Kapitel 33

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Hallo Sun.

Meine Hände verkrampften sich automatisch, sodass ich mich nun in die schwarzen Schuppen des Drachen krallte. Dabei hatte er sich noch nicht mal bewegt.
Hey Moon, antwortete ich unsicher.

Ich wusste, dass du meinen Namen auch ohne meine Hilfe rausfindest!

Sekundenlang saß ich reglos auf seinem Rücken. Mein Kopf war wie leergefegt. Ah.

Die Brüstung..., fing ich bereits an, doch Moon unterbrach mich.

Sofort. Elias ist schon am Wasserdrachenfall. Wir müssen uns beeilen, wenn wir rechtzeitig da sein wollen.

Je mehr Moon von sich gab, desto mehr fühlte ich mich ahnungslos und somit auch ausgeschlossen. Weswegen hatte Elias mir gegenüber nicht wenigstens angedeutet, dass er noch weg musste? Und warum wusste selbst dieses Wesen mehr als ich?
Allgemein war es so, dass jeder einzige hier mehr wusste als ich und das ging mir tierisch auf die Nerven.

Nur die Ruhe. Alles der Reihe nach. Jetzt hälst du dich erstmal fest.

Ich befolgte, was Moon mir aufgetragen hatte und bemühte mich, meine Gefühle im Zaun zu halten. Denn offensichtlich waren sie nicht nur für Fireflyer ein offenes Buch.

Ein glucksendes Geräusch durchzog meine Gedanken und Moon schien erneut etwas zum Besten geben zu wollen.

Wir waren inzwischen in der Luft und ich hatte einige Mühe mich festzuhalten, da ich wegen dem hübschen, aber unpraktischen Kleid nur seitlich sitzen konnte.

Moons Flügel schlugen kräftig und gleichmäßig, was es mir erlaubte, mich ein bisschen zu entspannen. Lediglich die Kälte in der Höhe machte mir zu schaffen.

Du kannst deine Gefühle nicht vor mir verbergen. Wir sind verbunden. Im Geist, genauso wie in der Seele.

Das musste ich erstmal verdauen. Meine Gedanken begannen sich immer schneller im Kreis zu drehen, bis ich mir bewusst die Umgebung ansah und den Rest ausblendete.

Und zugegeben, die Aussicht war wirklich atemberaubend. Die Stadt war hell erleuchtet und funkelte mindestens genauso hell, wie der Sternenhimmel. Dazwischen flogen Moon und ich auf den riesigen Planeten zu. Die anderen beiden waren verblüffend schnell hinter ihn gewandert, als wollten sie sich vor neugierigen Augen schützen.

Wir flogen zu hoch, um die Fireflyer genauer sehen zu können, dennoch wusste ich nur zu gut, dass sie eine perfekte Sicht auf uns hatten. Eigentlich hätte mich die Tatsache, dass wir beinahe wie die letzten Lebewesen durch die Nacht schwebten beruhigen müssen, doch das Gegenteil war der Fall.

Außerdem hatte ich seit ich auf diesem Planeten war, irgendwie meine sarkastische Ader verloren. Ein bisschen Galgenhumor würde mir jetzt wirklich helfen.

Bevor ich mich weiter mit meiner Veränderung befassen konnte, kamen wir langsam dem Ende der Stadt unter uns entgegen. Moon ging in Sinkflug und der Wind peitschte mir erbarmungslos ins Gesicht, sodass meine Haare wie verrückt umherflatterten.

Lass sie deine Angst nicht spüren.

Nun, das waren mal aufmunternde Worte. Ha! Mein Sarkasmus war zu mir zurückgekehrt!

Je näher wir dem Glasboden entgegen sanken, schien Moon sich aufzubäumen und fauchte einmal sogar. Sein schwarzer Drachenkörper spannte alle seine Muskelpakete an und machte sich groß.

Ich konnte mir nur ansatzweise vorstellen, wie beängstigend er von Weitem gerade aussehen musste. Und prompt umspielte ein böses Lächeln meine Lippen und ließ meine Augen in dunklem Vergnügen aufleuchten.

Daughter of ร๓๏гเℵ  ๏รฬ๏ภє Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora