„Aqua... de Vida."

2.9K 155 42
                                    

„Ich hätte schwören können, dass es irgendwo hier war.", murmelte Jack und quetschte sich durch ein paar dichte Blätter. Ich folgte ihm schnell. Dann blieb er stehen und rührte sich nicht mehr.

„Jack?", fragte ich irritiert. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und zog mich ein wenig mit meinen Händen an seiner Schulter hoch, um über seine Schulter sehen zu können. Ein Wassertropfen. An einem Blatt. Der aber nicht wie normalerweiße, nach unten rollte und zu boden tropfte, sondern das Blatt hoch ‚kletterte'. Angezogen von einer mysteriösen Kraft.

Jack nahm den Wassertropfen mit seinem Finger auf. Erneut wanderte der Tropfen immer gen Himmel. Er umspielte Jacks Finger und letztendlich flog er direkt in der Luft. Mein Mund stand halb offen.

„Da ist es.", flüsterte Jack mir zu. Aus den Augenwinkeln sah ich ihn grinsen. Ich folgte seinem Blick. Eine art Wasserhöhle eröffnete sich meinen Augen.

Es dauerte nicht lange und alle wussten, wie nahe wir unserem Ziel waren. Fackeln wurden angezündet. Der Quartiermeister lief vor. Direkt dahinter ich und Jack. Wir wateten durch das Kniehohe - bei manchen 'mir' Hüfthohe - Wasser. Über uns hingen Tropfstein ähnliche spitze Gesteine.

Ich sah wie einer der Crew eine Ecke von eben diesen Steinen abbrach. Ein lauter Knall. Und ein mit diesem Spitzen Tropfstein durchbohrter Mann lag im Wasser. Ich stockte einen Moment. Auch alle anderen standen für einen Moment nur da.

„Nicht stehen bleiben.", ertönte Blackbeards Stimme. Sofort nahmen wir wieder Schritttempo auf. Gerne hätte ich Jacks Hand gehalten oder irgendeinen Körperlichen Kontakt gehabt, seinen Arm erneut um meiner Hüfte gespührt. Aber einersteis würde dies das laufen durch das Wasser erschweren und anderseits wusste ich immernoch nicht, was in Jacks Gehirn los war. So viele höhen und tiefen, wie wir jetzt schon durchgestanden hatten. Aber trotzdem, so ganz verstanden hatte ich ihn nie. Vielleicht war die Kunst, nicht zu versuchen ihn zu verstehen, sondern ihn einfach so zu nehmen wie er war? Wobei ich doch das Recht dazu habe, über seine wahren Gefühle bescheid zu wissen, immerhin war ich seine Freundin. Und trotzdem sprach er so gut wie nie mit mir über seine Gefühle. Hatte er es mir jemals gesagt? Ich liebe dich?

Mittlerweile wurde das Wasser immer weniger. Wir standen wieder im trockenen. Das Ende der Höhle. Der Quartiermeister leuchtete die Wand vor uns an. Jack blieb stehen und musterte diese.

„Ahaa... das war's dann.", stellte er fest.

„Wenn's das war, war's das!", sagte Blackbeard.

„Das wer was, was?", meinte Jack daraufhin grinsend.

Ich musterte Jack. Er hatte keine Ahnung von der Quelle. Aber hatte er das nicht immer? Und trotzdem lief alles nach nicht vorhandenem Plan?

„Jack." Angelica. Die Stimme habe ich ja vermisst... "Ich hab' so das gefühl, dass du den Weg gar nicht kennst."

Jack trat ein paar Schritte auf sie zu. „Es heißt ja, der Weg, sei das eigentliche Ziel.", erklärte er.

Angleica blinzelte ihn nur wortlos an.

„Die Kelche, wenn ich bitten darf.", meinte Jack und winkte in meine Richtung. Verwirrt blickte ich zurück, realisierte dann, dass er Blackbeard meinte, der knapp hinter mir stand. Dann überreichte der Quartiermeister, Jack die Kelche. Hatte er einen Plan? Mit neugierigen Augen beobachtete ich, wie er jeweils einen Kelch in seinen Händen hielt. Die Arme in die Höhe gestreckt.

„Haltet Abstand.", meinte er. Ein paar Schritte taten sich.

Jack stieß die beiden Kelche aneinander. Ein hoher Ton entstand. Es schallte von den Wänden nieder. Stille unter der Besatzung. Nichts geschah. Erneut wiederholte Jack diese Totur. Erneut nichts.

Fluch der Karibik - An der Seite des CaptainsOù les histoires vivent. Découvrez maintenant