"Ein netter kleiner Racker."

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Wir machten gerade die ersten Schritte auf dieses kleine Häuschen zu, da wurde die Tür schwungvoll geöffnet. Niemand anderes als Lizzy stand in der Tür und grinste uns an.

„Melissa! Jack!"

Ich blieb stehen, starrte sie an. Wie sie lächelnd auf uns zu lief. Sie trug ein schlichtes dunkelgrünes Kleid. Ihre Haare waren offen. Sie schien sich kaum verändert zu haben.

Ehe ich reagierte, fiel sie mir um den Hals. Ebenso bei Jack.

„Ich hätte nie geglaubt, dass ausgerechnet ihr mich hier aufsucht.", sagte sie und blickte uns abwechselnd in die Augen.

„Nun..." Jack räusperte sich und deutete auf mich. „Das war mehr ihr Verdienst."

Zögerlich brachte ich ein Lächeln zu stande.

„Kommt rein." Lächelte sie uns an, dann blickte sie an uns vorbei und musterte die Piratenmeute. „Die bleiben draußen!"

„Sicher doch." Jack lief auf das Haus zu und ich folgte. Nach eintreten in das Häuschen standen wir in einem kleinem aber ausreichenden Flur und wurden direkt in einen großen Wohnungsbereich weitergeleitet.

Jack sah sich neugierig um und ließ sich schließlich grinsend auf das Sofa plumsen. Auch ich konnte mir meine umschweifenden Blicke nicht verkneifen und setzte mich neben Jack.

Lizzy stellte sich vor uns und sah uns nachdenklich an.

„Ich gehe davon aus, es gibt einen guten Grund warum ihr mich besucht."

Ich setzte ein verkniffenes Lächeln auf. „Richtig."

Sofort war sie völlig ernst. „Was ist passiert?"

Ich wich Lizzys Blick aus und sah zu Jack. Dieser öffnete den Mund, wurde aber von Schritten unterbrochen.

Wir drehten uns zur Tür herum und erstarrten. Ich blinzelte mehrmals um mir sicher zu gehen nicht zu fantasieren.

Der Junge der in der Tür stand sah uns mit großen Augen an und lief schnurstraks auf seine Mutter zu.

Lizzys Hand wuschelte ihm durch die Haare, während er den Blick nicht von uns wendete. Trotz meiner Vermutung von vorhin, war ich jetzt, wo das Kind von Lizzy und Will direkt vor mir stand, völlig überrascht.

„Du...", brachte ich nur heraus.

Lizzy lächelte ein lächeln welches ich noch nie auf ihrem Gesicht gesehen hatte. Überhaupt, hatte ich sie mehr ernst und kämpferich , als fröhlich und mütterlich in Erinnerung.

„Das ist Henry.", stellte sie ihn uns vor.

Henry starrte Jack an. Auf seinem Kopf ruhte ein Piratenhut, er hatte leichte dunkle Locken.

„Bist du dieser planlose Chaot?", enfuhr es Henry.

Meine Augen wurden groß und ich sah zu Jack. Dieser starrte Henry an und verengte die Augen ein klein wenig. Dann wandte er den Blick Lizzy zu und zwang sich zu einem lächeln.

„Ein netter kleiner Racker.", kommentierte er.

„Henry, das sind Jack Sparrow und Melissa Adams." Lizzy sah uns abwechselnd in die Augen. „Und sie haben irgendeinen Grund, wieso sie uns besucht haben."

Es war eindeutig, dass dies eine Aufforderung war, endlich zu erzählen was zu erzählen war, doch...

„Willst du ihn nicht raus..."

Für einen Moment blitzte Verwirrung und Sorge in Lizzys Gesicht auf. Doch im selben Moment erhob der kleine Henry die Stimme.

„Ihr müsst mich nicht wie ein kleines Kind behandeln! Ich bin fast elf." Sein Ausdruck zeigte Entschlossenheit und erinnerte mich stark an seinen Vater.

Fluch der Karibik - An der Seite des CaptainsWhere stories live. Discover now