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Ich blinzelte. Es war dunkel.
Warum zur Hölle war es denn dunkel? Kein Licht am Ende des Tunnels oder was?
Ich lag auf Polstern, was eigentlich bequem gewesen wäre, aber irgendwie war es ziemlich eng hier.
Ich versuchte mich aufzusetzen, doch mein Kopf stieß gegen etwas Hartes.
Was? Auch ein erneuter Versuch brachte mich nicht weiter. Vorsichtig drückte ich mit den Händen dagegen.
Wie eine Klappe öffnete sich der Deckel und klappte zur Seite weg. Ich saß nun aufrecht in... einem Sarg.
Das hier sah aus wie die Leichenhalle.
Oh mein Gott, das bedeutete, dass ich noch... Aber das war nicht möglich.
Ich hatte schrecklichen Hunger.

Bedacht, nichts zu zerstören, kletterte ich vorsichtig aus dem Sarg.
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen; ich hatte Kols Blut getrunken, was bedeutete, dass ich mich gerade im Verwandlungsprozess befand. Und weil ich nun zu Kols Blutlinie gehörte, bedeutete das, dass er noch leben musste.
Ich trug ein schwarzes, knielanges Kleid und meine Haare waren zu Locken gedreht. Irgendwer hatte meine Füße in schwarze Ballerinas gesteckt, die mir eigentlich ganz gut standen.
Ich verließ die Leichenhalle und lief direkt meinem Bruder und meiner Mutter in die Arme.

Die Sonne fühlte sich um einiges heißer als sonst auf meiner Haut an und blendete, als würde mir jemand mit einem Baustrahler ins Gesicht leuchten.
"Alice?" Tyler hatte Tränen in den Augen und er schien nicht zu verstehen, wer vor ihm stand.
"Ist das... real?", fragte er.
Mom starrte mich einfach nur an, als wäre das ein Traum.
"Ich hatte Kols Blut bei meinem Tod im Körper", antwortete ich und umarmte ihn.
"Oh Gott, Alice", murmelte Mom und schloss mich in ihre Arme.
"Ich dachte..." Ihre Stimme erstickte. "Ist okay, Mom. Es ist alles gut."
Tyler schaute mich an. "Morgen wäre deine Beerdigung gewesen."
Ich schluckte. Oh Gott, dann wäre ich unter der Erde gewesen und hätte es womöglich nicht mehr rausgeschafft.
Ich hatte wirklich Glück, da es so aussah als würde die Sonne demnächst untergehen.
"Kommt, lasst uns nach Hause gehen."
Ich musste Menschenblut trinken.
"Geht schon mal vor, ich komme nach. Ich sollte zusehen, dass ich mir einen Tageslichtring besorge", meinte ich, das schienen beide zu verstehen.
"Komm so früh du kannst zurück", bat mich Mom. Ich nickte und lächelte sie an. Na dann mal los.

Ich entschied mich für einen Typen, der vorhin drei Frauen dumm angemacht und zwei davon sogar ziemlich belästigt hatte.
Er hatte es wirklich nicht anders verdient. Und außerdem tötete ich ihn ja nicht, ich saugte ihm nur ein kleines bisschen Blut ab.
Was ich fühlte, war... Es war besser, als ein Werwolf zu sein. Kraft durchströmte mich und meine Sinne waren noch um einiges verschärfter als zuvor.


Und jetzt, da ich diesen mehr oder weniger unangenehmen Teil erledigt hatte, musste ich mich auf die Suche nach einer ganz bestimmten Person machen.
Die Person, wegen der es überhaupt erst so weit gekommen war.
Kol Mikaelson.
Zwar hatte ich keine Ahnung, wo er sich inzwischen befand, doch ich beschloss erst einmal bei ihm zu Hause und danach in der Umgebung nach ihm zu suchen.
Das letzte Bild, das ich von ihm hatte war wie er von seinem älteren Bruder von den Flammen und von mir weg gezerrt worden war.

Ich lief zum Haus der Mikaelson und war wahrscheinlich schneller, als ich es mit einem Auto gewesen wäre.
Doch auf dem Weg dort hin hörte ich Schritte im Wald.
Aber Moment mal, diese Schritte konnten doch unmöglich von einem Tier kommen, oder?
Bei genauerem Hinhören machte ich aus, dass sie zu einem Menschen gehören mussten, oder zumindest zu etwas menschlichem.
Ich hörte wie die Schritte schneller wurden und sich die Person auf einmal unmittelbar hinter mir befand.
Blitzschnell drehte ich mich um und stieß aus Reflex den Menschen weg, was allerdings nicht einmal so einfach war, da die Person stärker war als ich und mich an den Armen festhielt.
Als ich aufblickte -

"Das ist nicht möglich", murmelte Kol total außer sich. "Ich hab gesehen, wie..."
"Ich hatte dein Blut im Körper, Kol. Du hattest mich kurz davor geheilt."
Für einen kurzen Moment hielt er inne und zog mich anschließend in eine Umarmung.
Seine Arme drückten mich so fest an sich, dass ich mir kurz die Luft weg blieb, doch das war mir egal.
Ich war so froh, ihn wieder zu sehen.
"Es tut mir so leid, Alice, Elijah hat-"
"Ich habs gesehen. Es ist okay, wirklich, Kol."
Er strich mich übers Haar und es wirkte so, als würde er mich nie mehr loslassen wollen.

Heyy^^
Ich hasse es, so viel für die Schule machen zu müssen-.-
Trotzdem, hier ein Teil, schönen Abend euch noch:)

Alice Lockwood || TVD FanfictionWhere stories live. Discover now