„Wie geht's meiner Kleinen?" Julian schlang seine Arme von hinten um mich, während ich mich an die Brüstung stellte und meinen Blick über die Ländereien von Hogwarts schweifen ließ. Die komplette Landschaft war dunkeln und man erkannte nur hier und da den Umriss eines Baumes, welcher vom Mondlicht beschienen wurde.

„Gut, aber ich hab dich vermisst" antwortete ich ehrlich und schmiegte mich an seinen warmen Körper.

„Ich dich auch, Tori. Ich dich auch" er drückte mir einen kurzen Kuss auf den Ansatz, woraufhin ich lächeln musste. So standen wir die nächsten paar Minuten einfach nur da und genossen die Nähe des jeweils anderen.

„Wusstest du eigentlich, dass die Schwestern des Schicksals beim Weihnachtsball sein sollen?" durchbrach Julian irgendwann die Stille und löste sich von mir. Und genau in diesem Augenblick fiel mir auf, dass ich ihn ja jetzt fragen könnte. Doch offenbar ging nicht nur mir das so, denn Julian und ich öffneten gleichzeitig den Mund und wollten etwas sagen.

„Julian?"

„Victoria?"

„Du zuerst" lachte ich. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, bevor er meine Hände ins eine nahm und mich mit einem charmanten Lächeln ansah.

„Victoria Moon, möchtest du mich zum Weihnachtsball begleiten?" Wie wild fing ich an zu nicken und zog ihn stürmisch in meine Arme.

„Ja, Julian ich würde mich freuen deine Begleitung zu sein" willigte ich diesmal mit Worten ein. „Und es werden wirklich die Schwestern des Schicksals da sein?"

Julian bestätigte mir dieses und weihte mich noch in weitere Mythen ein, die sich um den Ball drehten. So sollte Dumbledore angeblich achthundert Fässer Honigwein bei Madam Rosmerta gekauft haben, aber das war sehr unwahrscheinlich. Wir redeten noch weiter über den Ball und mit jeder Sekunde, die ich mit Julian verbrachte, freute ich mich mehr auf den Ball. Ich freute mich diese einmalige Sache mit Julian erleben zu dürfen.

In der restlichen Woche wurden die Gerüchte um den Weihnachtsball noch aufregender und einige Lehrer dachten gar nicht mehr daran noch ordentlichen Unterricht zu machen. So auch Professor Flittwick bei dem wir spielen durften. Aber natürlich gab es auch die strengen Lehrer die trotz bevorstehender Ferien weiter den Lehrstoff durchzogen. Professor Binns war dafür ein perfektes Beispiel. Nicht mal der eigene Tod hatte ihn davon abgehalten weiter zu unterrichten und so machte er auch jetzt gnadenlos weiter. Es war erstaunlich wie Binns es schaffte Koboldaufstände so langweilig zu gestalten, dass man fast einschlief. Aber er war nicht der einzige, der es für nötig hielt weiter zu machen. Auch Snape ließ sich nicht vom Weihnachtsball aus der Fassung bringen. Er brachte das ganze aber so weit, dass wir sogar noch einen Test über Gegengifte schreiben sollten. So kam es, dass wir Donnerstagabend im Gemeinschaftsraum saßen und mehr oder weniger für Zaubertränke lernten. Hermine lernte, während Harry Fliegen mit den Cannons las, Ron ein Kartenhaus baute und ich auf der Couch lag und ständig einen kleinen Ball auf und ab warf.

„So ein Fiesling! Am allerletzten Tag kommt er uns noch mit einem Test. Ruiniert die letzte Woche mit einer Unmenge Büffelei" jammerte Ron rum und stellte zwei weitere Karten auf sein Kartenhaus.

„Komm schon Ronilein, du überanstrengst dich genauso wenig wie ich. Außerdem hätte man schon früher gelernt, dann müsste man jetzt nicht so viel lernen" gab ich weise von mir und ließ den braunen Lederball in die Höhe fliegen. Während ich so den Ball warf diskutierten Hermine und Harry noch darüber, dass er sich mal langsam an die nächste Aufgabe setzten sollte. Plötzlich wurde mir mein Ball weggerissen und ich setzte mich erschrocken auf.

„Ey! Gib den wieder her!" protestierte ich, doch Fred ließ sich mit meinem Ball einfach neben mich auf die Couch fallen.

„Nie-" setzte er gerade an, als plötzlich Rons Kartenhaus explodierte und seine Augenbrauen verbrannte. „Siehst ja hübsch aus...passt sicher gut zu deinem Festumhang"

Behind Green EyesWhere stories live. Discover now