39. Motel

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"Mom?"

"Stella mein Schatz." Die Frau, die ich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen hatte, stand nun vor mir. Ich erkannte sie kaum wieder. Diese ganzen Emotionen, die mir plötzlich in den Kopf schossen. All diese Emotionen schwirrten in mir herum, war es Freude? Trauer? Wut? Erleichterung? Tränen fluteten meine Augen, meine Sicht wurde verschwommen. Sie kam auf mich zu und umarmte mich. Sie legte ihren Kopf auf meiner Schulter, als sie mich umarmte und weinte auch.

"Es tut mir leid, Stella." Flüsterte sie mir schluchzend ins Ohr. Nach eine Weile ließ sie los. Es war, als würde eine ganz andere Person, die meiner leiblichen Mutter ähnlich aussah, vor mir stehen. Ihre Haare waren schwarz gefärbt und glatt, normaler weise hatte sie hellbraune und wellige so wie ich. Doch so sehr sie auch lächelte, ich fühlte, dass etwas nicht stimmt, da ihre sonst so strahlenden ,braunen Augen, nicht mehr strahlten.

"Josie?" Sagte Dad, als er meine Mutter bemerkte.

"Harry," sagte Mutter.

"Kennt ihr euch?" Fragte ich.

"Du hast es ihr nicht gesagt?" Fragte Mutter. Plötzlich räusperte sich Mom.

"Stella ich glaube es ist Zeit, dass deine Gäste jetzt nach Hause gehen. Bitte verabschiede dich von ihnen." Sagte Mom, ich zögerte einen Moment, doch nickte dann.

Draußen im Garten warteten alle. "Sorry Leute, aber dir Party ist leider vorbei. Es hat echt Spaß gemacht und Danke für eure Geschenke." Nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte und alle rausgebrachte ,wollte Aaron und Grayson wissen was los war. Ich sagte noch nichts, stattdessen suchte ich nach meinen Eltern, die im Esszimmer am Tisch saßen.

"Was suchst d-" Aaron konnte sein Satz nicht beenden, er hatte meine Mutter anscheinend gegenüber von Harry und Linda sitzen gesehen.

"Setzt euch, es ist eine Familienangelegenheit" sagte Dad, der einen Umschlag vor sich liegen hatte.

"Es war nicht nur unser Wunsch eine Tochter zu haben, weshalb wir Stella in unsere Familien aufgenommen haben. Es war auch so, dass Josie, meine Cousine und auch die leibliche Mutter von Stella, Hilfe gebraucht hatte." Er pausierte. Deshalb hatten wir einige Ähnlichkeiten. "Stella, Schatz es tut mir leid, dass ich dir am Anfang nicht gesagt hatte, dass ich dein Onkel bin. Ich wollte nämlich nicht nur dein Onkel sein, sondern dein Vater. Bitte verzeih mir." Ich legte meine Hand auf Dad's Hand und lächelte, ein Zeichen, dass ich ihn nicht böse war.

"Es hatte leider etwas länger gedauert," fuhr er fort, "bis wir von Stella erfahren haben, doch als wir endlich nach vielen Papierkram und ein und ein halb Jahre später, bekamen wir endlich die Bestätigung, dass wir dich bei uns aufnehmen zu dürfen."

"Nach einige Zeit hast du dich schon bei uns eingewöhnt und wir sind eine große Familie geworden." Fügte Linda hinzu, ich konnte sehen, dass ihre Augen nass waren, als würde sich ihre Tränen unterdrücken.

"Stella, ich weiß du hast viele Fragen an mich, die kannst du mir stellen, wenn wir zu Hause sind." Sagte Mutter. Verwirrt sah ich sie an.

"Ich bin doch schon zuhause," meinte ich. Ich sah rüber zu Linda, kleine Tränen rollten ihre Wangen runter.

"Du kannst endlich wieder zu mir kommen." lächelte Mutter. Ich konnte in diesem Moment alles noch nicht richtig verarbeiten. "Zumindest für einige Tage." Fügte sie hinzu. Grayson und Aaron saßen wortlos und überrascht da.

"Danach kannst du dich entscheiden, bei wem du bleiben möchtest." Fügte Dad hinzu.

"Stella, geh doch einpaar Sachen fürs Wochenende einpacken." Sagte Mutter, nach eine Weile stille. Ich fand keine Worte, sollte ich mit meiner Mutter mitgehen? Ich hatte Angst, dass wir uns nicht mehr so gut verstehen werden würden. Doch es ist fürs erste nur für ein paar Tage. Ich versuchte an Aaron's und Grayson's Gesichtsausdruck zu erkennen, was sie wohl dachten. Sie saßen nur wortlos und etwas Stirnrunzelnd da. Schließlich willigte ich ein mit meiner Mutter mit zu gehen.

"Nimmst du uns unsere Schwester weg?" Fragte Dylan plötzlich, der leise auf Linda's Schoß saß. Er rieb sich die Augen.

"Nein, ich bleibe immer deine Schwester, komm her," ich rief Dylan zu mir, er kam und  ich nahm ihn fest in den Arm. Es würde mir das Herz brechen, wenn er anfangen würde zu weinen. Dylan half mir einige Sachen packen, als ich fertig war gingen wir vor die Tür. Ich umarmte Harry und Linda. Dylan versprach ich am Montag wieder zu kommen. Aaron und Grayson kamen mir plötzlich mit einer riesigen Tüte an.

"Deine Geschenke von heute und die Kissen mit unseren Gesichtern drauf, damit du uns nicht so sehr vermisst." Lächelte Aaron, doch ein kleiner Hinweis von Traurigkeit hörte man in seiner Stimme.

"Leute ich komme doch am Montag wieder." Lachte ich leise, trotzdem nahm ich die Tüte an mich. Auf einmal Umarmten mich meine Brüder gleichzeitig. Nachdem ich mich verabschiedet hatte, stiegen wir in den Taxi ein. Und nach etwa dreißig Minuten kamen wir auch schon 'zu Hause' an.

"Das ist jetzt nicht so schön, wie bei deinem Onkel und es ist auch nur ein temporäres zuhause. Wenn der Papierkram fertig ist, fliegen wir nach Hause, nach Nord Carolina." Sagte Mutter, als sie die Moteltür aufschloss und wir das dunkle Zimmer betraten.

"Hast du Hunger?" Fragte sie. Ich schüttelte meinen Kopf. "Willst du duschen? Oder fernsehe?" Ich schüttelte meinen Kopf noch einmal. Ich wusste, dass Mutter sich so gut bemüht hatte, wie sie nur konnte. Doch ich war nicht mehr 11. "Ich habe für dich einen Schokoladenkuchen gebacken." Sie holte es aus dem Kühlschrank und gab mir eine Scheibe. "Danke." Zusammen setzten wir uns an den kleinen Tisch in der Küche, Wohn- und Esszimmer Bereich hin.

"Lass dich ansehen, meine Tochter. Du bist so groß geworden. Und schön wie deine Mutter es mal war auch." Lachte sie.

"Ich denke du bist mir ein paar Erklärungen schuldig." Sagte ich. Sie hörte auf zu lachen.

"Stella, ich wollte dir sagen, warum ich weg musste, doch ich hatte mich geschämt. Ich musste dich verlassen, glaub mir Schatz ich wollte dein bestes, bei mit hattest du keine gute Zukunft gehabt." Ihr rollte eine Träne die Wange runter. "Aber jetzt, hab ich wieder alles auf die Reihe bekommen, ich kann jetzt wieder für dich sorgen, ich spare auch, damit du aufs Collage gehen kannst."

"Wofür hattest du dich so geschämt? Mom, ich liebe dich, du wirst immer meine Mutter bleiben, aber du musst mir die Wahrheit sagen." Sagte ich.

"Ich...ich..."

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Hello! Ich kenne mich persönlich nicht so gut mir Adoption aus und höchstwahrscheinlich kann die Mutter ihr Kind nicht so schnell wieder haben, aber das hier ist ja eine erfundene Geschichte 😅

Danke fürs lesen ❤️ und Danke für eure Kommentare. Ich liebes es sie zu lesen 😆 und die geben mir wirklich nur und Lust weiter zu schreiben. ❤️

Tell Me Pretty LiesWhere stories live. Discover now