97 Mira

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Der Arzt Ben dreht sich zu mir und sagt >>Mira, du bist nicht schwanger<< einer Erleichterung durchflutet mich. Die so stark ist, dass ich fast von Stuhl kippe. Nicht schwanger. >>aber jedes Mal, wenn du mit Milan schläft ist die Chance, dass du schwanger wirst, ist sehr hoch. Es kann sein, dass du jederzeit schwanger wirst<< erklärt er. Ich höre ihm zu, doch ich bin so erleichtert, dass mich das in Moment nicht interessiert.

Doch sobald Ben weg ist und meine erste Erleichterung abgeflaut ist, übermannt mich die Entäuschung. Wieso bin ich entäuscht? Ich wollte doch kein Baby. Nicht jetzt. Verwirrt gucke ich Milan an und verbanne diese Gedanken. >>Was passiert, wenn wir wieder mit einander schlafen?<< frage ich, auch wenn ich die Antwort schon kenne. >>Du würdest wahrscheinlich schwanger werden<< wiederholt Milan. Meine Hoffnung, dass ich mich nur verhört habe, schwindet. Ich presse meine Lippen zusammen und nicke.

>>Ich bin noch nicht bereit schwanger zu werden<< erklärt ich angestrengt. >>Natürlich<< erwiedert Milan. Ich kann die Entäuschung raus hören. Doch anstatt sauer zu werden, bekomme ich Schuldgefühle. Er wollte ein Kind. Doch ich vertreibe den Gedanken. >>Ich bin auch nicht bereit meine Arbeit auf zu geben<< sage ich fest. Milan guckt runter. Für einen kurzen Moment könnte ich die Trauer in seinen Augen sehen. >>Ich werde mich nicht von dir zurück ziehen, doch ich werde nicht einfach hier einziehen, die Aufgaben übernehmen, meinen Job fallen lassen und ein Kind bekommen<< sage ich. Es hört sich veraltet an, doch ich weiß, dass Milan das so nicht meinte. Dennoch kann ich nicht die Gefahr eingehen, alles zu verlieren.

Wieder nickt Milan. Schaut mir jedoch immer noch nicht in die Augen. >>Könntest du mich nach Hause bringen?<< frage ich. Ich will ihn nicht verlassen oder mich von ihm entfernen. Doch ich brauche Zeit zum Nachdenken. Was alles passiert ist. Was noch passieren wird.

Milan zuckt zusammen, nickt aber und steht auf. >>Natürlich<< flüstert er und geht auf die Tür zu, wo er sich halbwegs feste Schuhe anzieht und mir Puschen gibt. Er schnappt sich seine Schlüssel und geht raus. Ich folge ihm. Zusammen gehen wir zum Auto.

Auf den Parkplatz vor dem Mehrfamilienhaus angekommen, stoppt Milan das Auto, ich steige aus und mache die Tür hinter mir zu. Dennoch ich mache keine Anstalten mich weg zu bewegen, ich will ihm hinterher Winken. Doch lässt Milan die Scheibe runter und sagt >>Schreib mir, wenn du ... Naja wenn du mich wieder ertragen kannst<< seine Stimme ist rau und hört sich gebrochen an. Ich will etwas erwiedern. Das es nicht so ist, dass ich ihn nicht ertragen kann. Doch kein Wort verlässt meine Lippen. Ich stehe da wie fest gefroren, während Milan die Scheibe hoch fährt und weg fährt.

Betäubt drehe ich mich um und gehe in meine Wohnung.

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Ich hatte erst eine andere Version geschrieben, aber die meisten haben gesagt, sie wollen keine Version haben, in der Mira schwanger ist. Also muss dieses Kapitel so enden...

Psycho WerwolfWhere stories live. Discover now