Kaltherziger Captain. Eifersüchtige Liebende.

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„Genelmen.", sprach Blackbeard mit einer rauen Stimme und schüttelte enttäuscht den Kopf. Er nahm einen Schluck von der Rumflasche. Gemächlich, ließ sich Zeit. Jack stieg wieder die Treppe nach unten an Deck. Dann holte Blackbeard aus und schleuderte die Flasche auf den Boden. Sie zersprang, Rum spritzte.

„Ich bin einigermaßen Verwirrt. Da schlief ich eben noch – in aller Ruhe – höre ich einen gottlosen Radau an Deck. Matrosen verlassen ihren Posten ohne Befehl, ohne Erlaubnis. Männer die gehorchen sollten reißen das Schiff an sich.", sprach Blackbeard. "Erster Offizier, was soll das werden?"

„Meuterei, Captain.", rief Angelica. Oh, die hatte ich ja noch gar nicht bemerkt. Musste die immer überall aufkreuzen?

„Lauter."

„Meuterei!", wiederholte sie.

„Aye,... Meuterei.", murmelte Backbeard und verengte die Augen. Er zog sein Schwert. „Und welches Schicksal wiederfährt Meuterern? Nun, wir alle kennen die Antwort darauf, oder nicht? Meutere" Er streckte sein Schwert in die Höhe und schrie: „Hängen!"

Ein Ruckeln ließ mich nach vorne fallen. Mit beiden Händen konnte ich mich allerdings auffangen. Ein fiel zu hoher Schrei verließ meinen Mund als sich etwas um meinen Knöchel schlang und ich nach oben gezerrt wurde. Ich hing rigendwo zwischen den zwei Mästen. Schreie ertönten. Überall zwischen den Mästen verteilt, hingen die Matrosen. Ich sah meinen Hut zu Deck fallen. Fasste mir hektisch an den Kopf und war erleichtert als ich das Tuch ertastete welche meine Haare versteckten. Jetzt wäre wohl der schlechteste Moment um mich als Frau zu erkennen zu geben.

Die Schlinge um meinen Fuß war fest, zerquetschte meine Haut, aber jegliches herumzappeln machte es nur noch schlimmer, deshalb hing ich letztendlich schlapp da und sah kopfüber hängend zu Backbeard. Jack hing direkt vor ihm, leider konnte ich nicht verstehen über was sie redeten. Im nächsten Moment landete Jack hart auf dem Boden des Decks. Ich presste die Lippen aufeinander. Beboachtete wie Backbeard zu ihm herunter stieg und schnappte nach Luft als er die Pistole auf Jack richtete. Wild wackelte ich herum, konnte mich aber nicht von dem Seil lösen.

„Feigling!", schritt zum Glück eine andere Stimme dazwischen. Der Missionar. Er lief direkt auf Blackbeard zu.

„Sie vergessen es nicht! Eure Manschaft sieht in Euch den Schurken der ihr wirklich seid! Einen Feigling, egal wie viele ihr Erschlagt!", begehrte er auf. Ich blickte zu Boden. Wieso hatten die Seile nicht alle der Crew erwischt?

„Zum zweiten mal in einem Tag bin ich verwirrt.", hörte ich jetzt Backbeards Stimme. Es war immerhin mucksmäußchenstill auf dem Schiff.

„Ihr seid nicht verwirrt, ihr habt Angst. Ihr wagt nicht den Weg der rechtschaffenheit zu gehen, den Weg des Herren."

„Nein, die Wahrheit ist sehr viel einfacher als das.", weidersprach er. „Ich bin ein bößer Mensch."

„Das seid ihr auch."

„Euch muss ich wohl auch töten, Prediger." Blackbeard richtete seine Pistole auf ihn. Doch Angelica schaltete sich ein.

„Nein!", wiedersprach sie.

„Du bist genauso wild wie deine Mutter.", stellte Blackbeard fest.

„Vater ich flehe dich an.", meinte sie.

Mutter, Vater? Sie ist seine Tochter?!

„Uh... fast hätte ich vergessen wieso der Missionar überhaupt hier ist. Meine Tochter sorgt um meine Seele, oder was davon noch übrig ist, du wünschst dir aufrichtig mich zu retten, nicht wahr mein Kind?"

Ich hatte mühe noch etwas zu verstehen, der neben mir begann sich wie wild in seinen Seilen zu winden. Genervt zischte ich ihn an.

„Halt still, du kommst da sowieso nicht raus."

Fluch der Karibik - An der Seite des CaptainsWhere stories live. Discover now