24. Lieblingsbuch

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Wie konnte ein so besonderer Tag so eine Scheiß Ende haben? Mein erstes Schulball, hatte ich mir anders vorgestellt. Warum passierte es ausgerechnet mir?

Mittlerweile konnte ich nicht mehr weinen, so doll ich es auch wollte, ich hatte keine Tränen mehr. Mein schluchzen versuchte ich einigermaßen zu kontrollieren. In Aarons Armen ,ich fühlte ich mich so geborgen.

"Du brachst für mich kein Babysitter zu spielen. Du musst mich nicht trösten oder auf mich aufpassen." Ich dachte an dem Tag, als er sagte, er hätte wegen mir immer Probleme. "Ich mache dir nur Probleme." Er ließ mich los, drückte mich etwa eine halbe Armlänge von ihm weg und schaute mir tief in die Augen. "Du kannst wirklich gehen." Sagte ich.

"Nein. Vergiss, was ich damals gesagt hatte. Ich war zu voreilig. Und ich war sauer, da niemand mich richtig danach gefragt hatte, ob ich eine Schwester haben wollte." Er machte eine Pause. "Ich will für dich kein Babysitter spielen. Ich will aber dein großer Bruder sein." Ich schmunzelte vor mich hin und legte mein Kopf wieder auf Aarons Brust.

"Ich bin so dumm."

"Nein, bist du nicht-"

"Doch. Ich hätte auf dich und Gray hören sollen."

"Dieser Dreckskerl wird was erleben." Ich spürte, wie Aaron sich anspannte. "Vergiss ihn einfach." Eine Weile lang sagte niemand von uns etwas. Es herrschte eine Stille. Ich spürte, wie Aaron gleichmäßig ein und aus atmete sein Herz schlug gleichmäßig in einem Rhythmus.

"Woher wusstest du es?" Fragte ich schwach.

"Woher wusste ich was?"

"Das man Evan nicht vertrauen kann?"

"Das ist eine lange Geschichte." Er pausierte. "Es ist spät. Ich bringe dich nachhause."

"Aber was ist mit deiner Freundin, die mit dir hier ist? Du kannst sie nicht alleine lassen. Ich komme schon zurecht." Sagte ich. "Sie versteht es schon. Ich bin nur zu diesen kitschigen Ball gekommen nur um auf dich aufzupassen... sowas tun Brüder halt... denke ich." Ich schmunzelte.

Ich wollte nicht wieder zurück zur Schule, weshalb Aaron sein Auto holte und mich dann abholte. Im Auto klingelte mein Handy. Ich sah den Namen, welches mir heute das herzgebrochen hatte. Ich ignorierte es. Dann rief er noch einmal an. Und ich ignorierte es nochmal.

"Bitte erzähle Linda und Harry noch nichts davon." Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an und biss sich auf die Lippe. "Bitte Aaron. Ich möchte es ihnen selber sagen." Er zögerte, doch nickte schließlich. Zu Hause angekommen ging ich erst duschen. Zum Glück schliefen Harry und Linda schon. Nachdem ich mich umgezogen hatte ließ ich mich müde aufs Bett fallen. Ich fühlte wie meine Augen schwerer und schwerer wurden.

Durch einen Klingel meines Handy wurde ich wach. Heute war Samstag, warum würde ich mir einen Wecker stellen? Ich schaute auf mein Handy. Evan. Schon beim lesen seines Namen kamen mir alle möglichen, negativen Gefühlen hoch. Ich beschloss mein Handy auszuschalten, nachdem ich Winter über die ganze Sache erzählt hatte. Sie sagte, dass sie es geahnt hätte, wobei sie auch recht hatte. Und dass ich ohne ihn besser dran wäre.

"Freut ihr euch schon auf die Ferien?" Fragte Harry. Um ehrlich zu sein, war ich super gespannt, wo es hin ging. Es bedeutete auch, dass ich in drei Tagen Evan für zwei Monate lang nicht sehen musste. Die Schule ging nur bis Mittwoch und gleich am Mittwoch würden wir auch fliegen. Nur das wusste ich, aber wohin ,werden wir erst am Flughafen sehen.

"Könnt ihr uns vielleicht einen Hinweis geben?" Fragte Aaron.

"Dort gibt es Sonne." Lächelte Harry, Aaron rollte seine Augen. "So, isst weiter."

Ich nahm eine kleine Auszeit von meinem Handy. Ich lag die meiste Zeit draußen unter der warmen Sonne, auf die Liege. Und alles was ich tat war lesen. Einfach nur lesen, das tat ich lange nicht mehr. Ich hatte immer ein besonderes Buch dabei, welches ich unzählbare Male gelesen hatte. Es war Moms Lieblingsbuch.  Es geht um eine Frau, die zufällig immer den selben Mann überall auf der ganzen Welt trifft. Nach eine Weile kamen sie dann ins Gespräch und verliebten sich. Doch der Mann ist nicht nur um die Welt gereist, weil er Lust hatte, sondern weil er Krebs hat. Spoiler! Am Ende stirbt der Mann.

Da ich ehe eine emotionale Person war, heulte ich immer am Ende. Vielleicht waren das auch die Erinnerung an Mom, weil sie auch immer kleine Tränen im Auge hatte, nachdem sie dieses Buch las.

"Hey, was ließt du?" Fragte Grayson, setzte sich auf meine liege, soweit da noch Platz war und warte auf meine Antwort.

"Ein Buch."

"Cool. Alles in Ordnung?"

Ich zuckte meine Schulter. "Ich denke schon."

"Hast du geweint?" Er sah mir in die Augen. Ich schüttelte mein Kopf. Dann bemerkte ich, dass ich doch bisschen weinte, aber wegen dem Buch. "Doch, weil das Buch so traurig ist." Ich wischte eine Träne auf meiner Wange weg. Grayson nickte. Aaron hat ihn bestimmt schon das mit Evan erzählt. "Okay. Du kannst immer zu mir kommen, wenn du was brauchst. Ohne ihn ist das Leben viel einfacher. Er ist es nicht Wert, dass deine Tränen wegen ihm fließen." Grayson's war weiser als ich dachte. Ich umarmte ihn so fest ich konnte.

Ich fühlte mich wirklich wie ein Teil der Familie. Es fühlte sich gut an. Langsam bekam ich wieder ein Gefühl, welches ich seit kurzen wieder spürte.

Geborgenheit.

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Hello! Keine Ahnung, on es so ein Buch gibt, welches ich oben beschrieben hatte. Ich hatte mir einfach aus gedacht. 😆 5k!!!!? Danke Leute! Ihr seid die besten!❤️

Tell Me Pretty LiesWhere stories live. Discover now