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Ich trug zu Esthers Ball wieder das rote Kleid, doch diesmal war nicht Vollmond, den hatte ich schon vor ein paar Tagen bewältigt.
Der Saal war wieder voller Menschen, genauso wie beim letzten Mal.
"Hast du Tyler gesehen?", fragte Mom mich plötzlich, als Esther gerade eine kleine Rede hielt. Ich schüttelte den Kopf.
"Er war doch gerade noch hier. Warum suchst du ihn?"
Ihre Antwort klang eher genervt als besorgt. "Er hat sich mit mir gestritten ist weggelaufen. Ich denke ich gehe mal los, ich möchte nicht, dass er auf diesem Ball so ein Theater veranstaltet."
Ich nickte, doch als sie weg war verdrehte ich die Augen.
"Dramaqueen", murmelte ich so leise, dass es außer mir niemand hörte.

"Brüder sind nicht einfach, nicht wahr?"
Ich drehte mich um.
Rebekah Mikaelson grinste mich an. Ihre Schönheit traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Neben ihr fühlte ich mich irgendwie schäbig.
"Allerdings."
Sie lächelte mich an. "Rebekah Mikaelson."
"Ich weiß. Alice Lockwood."
Sie lachte. "Ich weiß. Das Wolfsmädchen."
Natürlich, jetzt wusste es jeder.
"Rebekah, wie unhöflich von dir", fiel jemand ins Wort und wenn ich nicht gut so tun könnte, als hätte ich unheimlich gute Manieren, hätte ich sicherlich die Augen verdreht.
"Tu nicht so als wärst gerade du besser, Kol."
Wo sie recht hatte, hatte sie recht.

"Miss Lockwood", kam jemand dazwischen. Verdammt, wie viele Leute wollten hier denn noch was von mir? Darüber, dass Rebekah mit mir reden wollte hatte ich mich gefreut, doch Kol und jetzt der andere Bruder, zu dem ich zuvor noch nie Kontakt gehabt hatte, Finn.
"Kann ich etwas für sie tun?", fragte ich. Vielleicht klang ich ein kleines bisschen zu genervt, aber im Moment war mir das egal.
"Meine Mutter möchte sie sprechen." Auch das noch. Damit hatte ich gerechnet, sicher, aber was ich tun sollte... Keine Ahnung.
"Sicher", antwortete ich. Mein Stimme klang selbstsicher und kühl und dafür hätte ich wirklich einen Oskar bekommen sollen.
"Dann folgen sie mir doch bitte, Miss."

Und das tat ich. Ich konnte spüren, dass mein Herz schneller schlug beim Gedanken daran, dass ich gleich der Mörderin meines Vaters gegenüberstehen würde.
Finn lief vor mir her, die Treppen hinauf und einen Gang mit vielen Türen entlang. Vor einer blieb er stehen, öffnete sie und hielt sie mir auf.
Ich nickte ihm zu und trat ein.
Im Raum roch es nach Salbei und Rauch.

"Wie schön dich zu sehen, Alice."
Ich wollte sie töten.
"Es tut mir leid sagen zu müssen, dass die Freude ganz und gar nicht meiner Seits ist."
Sie schüttelte den Kopf. "Das mit deinem Vater war eine Notlösung, ich hatte nichts gegen ihn, er war nur ein Mittel zum Zweck."
Irgendeine Schraube hatte diese uralte Hexe wirklich locker.
"Ach, und sie glauben, das macht die Tatsache, dass sie ihn umgebracht haben besser?", fauchte ich.
"Du bist wütend auf mich, meine Liebe, obwohl du dir den Tod deines Vater eigentlich selbst zuzuschreiben hast. Und wenn du nicht möchtest, dass noch jemand bei dieser Sache sein Leben verliert, dann musst du wohl oder übel auf mein Angebot eingehen."
Verdammt. Ich durfte nicht auf ihre manipulative Art hereinfallen, das würde das Ganze nur noch schlimmer machen.
"Denken sie nicht, ich würde auf ihre Psycho-Spiele reinfallen, Esther."
Sie seufzte. "Du weißt doch noch nicht einmal, was ich von dir will."
"Und sie wissen, dass ich niemandem, der meinen Vater getötet hat, gerne helfe."

Ohne darauf einzugehen sagte sie: "Meine Kinder sind Monster. Kaltblütige, gemeine Monster, die diese Welt gefährlicher machen."
"Von wem sie das nur haben", murmelte ich, doch auch das ignorierte sie gekonnt.
"Sie sind ein Gefahr für die Menschen, für euch Werwölfe und für alles andere Lebende auf dieser Erde. Du könntest helfen, das zu beenden. Ich hatte vor ein Ritual durchzuführen, doch das kann ich ohne deine Hilfe nicht. Dein Blut ist die letzte fehlende Zutat, wenn du es so sehen willst. Mein tapferer Sohn Finn ist bereit, zu sterben, genau so wie eine alte Freundin von mir. Gemeinsam mit uns könntest du..."
"Ich werde mich nicht für irgendso ein Ritual umbringen. Tut mir leid, wenn sie mich für so selbstlos und naiv gehalten haben, aber das bin ich nicht."
Erneut seufzte sie. "Na schön. Es ist deine Entscheidung. Aber denk daran, dass jemand daran teilnehmen muss, egal ob freiwillig oder unfreiwillig. Wenn du so gemein bist und weiterhin diese Monster auf die Menschheit loslassen..."
äEsther, sie sollten sich noch einmal ganz genau überlegen, wer hier das gemeine Monster ist."

Dann verließ ich das Zimmer, doch was mich dann erwartete war womöglich noch schlimmer, als eine Esther Mikaelson, die auf mich wütend war.

!!!WICHTIG!!!
Ich wollte fragen, was ihr von einer Lesenacht/einem späten Leseabdnd hslten würdet:) Mir persönlich würde es sehr viel Spaß machen, die Kapitel wären dann vielleicht ein klein wenig kürzer, aber sonst alles wie gehabt^^

Alice Lockwood || TVD FanfictionWhere stories live. Discover now