31. Aufbruch ins Nichts

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Achtung:

In dieser FF ist das ein bisschen anders, also das Urböse ist nicht wirklich dasselbe wie die Verfluchte Welt, sie gehören schon zusammen und können auch nicht wirklich lange ohne einander existieren, aber sie sind zwei getrennte Wesen. Ich erwähne das nur, damit es später keine Missverständnisse gibt, danke!



Wir befinden uns mittlerweile alle wieder auf dem Schiff wohin ich die Enziclopedia einfach mitgenommen habe – ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass diese sowieso niemand vermissen wird.

Gerade haben wir Nya und dem Sensei, die auf dem Schiff geblieben sind, von unseren Entdeckungen berichtet und ich bin gerade dabei, ihnen die entsprechende Seite über die Fonta zu zeigen.

Sensei Wu wird blass als er sieht, wohin uns unsere Suche nach der Quelle führen wird. Nya schlägt sich erschrocken die Hand vor den Mund, die Jungs und ich schweigen betroffen. Keinem gefällt, was wir zu tun haben und keiner freut sich auf die bevorstehende Suche, das sehe ich genau.

Aber ich sehe noch etwas anderes: Sie alle mögen verängstigt, unsicher, erschöpft und ausgelaugt sein, aber sie alle stehen trotzdem hinter mir. Sie werden mir folgen, an meiner Seite kämpfen. Denn ich sehe ebenso Entschlossenheit und Mut in den Augen meiner Freunde und weiß, egal was passiert, sie werden mich nicht im Stich lassen.

Nicht einmal wenn es darum geht, die Verfluchte Welt zu betreten.


„Und wir wollen das wirklich machen?", fragt Jay und ich höre die Unentschlossenheit und Angst in seiner Stimme.

Ich balle die Faust und hole tief Luft. „Wir haben keine Wahl. Und das weist du genau. Die Quelle befindet sich nun mal in der Verfluchten Welt und wir müssen sie finden um mit ihrer Hilfe dieses ganze Chaos rückgängig zu machen und das Urböse zu besiegen."

Ich sehe meinen Freunden nochmal der Reihe nach in die Augen und seufze. „Ich weiß, dass das hier unsere wohl gefährlichste Mission wird, und ich zwinge keinen, mir zu folgen. Aber ich werde es tun. Es ist meine Pflicht als Grüner Ninja, Ninjago zu beschützen und ich werde alles tun, was dazu nötig ist."

Kai tritt vor und legt mir eine Hand auf die Schulter. „Natürlich folgen wir dir, Leyla. Hab ich recht, Leute?", fragt er in die Runde. Die anderen nicken einer nach dem anderen und treten ebenfalls vor, bis sich ein enger Kreis aus Freunden um mich gebildet hat. Alle lächeln aufmunternd und ich fühle mich für einen Moment sicher und geborgen.

Bis mich ein weit entfernter gespenstischer Schrei in die Wirklichkeit zurückkatapultiert. Wir haben eine Mission. Und wir werden sie erledigen.

Alle beziehen ihren Posten in der Kommandozentrale und das Schiff hebt vom Boden ab. Wir verschließen alle Luken und hoffen, dass wir es durch das Meer von Geistern schaffen werden, zum Haupttor zu gelangen.

Es ist der einzig bekannte offene Eingang zur Verfluchten Welt und wir haben vor, von dort aus einzudringen. Wie wir an der Geisterarmee und dem Urbösen vorbeikommen sollen, haben wir uns noch nicht überlegt. Da müssen wir dann wohl improvisieren.

Die nächste halbe Stunde ist voll unangenehmer Stille – der Ruhe vor dem Sturm. Wir alle sind angespannt und das ist deutlich zu spüren. Langsam aber sicher nähert sich das Schiff unserem Ziel.

Schon als wir den Eingang zu den Eishöhlen erblicken, ist uns klar, dass die Mission zum Scheitern verurteilt ist. Gut, in dem Buch war eine Karte der Verfluchten Welt, die uns zur Quelle hätte führen können, aber wie sollten wir die Mission erfüllen, wenn wir bereits daran scheitern, in die Verfluchte Welt zu gelangen?

Denn eins wissen wir in dem Augenblick genau: An der Menge Geister, die sich im Moment vor den Eishöhlen versammelt hat, kommen wir nie im Leben vorbei.

„Wir müssen es wenigstens versuchen!", schreie ich.

„Und was genau sollen wir versuchen?", schreit Cole zurück. „Sollen wir etwa mitten durch sie hindurch fliegen?"

Ich grinse. Cole ist ein Genie. „Ja klar! Augen zu und durch, heißt das Sprichwort, oder etwa nicht?"

„Leyla du bist verrückt geworden!", ruft Nya, die am Steuer steht. „Noch ist Zeit zum Abbremsen!", versucht sie mich zur Vernunft zu bringen. Aber ich bin fest entschlossen, es zu versuchen.

„Nein, Nya! Flieg einfach immer weiter!", rufe ich zurück.

Wir schreien alle im Chor als wir auf die regelrechte Wand von Geistern treffen. Im selben Moment wimmelt es in der Kommandozentrale und wohl auch in allen anderen Teilen des Schiffes von Geistern. Sie attackieren uns und Nya muss das Steuer loslassen.

Wir neigen uns gefährlich zur Seite, aus dem Augenwinkel erkenne ich gerade noch, dass wir es durch das Tor in die Höhle geschafft haben, als mich einer der Geister mit einem riesigen Morgenstern angreift und ich ausweichen muss.

Gekonnt mache ich eine Rolle rückwärts und stehe im nächsten Moment wieder auf den Beinen, nur um den Geist sofort mit einem dieser Wurfsterne außer Gefecht zu setzten.

Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Augenblick landen wir mit einem lauten und unsanften Rums auf dem Boden der Höhle und ich und meine Freunde werden von den Beinen gerissen.

Von irgendwo in der Ferne höre ich Zane schreien: „Runter vom Schiff! Alle runter vom Schiff!"

Ich bemühe mich, seinem Rat zu folgen und kämpfe mich durch unzählige von Geistern bis ich schließlich wie durch ein Wunder an Deck gelange. Völlig außer Atem bete ich, Morro möge nicht hier sein. Wenn er hier ist, bin ich geliefert. In meinem jetzigen Zustand kann ich nicht einmal hoffen ihn besiegen zu können. Ich weiß ja allzu gut, wie fähig er ist.

Meine Freunde sehen mindestens genauso fertig aus wie ich und immer noch reißt der Strom der Geister nicht ab. Aber zum Glück sind weder Morro noch das Urböse zu sehen. Mit der Kraft der Verzweiflung gelingt es uns, aus den Reihen der Geister die uns umzingelt haben auszubrechen und in Richtung des Haupttors zu flüchten.

Dort angekommen gibt es keine Zeit um zu zögern. Einmal sehen wir uns an, vergewissern uns, dass wir das wirklich tun wollen. Dann nehmen wir uns alle an der Hand und springen – springen hinein in das Ungewisse, so schwarz wie die Zukunft Ninjagos, sollten wir versagen.

The Girl who never falls and the Ghost who never feelsWhere stories live. Discover now