Doch ihre Bemühungen hatten nur darin resultiert, dass ihre Tochter und ihr Schwiegersohn sich bei ihnen nicht willkommen gefühlt und somit sehr selten Zeit mit ihnen verbracht hatten.

Im Versuch die Liebe zwischen den beiden zu unterbinden, hatte Diana ihr eigenes Verhältnis zu Annikas Mutter zerstört. William hatte alle Jahre darunter gelitten und wusste jetzt, was er bei Annika und Nick auf jeden Fall verhindern musste.

"Meinst du nicht auch, dass Oma aus ihren Fehlern gelernt hat?", fragte Annika und griff nach Williams Hand. Er überlegte kurz.

"Ich hoffe doch", schmunzelte er und drückte ihre Hand etwas fester.

"Du brauchst keine Angst zu haben, Opa. Ich könnte ohne euch nicht leben. Und deswegen müsst ihr Nick einfach akzeptieren. Und das Gleiche gilt für ihn." Sie lächelte breit, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.

Sie würde es nie soweit kommen lassen, dass sie zwischen einem Mann und ihrer Familie wählen müsste. Sie würde dafür kämpfen, dass sie sich verstanden. Alle zusammen.

Dabei zweifelte sie aber keine Sekunde daran, dass vor allem Nick und ihr Opa sich prächtig verstehen würden. Sie freute sich sogar richtig darauf, dass die beiden sich kennenlernten.

William las weiter in seiner Zeitung und Annika starrte gedankenverloren vor sich hin, während Diana gestresst durch die Wohnung fegte, um noch die restlichen Details zu korrigieren. Annika hatte kein schlechtes Gewissen, ihr nicht zu helfen, denn sie wusste, dass sie es eh nicht gut genug machen würde.

Sie warf einen Blick aus dem großen Fenster, das bis zum Boden reichte. Es war stockfinster draußen bis auf die Lichter Londons, die zu ihnen in die Wohnung hinauf drangen.

Und dann klingelte es.

Mit klopfendem Herzen und einem ziemlich dämlichen Grinsen im Gesicht wurde sie von William vom Sofa geschubst und ging den langen Flur entlang zur Eingangstür, an der Nick vor etlichen Tagen schon einmal geklingelt hatte.

Sie atmete tief durch, dann öffnete sie die Tür und strahlte Nick an, der sie breit anlächelte.

"Hey", hauchte er, während er sie ohne Umschweife in eine feste Umarmung zog. Sie atmete seinen Duft ein, den sie so sehr liebte, und klammerte sich einige Sekunden an ihn.

"Ich habe dich vermisst", flüsterte sie ein wenig beschämt. Sie waren nur vier Tage getrennt gewesen, was wirklich nicht lange war, doch sie hatte ihn wirklich vermisst.

"Ich dich auch... Hier." Er hielt ihr einen Blumenstrauß aus weißen Lilien entgegen.

"Danke", sagte Annika leise, nahm den Strauß in die Hand und zog Nick mit sich in den Flur. "Ich glaube zwar kaum, dass wir noch freie Vasen haben, aber irgendwas lässt sich bestimmt finden", grinste sie ihn an, als in dem Moment Schritte zu hören waren und sie sich umdrehten. Diana und William standen aufgeregt ein paar Schritte entfernt und warteten darauf, dass Annika ihnen Nick vorstellte.

Doch bevor sie den ersten Schritt tun konnte, kam ihr Opa ihr zuvor. Er trat nach vorne und reichte Nick die Hand.

"Herzlich willkommen, ich bin William", sagte er und lächelte Nick sanft an, der sofort seine Hand entgegennahm.

"Nick", stellte er sich knapp vor. Annika erkannte an seinem Kiefer, den er ziemlich hart zusammenpresste, dass er angespannt war. Hatte ihr sonst so starker Freund also doch ein paar aufgeregte Nerven zu überwinden.

Diana wusste anscheinend nicht ganz, wie sie sich verhalten sollte, was nach ihrer Abfuhr letztens jedoch kein Wunder war. Deswegen ergriff Annika das Wort.

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