''Schade um's Geld.'', entgegnete er, nachdem wir uns beruhigt hatten.

Erst jetzt bemerkte ich das die Sonne schon untergegangen war und die Straßenlaternen und das Licht der Läden das einzige war, was die Straßen beleuchtete. Der Wind ließ meine Haare wehen und ich genoss die Stille um mich herum.

''Hast du Lust noch etwas zu spazieren?'', fragte Blake mich auf einmal und ließ mein Herz in doppelter Geschwindigkeit schlagen.

''Klar, gerne.''

Wir liefen einige Minuten still schweigend nebeneinander her und ich genoss die Wärme die er ausstrahlte. Ab und zu streiften sich unsere Arme und die Berührung ließ mein Herz für paar Sekunden schneller schlagen, aber sonst war ich ganz entspannt.

Ich beobachtete die Gegend und sog jeden Moment in mich auf.

Ich weiß nicht wie es Blake ging, aber das hier war eines der schönsten Momente mit ihm.

Und ich genoss es in vollen Zügen.

''Blake?'', meinte ich nach wenigen Sekunden und ich spürte seinen fragenden Blick von der Seite. Ich jedoch hielt mein Blick weiterhin auf meine Füße gerichtet und konzentrierte mich auf mein schnell schlagendes Herz.

''Danke. Danke für alles, wirklich.''

Es war still.

Keiner von uns sagte etwas.

Das einzige was ich hörte war das rauschende Blut in meinem Ohr und mein pochendes Herz.

Ich traute mich nicht ihm einen Blick zuzuwerfen, aber ich spürte seinen Blick auf mir. Und es machte mich unsicher das er nichts sagte. Ich hatte doch gar nichts falsches gesagt.

Auf einmal spürte ich eine warme Hand.

Eine Hand, die sich mit meiner verschränkte.

Ganz sanft, ganz vorsichtig.

So als wüsste er nicht ob es richtig war es zutun.

Blitzartig verschnellerte sich mein Herzschlag und die Wärme, die die Berührung verursachte, ging von meinen Haarspitzen bis zu meinen Fußspitzen über. Die Schmetterlinge in meinem Bauch fingen an zu kollabieren und meine Hand kribbelte wie verrückt.

Ich schaute erst vorsichtig auf unsere verschränkten Hände und dann langsam zu ihm.

Sein Blick ruhte auf mir, seine wunderschönen Augen musterten mich.

Ein kleines Lächeln schlich auf seine Lippen, während er meine Hand drückte, so als würde er mir vermitteln wollen das er für mich da war.

Ich lächelte schüchtern zurück, ließ meinen Blick wieder auf unsere Hände wandern und dann auf meine Füße.

Oh mein Gott.

Blake und ich.

Hand in Hand.

Keiner von uns wagte es die Hand wegzunehmen.

Aber um ehrlich zu sein hatten wir auch keinen Grund.

Es fühlte sich richtig an.

Als wären unsere Hände füreinander bestimmt. Sie passten einfach zusammen.

Bei dem Gedanken das wir wahrscheinlich wie ein Paar auf andere wirkten erwärmte sich mein Herz und ein breites Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

Blake und ich spazierten Hand in Hand in der Stadt weiter. Wir unterhielten uns über verschiedenes und brachten uns gegenseitig immer zum lachen. Jede Minute die wir gerade zusammen verbrachten ließ meine Gefühle für ihn noch stärker werden.

Die Stadt war wie leer gefegt und die Sterne leuchteten strahlend am Himmel.

Ich wusste nicht wie lange wir rumliefen und über Gott und die Welt redeten, aber als ein Windstoß meine Haare zum wehen brachte, merkte ich wie kühl es geworden war, woraufhin ich leicht anfing zu zittern.

Vielleicht hätte ich doch meine Jacke mitnehmen sollen.

Ich spürte Blakes Blick von der Seite auf mir, als er daraufhin ohne etwas zu sagen seine Jacke auszog und sie mir über die Schulter legte. Als seine Hand für wenige Sekunden von meiner gelöst war, hätte ich am liebsten schmollend meine Unterlippe nach vorne geschoben.

Ich lächelte ihn dankbar an und hätte gedacht das er wieder nach meiner Hand greifen würde, aber anders als erwartet ließ er seine Hände in die Hosentasche gleiten.

Enttäuschung breitete sich in mir aus, als mich die Wärme die seine Hand ausgestrahlt hatte verließ.

Aber was hatte ich denn erwartet?

Es war nur eine Geste weil ich mich bedankt hatte, nichts weiter. Es hatte ihm wahrscheinlich gar nichts bedeutet höchstens nur auf freundschaftlicher Ebene.

''Ich glaube wir sollten uns langsam auf den Weg zum Internat machen. Es ist schon spät und es sieht auch so aus als würde es gleich regnen.'', meinte er nach wenigen Minuten und schaute in den Himmel.

Ich hob ebenfalls meinen Blick und sah das sich dunkle Wolken gebildet hatten und uns die Sicht zu den Sternen versperrte.

Das war's dann wohl mit der romantischen Stimmung.

Ich verdrängte meine Enttäuschung und versuchte positiv zu denken. Denn es hatte sich gelohnt mit Blake etwas zu unternehmen. Wir hatten Spaß, haben gelacht und uns besser kennengelernt.

Zusammen machten wir uns, nachdem ich ihm zugestimmt hatte, auf den Weg zu Ryans Wagen.

Als ich die Autotür aufmachte, nahm ich meine Jacke von meinem Sitz und ließ mich erleichtert auf diesen fallen. Erst jetzt merkte ich wie erschöpft ich eigentlich war.

Nachdem Blake sich ebenfalls hingesetzt und das Auto gestartet hatte, drehte er die Heizung auf und nahm seine Jacke, die ich ihm lächelnd entgegenstreckte.

Ich lehnte müde meinen Kopf an die Scheibe, als er das Auto startete und losfuhr. Das Radio lief leise im Hintergrund und ich lauschte dem ruhigen Atem von Blake.

Keine Ahnung ob ich mir das einbildete, aber ich hatte das Gefühl das die Stimmung zwischen uns nach dem Vorfall angespannt war. Und das obwohl wir den ganzen Tag Spaß zusammen hatten.

''Schlaf ein bisschen, wir haben eine lange Fahrt vor uns.'', hörte ich Blakes ruhige Stimme.

Automatisch schloss ich meine Augen und fiel in einen ruhigen Schlaf.

~*~*~*~

Durch ein Zuschlagen einer Autotür wurde ich langsam wach.

Als ich eine gedämpft Stimme über mir vernahm murmelte ich etwas unverständliches und machte es mir, so gut es in diesem Sitz ging, gemütlich um weiter zu schlafen.

Ein leises Seufzen ertönte und das nächste was ich spürte waren warme Hände an meiner Kniekehle und an meinem Rücken, die mich mit Leichtigkeit hochhoben. Sofort stieg ein mir bekannter Duft in die Nase und die Wärme die sich in meinem Körper ausbreitete ließ mich erleichtert aufseufzen.

Ich schmiegte mich an den warmen Körper und spürte den schnellen Herzschlag der Person die mich in den Armen hielt.

Langsam hob ich meinen Kopf von der Brust und blickte in das Gesicht meines Trägers.

Die Person blickte zu mir runter und das letzte was ich sah waren wunderschöne eisblaue Augen, die mich liebevoll anstrahlten, bis ich wieder meine Augen schloss und in einen tiefen Schlaf fiel.

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