finden ohne zu suchen

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Bis es laut knallte, ein altes Fenster vom Wind geöffnet wurde und alle Kerzen auf einmal aus gingen.

Gleichzeitig durchbrach mein Schreckensschrei die zuvorherrschende Stille und ließ lautes Gemurmel zur folge.

Hände griffen nach mir und zogen mich an einen Körper. Ich hörte Jacks Stimme an meinen Ohr.

„Bleib ruhig. Alles ist gut."

Im Hintergrund sprachen die Stimmen durcheinander. „Was ist passiert?" „Was soll das?" Schirtte ertönten, es knallte erneut.

Die Stimme der alten Frau unterbrach das Getuschel. „Hach. Das passiert im Laufe der Zeit immer wieder." Man hörte wie ihre Schuhe über den Boden schlurften. Eine Schranktür ging. Dann hörte man wie ein Zündholz über die raue Seite der Schachtel gezogen wurde. Die erste Kerze begann zu leuchten. Gemächlich zündete die alte Frau jede einzelne Kerze wieder an.

Langsam kam wieder Licht ins Dunkle.

Ich bemerkte Blicke auf mir die sich wohl auf meinen schreckhaften Schrei bezogen und sah peinlich berührt zu Boden. Jack ließ mich wieder los und die schützende Wärme verschwand.

Die alte Dame ließ sich wieder auf ihren Sessel nieder.

„Also... die Isla'Cupio, wie soll uns die weiterhelfen?", griff Will wieder den Faden auf.

„Es gibt eine Legende über diese Insel. Man findet dort dass, was ein jeder zu finden mag." Die Stimme der Alten rüttelte mich wach. Ich starrte Jack an. Dieser blickte der Frau fest in die Augen.

„Aber allem Anschein nach ist diese schnuckeliche Gechichte wirklich nur eine Legende.", sprach Jack aus. „Ich war auf dieser Insel. Konnte aber das was zu suchen war nicht finden."

Lange lag der Blick der alten Frau auf Jack. Ich hatte schon Angst sie hatte sich in sein Gehirn durchgefressen und könnte ihn nun fernsteuern.

„Dann weißt du noch nicht alles, Jungchen."

Das Wort 'Jungchen' spuckte sie hervor wie eine Krankheit. Ich sah wie Jack sein Gesicht verzog.

„Was wäre denn alles?", versuchte Will den aufkommenden Streit zu umgehen.

„Um das zu finden was ein jeder zu finden mag, muss man zwei Dinge beachten. Erstens!" Ein knöchiger Finger streckte sich in die Luft. „Erstens, muss man sich bewusst sein was es ist was ein jeder zu finden mag. Und zweitens!" Der zweite Finger erschien neben dem Ersten. „Das zweite ist am wichtigsten. Wenn man sucht was ein jeder zu finden mag, findet man es nie."

Ich runzelte die Sitrn. Wie sollte man etwas finden ohne es zu suchen? Nachdenklich Stille breitete sich im Raum aus.

„Wir sollten wieder zu den Schiffen, ehe man uns bemerkt.", erklärte Till.

Zustimmendes nicken. Wir machten uns auf den Weg zur Tür. Die Frau stand auf.

„Calamay..."

Der Mann im schwarzen Umhang blieb nur kurz stehen, dann lief er aus dem Zimmer ohne sich nach der Alten umzudrehen.

Der nach Calamay ausgestreckte Arm sank wieder herab und ein vekrniffener Gesichtsausdruck erschien in dem Gesicht der alten Frau.

Ich bemerkte nur noch wie die Alte etwas zu Till sagte, dann waren wir aus dem mystischen Haus raus und suchten uns ein zweites mal den Weg durch die Massen. Jack trug wieder den Hut, während wir uns im Gänsemarsch durch die Straßen schlängelten, wieder angeführt von Till.

Vor den Schiffen standen nicht, wie ich erwartet hatte, mehrere Soldaten welche schon die Crews gefangen genommen hatten. Alles war erstaunlich ruhig. Wir legten direkt ab und tatsächlich – das Glück musste auf unserer Seite sein – gerade als wir ablegten stürmte eine Gruppe Soldaten um eine Ecke. Sie rannten bis zum Ende des Stegs, doch ausrichten konnten sie nichts mehr. In meinen Gedanken versunken beobachtete ich die ungläubigen Gesichter welche den drei Piratenschiffen hinterher sah.

Fluch der Karibik - An der Seite des CaptainsWhere stories live. Discover now