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"Wieso seit ihr gegangen?" fragte ich, während ich von meinem Bruder die Treppen hinaufgetragen wurde.
"Mom hat einen Anruf bekommen und irgendwer hat gesagt, sie soll so schnell wie möglich ohne Umwege nach Hause. Ich war bei ihr und habe sie gefahren, wir hatten keine Zeit, dir zu sagen wo wir sind. Es klang ziemlich dringend..."
"Und wer hat angerufen?", fragte ich überrascht. "Keine Ahnung. Wir kannten beide die Stimme nicht."
Mir ging ein Licht auf.
"Wahrscheinlich war das Finn. Er wollte mich töten und möglichst wenig Widerstand."
"Warum eigentlich?", fragte Tyler uns stieß die Tür zu meinem Zimmer auf.
"Seine Mutter wollte mich für ein Ritual und ich war nicht bereit, da mitzumachen. Lange Geschichte, ich erzähk dir das morgen, okay?"
Er nickte. "Gute Nacht."

Ich verabschiedete mich von ihm und er verließ mein Zimmer.
Mit viel Mühe schaffte ich es, das Kleid auszuziehen und mir frische, bequeme Klamotten aus dem Schrank zu holen und diese anzuziehen.

Erst jetzt fiel mir etwas auf. Auf meiner Kommode neben dem Kleiderschrank standen die Schuhe, die ich heute Abend getragen hatte, bis Finn mich durchs Haus gejagt hatte. Dabei lag ein Zettel.
Ich nahm ihn in die Hand und schmunzelte. In geschwungener Schrift war darauf geschrieben:

Schlaf gut, Cinderella.

Am nächsten Morgen erwachte ich schweißgebadet. Schon wieder dieser Albtraum. Er kam immer öfter und ich wusste wirklich nicht, was ich dagegen tun konnte. Geschweige denn, was mein Unterbewusstsein versuchte mir damit zu sagen.
Langsam war das wirklich nicht mehr normal.

Meine Füße waren komplett verheilt, nur noch ein wenig rot. Ein paar Narben waren nicht zu vermeiden gewesen, doch diese waren so fein, dass sie kaum zu erkennen waren.
Ich nahm eine Dusche und frühstückte anschließend, in der Hoffnung, dass heute niemand versuchen würde, mich umzubringen.

Während ich aß, setzte sich Tyler zu mir und forderte mich dazu auf, zu erklären, was gestern vorgefallen war.
Als ich mit meiner Erzählung fertig war, raufte er sich die Haare und starrte verzweifelt den Tisch an, als ob dieser an dem Unglück schuld war.
"Das ist... problematisch."
"Ach. Wirklich?"
Er seufzte genervt. "Ja, wirklich, hör auf mich zu verarschen. Wir haben ein echtes Problem."
Ja, da hatte er recht.
Ich war auch der Auffassung, dass man eine Urhexe, die mich opfern und ein Urvampir, der mich einfach nur tot sehen wollte als ein echtes Problem bezeichnen konnte.
Vielleicht ja auch als zwei echte Probleme.

"Kol hat Recht", sagte er aus dem Nichts.
"Was?", fragte ich verwirrt. Wie bitte kam er jetzt auf Kol?
"Ich muss besser auf dich aufpassen."
Ich seufzte und verdrehte die Augen. "Wer von uns beiden hat praktisch Superkräfte und kann sich bei Vollmond in einen Wolf verwandeln?"
"Du meinst ein unkontrollierbares Biest?" Autsch.
"Ansichtssache. Aber ja. Ich kann auf mich selbst aufpassen, Tyler."
Er seufzte. "Tut mir leid, aber irgendwie fällt es mir schwer dir das zu glauben."
"Tyler, kümmer dich um... keine Ahnung, ich um Mom, dich selbst oder sonst was, aber ich brauche keinen Beschützer."
"Gestern Abend hast du das Gegenteil bewiesen." Langsam war ich wirklich ernsthaft genervt. Ich hatte keine Lust mit ihm herumzudiskutieren, weshalb ich einfach sagte: "Ja, vielleicht..."

Bin irgendwie bisschen unzufrieden mit dem Kapitel aber ab und zu braucht man so "Übergangskapitel"... Hoffe, das macht euch nicht sooo viel aus :)

Alice Lockwood || TVD FanfictionWhere stories live. Discover now