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Ich verschwendete keine Zeit, sondern zog einfach meine Schuhe an und ging aus dem Haus.
Würde ich die Abkürzung durch den Wald nehmen, wäre ich schneller als wenn ich den Auto um den halben Wald herunfaren würde.
Also rannte ich.
Zum ersten Mal seit Langem war ich froh über das Wolfsgen, denn es ließ mich nun schneller laufen.

Daran, dass ich gleich sterben würde, dachte ich nicht und auch dass ich nichts dagegen tun konnte war mir egal.
Ich wollte nur Tyler und Mom retten.
Sie hatten nichts mit all dem zu tun und sie hatten es nicht verdient, als Geiseln den Tod zu finden.
Die beiden waren meine Familie und für meine Familie würde ich alles tun.
Während ich rannte musste ich ein paar Rehe aufgescheucht haben, doch das nahm ich gar nicht richtig wahr.

In der Nähe der alten Villa drosselte ich mein Tempo. Es waren nur noch wenige Meter bis zu der Lichtung, auf der anscheinend vor über hundert Jahren noch ein herrschaftliches Anwesen gestanden hatte.
Ich atmete noch einmal tief durch. Ob ich bereit war zu sterben? Keine Ahnung. Ob ich bereit war, mein Leben für meine Familie zu geben? Ja.

"Du bist also gekommen, meine Liebe", sagte Esther. Sie stand in einem riesigen Pentagramm aus Salz, an jeder Spitze des Sterns brannte eine Fackel. Mit ihr im Kreis standen Finn, eine Frau, die ich nicht kannte und... Ich schluckte. Tyler und Mom standen in der Mitte.
Mein Bruder hatte ein Messer an die Kehle meine Mutter gelegt und hielt sie fest.
Esther musste die beiden manipuliert haben. Vor mir standen die anderen Brüder, wo Rebekah war, wusste ich nicht. Kol schaute mich nur schockiert an.

"Du hast die Wahl, Alice", meinte Esther. "Entweder dein Bruder wird zum Mörder eurer Mutter, löst somit das Gen aus und dient als Opfer für die Wiederherstellung des Gleichgewichts der Natur oder du kommst zu mir und opferst dich. Dann werde ich deine Mutter und deinen Bruder unverletzt gehen lassen."
Erst jetzt realisierte ich, wie schnell mein Herz schlug. Ohne zu zögern ging ich nach vorne, auf den Salzkreis zu, in dem sie standen.
Kol musste versucht haben, mich aufzuhalten, denn plötzlich kniete er am Boden und presste soch gequält die Hände an die Schläfen.

Ich blieb stehen, wollte zu ihm, um ihm zu helfen, doch Esther hielt mich zurück: "Du willst doch nicht das Leben deiner Familie aufs Spiel setzen, oder, meine Liebe?"
Ich schenkte ihr einen hasserfüllten Blick, schaute noch einmal zu Kol und ging weiter.
Inzwischen wurden auch Klaus und Elijah von ihr mit Kopfschmerzen gequält.
Ich machte den ersten Schritt in den Kreis, der das Pentagramm umgab.
"Versuchst du zu fliehen, werde ich Tyler und deine Mutter töten, ich hoffe dessen bist du dir bewusst. Es gibt keinen Weg mehr zurück, meine Liebe, das weißt du?"
Ich nickte. "Lassen sie meinen Bruder und meine Mutter gehen."
Sie nickte und schaute die beiden an. "Verschwindet. Geht nach Hause und kommt nicht zurück. Ihr habt die Erlaubnis den Kreis zu verlassen."
Wie in Trance nickten die beiden und verließen den Kreis. Kurz stiegen mir Tränen in die Augen. Ich hatte nicht einmal die Chance mich zu verabschieden. Doch ich blinzelte sie schnell weg und schaute Esther an.

"Machen sie schnell wenns geht, ich habe keine Lust unnötig mehr Lebzeit in ihrer Gegenwart zu verschwenden", sagte ich kalt.
Sie nickte und breitete die Arme aus. Ich stand im linken Zacken des Sterns, die fremde Frau im oberen und Finn im rechten, gegenüber von mir.
"Alice", hörte ich Kol sagen. Er schüttelte nur ungläubig den Kopf.
Ich gab ihm das Letzte, was ich hatte. Was ich schon immer gut konnte. Ich lächelte ihn an.
Auf keinen Fall wollte ich, dass er mich hoffnungslos und verzweifelt in Erinnerung behielt.
Esther betete irgendwelche Sätze auf Latein herunter, ein paar Wörter verstand ich sogar.
Unter anderem "negare" was töten bedeutete. Oder sterben, sicher war ich mir da nicht.

Irgendwie versuchte ich einzelne Wörter zu übersetzen, einfach um mich von meinem bevorstehenden Tod abzulenken.
Die Flammen wurden kleiner, bis sie nur noch schwach leuchteten.
Doch aufeinmal zischte das Feuer neben mir beunruhigend hoch und Esther drehte sich zu mir. Es wäre wirklich nett gewesen zu erfahren, dass ich die Erste war, die dem Tod geweiht war.
Obwohl ich sie ja eigentlich indirekt darum gebeten hatte.
Erst jetzt fiel  mir auf, dass Klaus verschwunden war, obwohl das nun auch keine Rolle mehr spielte.
Wir würden sterben. Alle. Esther setzte die Klinge an meiner Kehle an.
Kol schaute mir nur in die Augen, als könnte er nicht glauben, was hier passierte. Tränen schwammen in meinen Augen, doch dieses Mal machte ich mir nicht die Mühe sie wegzuwischen.
Eine davon kullerte mir über die Wange und ich schloss die Augen, bevor Esther die Klinge an meinen Hals legte und sie mit einem Ruck durchzog.

Hahahahahahahahaha ich bin so mies ich weiß. Sorry dafür.
Feedback? ^^

Alice Lockwood || TVD FanfictionWhere stories live. Discover now