Ich vergaß alles.

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Hier endlich das Update :)

„Gib es mir oder ich werde über Leichen gehen."

Rick schnaubte bloß und versuchte aus dem Gebäude zu fliehen, doch Jack stellte sich ihm promt in den Weg.

„Glaub nicht ich wäre nicht ebenfalls in der Lage ‚über Leichen zu gehen', Jack."

Nachdenklich ertastete ich an den Griff meines Degens. Sollte ich Jack helfen und Rick das Amulett abnehmen? Nur damit Barbossa es bekommt? War Rick übehraupt mein Feind? Wollte ich das?

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Der Kampf führte die Treppe nach oben und ich folgte den beiden eilig. Ich sah mich ständig nach dem bärtigen Captain um, aber er war nicht zu entdecken.

„Gib auf!", schlug Rick vor.

Jack grinste. „Wer wäre ich, wenn ich darauf hören würde?"

Sie stolperten in einen der spärlich beleuchteten Gänge. Mit klopfenden Herzen und einem schelchten Gefühl im Magen folgte ich ihnen wieder. Meine Worte, die versuchten die beiden vom Kämpfen abzuhalten, wurden nicht beachtet.

Und dann trat aus einem Schatten die leicht massige Gestalt von Barbossa. Ehe ich realisieren konnte was genau geschah, blitzte Barbossas Degen auf.

Ich vergas das Atmen. Ich vergas die Situation. Ich vergas alles.

(Jetzt das Video starten)

„Rick."

Fassungslos starrte ich auf den tödlich verletzten Körper. Ich vergas Barbossa. Ich vergas Jack.

Ich fiel neben den zu bodengesunkenen Rick auf die Knie. Schwer rasselte sein Atem. Blut quoll aus einer Wunde in seiner Brust.

Ich hatte hier mittlerweile so oft Menschen sterben sehen. Ich hatte hier sogar Menschen getötet. Auch wenn ich dafür immer einen guten Grund hatte. Ich hatte mich kaum um die sterbenden Bemüht. Sie nicht bemitleidet. Vielleicht ein bisschen.
Jetzt. Hier. Nach all der Zeit. War es etwas anderes. Rick, war jemand anderes.

Rick war wie ich. Verloren. Allein. Zu einem Piratenleben gezwungen. Wir hatten eine Verbindung aufgebaut. Etwas merkwürdiges. Kleines. Starkes. Stark genug. Wir hatten einander von unseren Gefühlen erzählt. Er hatte mir Dinge erzählt, die er sonst keinem erzählen würde. Er hatte mir vertraut. War er jetzt wegen mir am sterben? Weil ich ihn gefunden hatte?

Sein schwacher Blick traf auf mich. Er bat nicht um hilfe. Er schien zu wissen, dass es für ihn vorbei war. Sein Blick ging so tief, dass es mir fast das Herz zerriss. Ich hatte das Gefühl ihm noch hundertmal näher zu sein, als ich es bis jetzt gewesen war.

Ich sah zurück. Es tut mir leid. So leid.

„Ich bin auch wie du.", flüsterte ich. „Genauso wie du."

Er lächelte leicht. Schmerzverzerrt. Danke.

Ich schloss die Augen, presste die Lippen zusammen. Eine Träne verließ mein Auge und fand den Weg meine Wange hinunter. Wieso musste es ihn erwischen? Der eine Mensch der mir ähnlicher war als alle anderen. Wenn ich auf ihn eingegangen wäre, vielelicht hätte sich eine richtige Freundschaft ziwschen uns entwickeln können. Vielleicht würde ich noch mehr über ihn wissen. Mehr von ihm haben. Hätte ich nur mehr Zeit mit ihm verbracht.

Als ich meine Augen wieder öffnete, waren seine geschlossen. Ich stockte. Presste die Luft aus meinen Lungen. Er war tot.

Ich ballte die Hände zu Fäusten. Mein Atem ging ungleichmäßig, mein Herz schlug wie wild. Einfach so. Tot.

Ich sah verschwommen, spührte wie die Tränen an die Oberfläche wollten, doch ich blinzelte sie weg. Atmete tief durch. Ich griff nach seiner Hand. Umschloss sie mit meinen beiden.

„Ruhe in Frieden, Rick Rephoort.", hauchte ich.

Langsam hob sich der Schleier um mich herum. Ich bemerkte Jack der neben mir stand und mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck auf uns herunter sah. Bemerkte den Mörder, der grinsend vor uns stand.

„Der Stecher wurde abgestochen. Das muss wohl Schicksal sein.", sprach er.

„Wie kannst du nur?!", fuhr ich ihn an.

Barbossa hob eine Augenbraue. „Ach? Da hatte wohl jemand gefallen an dem Mörder so vieler Menschen gefunden?"

Ich schüttelte den Kopf. Mörder. Er war keiner. Er wollte nie einer sein. Er musste es tun. Er wurde in dieses Leben hier gerissen.

Wie ich. Genau wie ich.

„Rüber Adams, ich brauche das Amulett." Barbossa schubste mich zur Seite. Ich funkelte ihn an. Das verfluchte Amulett wäre das letzte was er von mir bekommen würde. Jetzt erst recht.

„Er hatte es nicht bei sich.", meldete sich Jack zu Wort. „Er hat es oben in seinem Zimmer."

Barbossas Hand hielt inne ehe sie den Toten berühren konnte. „Ist das so?"

„Aye." Jack grinste. „Das konnte ich noch aus ihm herausbkeommen, aber er hielt mich davon ab nach oben zu gelangen."

Misstrauisch musterte Barbossa Jack. Ich sah ebenfalls zu ihm. Er log. Wieso?

„In Ordnung. Dann werde ich nach oben gehen." Langsam wandte sich Barbossa von uns ab.

Ich wandte mein Gesicht wieder dem des Toten zu. Rick, der nie der Stecher sein wollte. Der es aber trotzdem war. Der das beste daraus gemacht hatte. Rick Rephoort.

Jack kniete sich neben mich und ich sah verblüfft zu ihm. Er sah mich ebenfalls an. Mit einem Blick den ich zuvor nur selten an ihm sah. Er wirkte völlig ruhig und ernst. Dann sah er auf Rick nieder. Er griff in die Innentasche dessen Jacke und zog das Amulett hervor.

"Liebes."

Ich starrte auf das Amulett in seinen Händen und plötzlich verstand mein Gehirn. Schnell hob ich Ricks Kopf ein wenig an und Jack legte ihm das Amulett um. Hoffnungsvoll blickte ich auf Rick nieder.

Jack seufzte. "Wir sind zu spät.", murmelte er. Er setzte vorsichtig seinen Hut ab und legte ihn auf die Brust des Toten. Erstaunt sah ich ihn an. Dann presste ich die Lippen zusammen und zog die Augenbrauen zusammen. Nein.  Es durfte so nicht enden.

"Aber er hatte es doch bei sich.", flüsterte ich ungläubig. "Es hätte doch..." Ich brach ab und atmete tief durch.

Jacks Hand legte sich auf meinen Rücken. "Das Amulett scheint nur zu wirken wenn man es richtig trägt.", sprach er aus.

Ich schloss für einen Moment die Augen. Dann blickte ich auf den Hut vom Captain der auf Ricks Brust ruhte. Ich lächelte leicht. Meine Hände hoben meinen Hut von meinem Kopf und legten ihn sanft neben Jack's ab. Dies war die einzige Möglichkeit, die wir so wirklich hatten um ihn zu Ehren. Langsam erhob ich mich schließlich. Jack löste das Amulett von Ricks Hals und steckte es in seine innere Jackentasche. Dann ergriff er meine Hand.

„Jetzt auf zur Pearl. Barbossa wird bald wieder hier sein."

Wir rannten aus dem Haus. Flüchteten vor dem Tot. Liefen auf direkten Weg zum Hafen. Mich wunderte es, dass alle unserer Crew anwesend waren. Wie als würden sie nur darauf warten, dass wir wieder kamen. Hatten sie gar nicht mit gesucht?

„Ablegen!", rief Jack und sofort machten sich alle an ihre Arbeit.

Wenige Minuten später schipperten wir wieder auf den offenen Ozean zu. Ich stand an der Reling und dachte an Rick. Das viele Blut. Und daran wie ähnlich wir uns waren.

Arme die sich von hinten um mich legten ließen mich zusammenzucken. Ich sah nach oben und erkannte Jack. Doch er sagte nichts. Sah nur hinaus in die Ferne und hielt mich.

-.-

o.-

o.o

>.<

hasst mich nicht, Rick Rephoort Freunde. 😓

Fluch der Karibik - An der Seite des CaptainsWhere stories live. Discover now