas sagen. Wahrscheinlich wollte sie mir irgendeine Beleidigung oder so gegen den Kopf knallen aber ich machte nur ein Zeichen das sie verschwinden sollte. Meine eiskalte Miene überzeugte sie wohl schließlich und die Viertklässler verzogen sich.

„Victoria, das war nicht nötig. Ich wäre schon bei euch geblieben", meinte Harry und sah mich mit seinen grünen Augen an. Natürlich wusste ich, dass er bei uns geblieben wäre, aber dieses Mädchen hatte einen Arschtritt verdient.

„Die anderen erwarten von dir, dass du coolere Freunde als uns hast", sagte Luna und fiel mir damit in meinen noch nicht mal angefangenen Satz. Ich zuckte nur mit den Schultern und behielt meine Gedanken für mich. Das Glas der Fensterscheibe war kühl, als ich meinen Kopf dagegen lehnte. Ich klinkte mich aus dem Gespräch aus und schloss die Augen. Ein wenig Schlaf würde jetzt sicherlich guttun – wann tat schlaf schließlich nicht gut?

Als ich wieder erwachte, saßen Hermine und Ron schon bei uns, welche ich schlaftrunken begrüßte. Ich hatte mir noch nicht mal ganz den Schlaf aus den Augen gerieben, als plötzlich ein Mädchen aus der dritten Klasse in unser Abteil trat uns drei Briefe reinreichte. Jeweils einen für Harry, Neville und mich. Total überrascht – und noch etwas verschlafen – nahm ich den Brief entgegen. Er war von einem gewissen Slughorn, der uns gerne auf einen kleinen Mittagsimbiss in Abteil C einladen würde. Wenn es um Essen ging musste mich niemand lange überzeugen irgendwo hinzugehen und so kam es, dass wir drei uns ein wenig später auf den Weg machten und zu Abteil C gingen.

Wir waren jedoch nicht die Einzigen, die Slughorn eingeladen hatte. Slughorn sprang voller Freude auf, als Harry den Raum betrat, bevor er Neville und mich entdeckte und auch begrüßte. Zwar mit nicht so viel Begeisterung wie bei Harry, aber das war irgendwie verständlich.

Auf einen Wink von Slughorn setzten wir uns auf die letzten leeren Plätze. Ich hatte das Glück und fand einen leeren Platz neben Ginny, die aussah, als ob sie nicht ganz wüsste wie sie hierhergekommen war und warum. Nun, da war sie allerdings nicht die Einzige. Auch ich fragte mich, warum ich eingeladen wurde. Schließlich war nichts Besonderes, nicht so wie Harry.

„Nun, Sie kennen hier alle?", fragte Slughorn, doch einige schüttelten ihren Kopf. „Blaise Zabini ist ja in Ihrem Jahrgang." Mein Blick glitt verwundert zu Blaise, der zwar keine Anstalten machte Harry oder Neville zu grüßen, aber mir dafür ein kurzes Nicken zusammen mit einem wissenden Lächeln gab. Verwundert nickte ich zurück, bevor Slughorn uns auch die anderen Vorstellte, deren Namen ich mir aber nicht merkte. Warum sollte ich auch?

Es war schnell zuerkennen, warum Slughorn uns hierher eingeladen hatte. Die meisten hatten berühmte Eltern oder waren mit hohen Tieren im Ministerium verwandt oder bekannt. Ginny und ich waren davon allerdings die Ausnahme. Während des Essens erzählte sie mir, dass Slughorn sie im Waggon zaubern sehen hatte und sie dann eingeladen wurde. Damit war klar, warum Ginny hier war, jedoch war immer noch nicht klar, warum ich hier war.

Behind Green EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt