6 Mira

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>>Du musst es mir noch erzählen, wenn du nicht willst<< sage ich vorsichtig. Vielleicht habe ich ja einen wunden Punkt getroffen? >>Irgendwann erzähle ich es dir bestimmt<< sagt Milan und lächelt mich unschlüssig an. Aber ich belasse es dabei und esse weiter.

Nachdem wir beide fertig gegessen haben, stehe ich auf und lege beide Tabletts aufeinander. >>Ich bringe sie weg<< erkläre ich Milan und drehe mich zur Tür. Diese schließe ich auf und gehe hastig hindurch. Ich musst da raus. Die Spannung war einfach nicht mehr aus haltbar. Langsam gehe ich en langen Gang entlang und lege die Tabletts auf den dafür vorgesehenen Tisch. Nachdem ich das gemacht habe, drehe ich mich um und gehe wieder zurück zu Milan. Vor der Tür, jedoch stoppe ich und gucke mich um.

Hier ist alles so trostlos und einsam. Ich lehne mich an die Wand, neben Milans Zelle und setzte mich auf den Boden. Was wird passieren, wenn ich da wieder rein gehe? Wir kennen uns nicht mal einen Tag und trotzdem habe ich das Gefühl ihn seid Ewigkeiten zu kennen. Das ist doch nicht normal.

Ich bin so in meinen Gedanken vertieft, dass ich nicht mitbekomme, wie Milan die Tür öffnet und aus der Zelle kommt. Erst als er sich neben mich setzt bemerke ich ihn. >>Was ist los?<< fragt er mich. Ich schüttele den Kopf und rappele mich auf. >>Komm lass uns reingehen, hier ist es kalt<< sage ich, als mich ein klarer Luftzug streift.

Milan rappelt sich sofort auf und streckt mir seine Hand hin. Ich nehme sie an und er zieht mich hoch. Danach lassen wir uns los. Ich werfe rot und gucke auf die Tür neben uns >>komm lass uns ein gehen<< sage ich und geh in die Zelle. Er folgt mir, das kann ich spüren. >>Weißt du, wie wir uns beschäftigen können?<< Frage wir beide gleichzeitig. Perplex gucken wir uns an und gleich darauf steigt in mir ein Lachen auf, dass ich nicht unterdrücken kann. Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, ist mir mein Lachanfall etwas peinlich, während Milan mich nur belustigt anguckt.

>>Ich weiß nicht, was wir machen können<< sagt er und setzt sich auf sein Bett. Ich überlege, doch mir fällt nichts ein. >>Was hast du den sonst immer so gemacht?<< Frage ich einfach. >>Trainiert<< antwortet er sofort. Vielleicht sollten wir das mal zusammen machen, da es hier nicht so viele Beschäftigungs Möglichkeiten gibt wäre das doch ein guter Zeitvertreib. >>Also das können wir heute nicht zusammen machen, ich habe meine Sportsachen nicht dabei. Naja ich wusste ja auch nicht, dass man hier gar nichts zu tun hat.<< Rede ich mit mir selber.

>>Hat man denn irgendwann ein bisschen Zeit, wo man raus kann?<< Frage ich Milan. Blondie hat es zwar nicht gesagt, aber es kann gut sein, das es sowas gibt und sie nur schnell von mir weg wollte. >>Ja von 13-17 Uhr kann man nach draußen. Jedoch macht das fast keiner, da alle hier die Sonne nicht mehr gewöhnt sind.<< Erklärt er mir. >>Das ist aber ziemlich lange<< sage ich und er nickt >>ja das stimmt, aber dafür bekommen wir, normalerweise, keinen menschlichen Kontakt, außer auf dem Hof und mit dem Therapeuten halt. Ich glaube die haben das so arrangiert, dass die "Aufpasser" nicht mir den "Patienten" reden müssen.<< Erklärt er. Es wundert mich, das sie soviel Zeit haben, das kann man doch nicht verantworten. >>Und wenn man sich einmal daneben verhält bekommt man mindestens eine Woche Ausgangssperre.<< Erklärt er mir.

>>Das ist hier ja mehr wie ein Gefängnis, als eine Psychatheratrie<< murmele ich zu mir selber...

Psycho WerwolfWhere stories live. Discover now