„Eine Quidditch-Weltmeisterschaft ist keine Quidditch-Weltmeisterschaft, wenn sie nicht mindestens einer verschlafen würde!", konterte ich und schloss meine Augen. Von Hermine kam nur ein genervtes Stöhnen, aber sie knickte schließlich ein und erlaubte es mir ein paar Stunden zu schlafen. Sie wusste ja schließlich wie ich sein konnte, wenn ich nicht genügend Schlaf bekam. Das hatte sie sich vorletztes Jahr einmal angetan und seit dem verzichtete sie auf die Furienausgabe von mir und ließ mich einfach Schlafen. Wirklich cleveres Mädchen.

Ein lauter, tiefer und dröhnender Gong riss mich aus meinen Tiefschlaf und jagte mir damit den Schreck meines Lebens ein. Natürlich wusste ich, dass dies das Zeichen war, wenn die Weltmeisterschaft anfing. Also zwängte ich mich in eine schwarze Hose und einen engen, dunkelroten Pullover und warf mir meinen schwarzen Blazer über, bevor ich zu den anderen dazu stieß.

„Gut geschlafen?" George legte einen Arm um meine Schulter und gemeinsam mit den anderen liefen wir zum Spielfeld.

„Ja, bis ich durch diesen Gong geweckt wurde!" George lachte nur und tätschelte meine Wange.

„Hier, Vic, wir haben auch dir eins mitgebracht!" Harry hielt mir ein Omniglas vor die Nase und ich starrte ihn fassungslos an. Stotternd brachte ich meine Dankbarkeit zum Ausdruck und versicherte Harry ihm das Geld zugeben, wenn ich wieder was haben sollte. Aber da Harry so ein Gentleman war, meinte er, er würde es mir schenken. Natürlich war das überaus nett von ihm, aber trotzdem würde ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ihm das Geld dafür nicht geben würde.

Den ganzen Weg bis zum Feld diskutierten Harry und ich darüber. Irgendwann kamen wir dann zu dem Entschluss, dass das mein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk wäre. Das war eine Lösung mit der ich einverstanden war, auch wenn das hieß, dass ich nächstes Jahr im Februar nichts bekommen würde. Aber das war ja auch egal, ich hätte dann ja Harry, Ron und Hermine bei mir, also würde alles gut sein. Und außerdem waren Geschenke nicht das Wichtigste.

„Erstklassige Plätze! Ehrenloge! Gleich die Treppen rauf, bis es nicht mehr höher geht", berichtete uns die nette Hexe am Eingang und wir traten in das Stadion ein. Viel zu viele Treppen führten nach oben und machten mir wieder meine Sportlichkeit klar. Schwer atmend und völlig fertig kam ich schließlich als Letzte oben an.

„Warum? Warum ausgerechnet so viele Treppen?", hustete ich und ließ mich auf einen unserer Plätze fallen. Fred und George lachten nur und setzten sich an das andere Ende. Hermine setzte sich neben mich und gemeinsam warteten wir darauf, dass das Spiel endlich anfing.

„Ah, Fudge!", riss mich eine eiskalte Stimme aus meinen Gedanken, was ich denn vorhin geträumt hatte. Allerdings nahm ich die Person hinter mir nicht weiter wahr, bis sie wieder anfing zu sprechen. „Wie geht's? Ich glaube meine Frau Narzissa kennen Sie noch nicht? Und unseren Sohn, Draco?"

Wie von der Tarantel gestochen drehte ich mich um und sah den Jungen an, der direkt hinter mir stand. Der blasse Junge mit dem spitzen Gesicht, den weißblonden Haaren und den grauen Augen war mir leider bekannt. Draco Malfoy oder auch der Eisprinz von Slytherin genannt. Er war der Erzfeind von Harry und natürlich von mir auch. Meinen Hass hatte er auf sich gezogen, indem er Harry immer dumme Sprüche an den Kopf warf, Ron als Blutsverräter und Hermine als Schlammblut bezeichnete. Seine unglaubliche Arroganz war ein zusätzlicher Grund, warum ich ihn hasste. Und dazu kam auch noch, dass er ein Slytherin war und ich eine Gryffindor und sich unsere Häuser so oder so hassten.

Fudge, bei dem wir mit in der Loge saßen begrüßte die drei Malfoys freundlich, bevor sich diese hinter uns setzten. Natürlich hatte ich das Glück, dass Malfoy Junior direkt hinter mir saß. Würde bestimmt ganz toll werden.

„Das Schicksal hasst mich!", stieß ich sauer aus und konzentrierte mich auf das noch leere Spielfeld.

„Nein tut es nicht!", flüsterte mir Hermine zu. „Du bist bis jetzt die Einzige, die Malfoy immer die Stirn bietet, also brauchst du keine Angst haben" Erschrocken riss ich meine Augen auf und starrte sie ungläubig an. „Ich und Angst?! Paah! Ich dachte nur, dass mir so was Ekelhaftes in den Ferien erspart bleiben würde!"

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