''Was denn? Das gehört doch dir, oder nicht?'', lachte er weiter und ich spürte wie er an der Bettdecke zog, damit ich wieder auftauchte.

''Komm schon, Mads. Das muss dir doch nicht peinlich sein. Du hast schlimmeres erlebt.'' Sein lautes Gelächter wurde nicht weniger und auch ich musste unter der Decke anfangen zu grinsen.

Zugegeben, es war schon witzig.

Aber auch zum sterben peinlich.

Ich meine, er hat seit Monaten MEINEN pinken BH im Schrank.

Den BH den er mir, als ich in der Sporthalle am duschen war, weggenommen und ihn vor dem ganzen Internat aus dem Fenster hängen lassen hat.

Den BH den ich schon längst vergessen hatte und dieser Idiot hatte ihn seit Monaten einfach aufbewahrt.

''Du bist so ein Arschloch!'', rief ich lachend und tauchte langsam unter der Decke hervor. ''Weisst du wie peinlich mir das ist?''

''Ich weiß'', grinste er schelmisch und warf mir den BH zu, den ich augenverdrehend auffing, ''aber ich finds nunmal süß wenn du rot wirst.''

Mit klopfendem Herzen schlug ich ihm gegen die Schulter, um sein Kommentar zu überspielen.

''Das war's? Fester kannst du nicht zuschlagen?'', provozierte er mich und wackelte grinsend mit seinen Augenbrauen.

''Du weißt ganz genau, dass ich fester kann.''

''Jaja''

''Blake, ich warne dich!''

''Was willst du denn schon machen?''

Er wusste ganz genau wie er mich provozieren konnte. So ein Idiot.

''Ich geh aus Prinzip nicht auf deine Provokation ein.'', meinte ich und stand auf, um mich Richtung Tür zu bewegen. ''Ich bin dann mal weg, wir sehen uns.'', rief ich noch über meine Schulter hinweg.

Doch bevor ich die Tür überhaupt erreicht hatte, umklammerte er mich mit einem bestimmenden Griff an der Taille und wirbelte mich so herum, dass ich vor Schreck aufquickte und gegen seine Brust knallte.

Mein Atem beschleunigte sich schlagartig, als ich zu ihm hochschaute und seinen Blick auffing. Er hatte ein verschmitztes Grinsen auf seinen Lippen, welches sich langsam in ein liebevolles Lächeln verwandelte.

Sein Blick brachte mich vollkommen um den Verstand und seine Hände, die immer noch auf meiner Taille lagen, machten die Situation nicht gerade besser. Ganz zu Schweigen von meiner Atmung und meinem Herzschlag.

Gott, was machte er nur mit mir?

Mein Blick wanderte hinunter zu seinen Lippen. Diese einladenden, vollen Lippen, die mich von Anfang an verrückt gemacht hatten. Ich merkte, wie sich mein Mund öffnete. Keine Ahnung, ob ich etwas sagen wollte oder warum ich das tat.

Ich hielt meinen Atem an, als er seine Hand hob und sie sanft auf meine Wange legte. Er fing an, mit seinem Daumen die Konturen meiner Unterlippe nachzufahren.

Ich schloss kurz die Augen, öffnete sie wieder und merkte das wir nur noch wenige Zentimeter voneinander getrennt waren.

Seine eisblauen Augen wanderten von meinen Augen, zu meinen Lippen und wieder zurück.

''Mad's'', sagte er leise mit seiner rauen Stimme, ''du bist so unglaublich schön und das macht mich verrückt.''

Erschrocken riss ich meine Augen auf und starrte ihn mit leicht geöffnetem Mund an. Ich kann mich nur verhört haben, oder?

''Oh man, Madison, du hast, glaube ich, keine Ahnung, wie anziehend du gerade bist'', murmelte er leise lachend und strich mit seinem Daumen sanft über meine Wange.

Mein Herzschlag beschleunigte sich um das Dreifache und das Gefühl, dass ich gleich an einem Herzinfarkt sterben werde, ließ mich nicht los. Die Worte, die Berührungen, machten mich verrückt und raubten mir jegliche Luft aus den Lungen. In der Luft war ein Knistern zu spüren und es war so intensiv, man könnte meinen es wäre nur Einbildung. Aber ich wusste ganz genau, dass Blake es auch spürte, denn in seinen Augen blitze etwas auf.

Am liebsten würde ich ihm meine Liebe gestehen.

Am liebsten würde ich ihn an mich ziehen und leidenschaftlich küssen, ihm sagen wie toll ich ihn finde und das ich nur mit ihm zusammen sein möchte, sonst nichts. Das er mich verrückt macht und jeder seiner Berührungen mich um den Verstand bringt.

Aber es ging nicht.

Sein heißer Atem streifte meine Haut, als er mich mit seinen eisblauen Augen ansieht und leicht lächelt. ''Wenn du nur wüsstest, wie gerne ich dich jetzt küssen würde.'', murmelt er leise.

Und ohne mir überhaupt die Zeit zu lassen über diese Aussage nachzudenken, flüstere ich genauso leise: ''Dann tue es endlich.''

Und es verging keine weitere Sekunde, da spürte ich schon Blakes vollen Lippen auf meinen.

Ein Feuerwerk der Gefühle explodierte in mir und ich hatte das Gefühl, dass mein Herz hier und jetzt aus meiner Brust springen würde. Meine Körperwärme stieg innerhalb von Sekunden auf hundert Grad und jegliche Luft wich aus meinen Lungen, als ich seinen Kuss leidenschaftlich erwiderte.

Blake umfasste mein Gesicht und küsste mich so voller Emotionen, dass ich, wenn ich meine Hände nicht an seinen Nacken gelegt hätte, umfallen würde.

Unsere Lippen bewegten sich gleichmäßig im Einklang und als ich Blakes Zunge spürte vertiefte sich der Kuss noch mehr. Der Kuss wurde immer fordernder und dennoch mit so vielen Gefühlen, dass ich innerlich vor Emotionen explodierte.

Niemals in meinem Leben hätte ich mir ausmalen können, dass küssen so etwas in einem Menschen auslösen konnte. Dieser Kuss war viel mehr, als der Erste und Zweite. In diesem Kuss steckten viel mehr Gefühle und Emotionen, die ich nicht deuten konnte und die mich um den Verstand brachten. Nach all der Zeit, in der sich meine Gefühle für ihn verstärkt hatten, habe ich mich sooft nach seinen Küssen gesehnt. Und jetzt küsste ich ihn mit so viel Liebe und Gefühl, dass ich Angst hatte, dass meine Beine den Geist aufgaben.

Als uns allmählich die Luft ausging, lösten wir uns viel zu schnell voneinander. Schwer atmend und mit geschlossenen Augen ließ ich meine Hände in seinem Nacken und spürte seinen hektischen Atem an meinen Lippen.

Seine Hände lagen immer noch auf meinen Wangen und ich spürte, wie angeschwollen meine Lippen waren. Am liebsten würde ich ihn wieder zu mir ziehen und noch mal küssen. Es sollte niemals aufhören.

Langsam öffnete ich meine Augen und blickte direkt in seine. Diese strahlten mich mit so vielen Gefühlen an, dass ich nicht anders konnte als breit zu lächeln. Auch Blakes Lippen hoben sich und er lehnte seine Stirn gegen meine, sein Atem immer noch hektisch.

''Ich sollte glaube ich jetzt gehen.'', murmelte ich leise und strich ihm sanft über seine Wange. ''Wir sehen uns morgen, okay?''

Er nickte lächelnd und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. Lächeln und mit klopfendem Herzen schaute ich zu ihm auf und verabschiedete mich von ihm.

Als ich die Tür hinter mir schloss, atmete ich einmal tief ein und aus und ließ den Kuss gerade Revue passieren. Ich spürte immer noch das Kribbeln auf meinen Lippen und konnte nicht anders, als grinsend auf meine Unterlippe zu beißen.

Mit dem breitesten Grinsen im Gesicht, ging ich den Flur entlang, als schlagartig mein Grinsen erfror und ich ruckartig stehen blieb.

Mit schnellen Schritten ging ich die Treppe hinunter und eilte zu meinem Zimmer.

Jetzt wusste ich warum ich Blake nicht sagen konnte, was ich für ihn empfand.

Ryan.

BrokenWhere stories live. Discover now