27. Das Ende der Mission

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Anmerkung:

Das Urböse sieht in meiner Geschichte anders aus, sie hat im Gegensatz zur echten Version die Gestalt einer Frau, sieht aber überhaupt nicht aus wie ein Mensch, schon allein wegen ihrer Größe. Vielleicht zeichne ich sie bald, wenn ich das getan habe dann schicke ich euch den Link.

Auch hat Ninjago in meiner Version nur zwei Dimensionen, die „normale" in der die Handlung größtenteils spielt und das Land Ninjago liegt und die Verfluchte Welt.

Ich habe diese beiden Sachen geändert, weil es besser zu meiner Geschichte passt und etwas übersichtlicher so ist.



Etwa eine halbe Minute lang passiert gar nichts. Die Stille, die uns erfasst hat, als mein Vater die Höhle betreten hat, ist drückend und unangenehm.

Mir laufen die Tränen über das Gesicht.

Weil ich weiß, dass mein Vater nun endgültig fort ist und ich mich noch nicht einmal verabschieden konnte, weil meinen Freunden und mir immer noch schreckliche Gefahr droht und die Welt, wie wir sie kennen, vielleicht nicht mehr lange existieren wird.

Es gibt noch einen Grund, weshalb ich weine, aber daran denke ich nicht. Ich will nie wieder daran denken, auch wenn es im Moment etwas schwer ist, schließlich bedroht mich der Grund meiner Verzweiflung ja immer noch mit einem Messer.

Ich wusste doch, dass es eine schlechte Idee war, sich zu verlieben, denke ich trotzig. Und trotzdem ist es mir passiert. Mir, ausgerechnet mir! Wie soll ich das denn jemals meinen Freunden erklären – sollten wir alle hier jemals lebend rauskommen.

Ich werde vermutlich, nein, bestimmt sogar gegen ihn kämpfen müssen, vielleicht auf Leben und Tod.

Schon wieder.

Ein eisiger Pfeil bohrt sich in mein Herz, schnürt mir die Luft ab. Ich will nicht gegen ihn kämpfen. Immer noch nicht.

Mein Verstand sagt, dass das Blödsinn ist, Morro ist gefährlich, er, ganz allein er hat meinen Vater auf dem Gewissen.

Der Gedanke an meinen Vater zeigt Wirkung, wenn auch nur eine geringe. Aber immerhin schaffe ich es, mich selbst ein wenig wütend auf ihn zu machen.

Entschlossen denke ich an meine Freunde, stelle mir vor, dass er sie alle getötet hätte, wenn ich mich nicht gefügt hätte.

Es funktioniert erneut. Gerade in dem Moment als ich meine Kräfte sammle um ihn zu überrumpeln und mich frei zu kämpfen, ertönt ein erstaunlich leises Knistern und in der spiegelglatten, mindestens fünf Meter hohen, geraden Eiswand vor uns erscheint ein Tor, kunstvoll mit Schnitzereien versehen.

Gleichzeitig rumpelt es irgendwo tief drinnen im Berg und der kleine Höhleneingang neben der glatten Eiswand, durch den mein Vater den Berg betreten hat, wird verschüttet.

Das Tor geht mit einem ebenso leisen „Klong" auf und was ich dahinter sehe verschlägt mir den Atem.

Es sieht aus wie der Thronsaal eines riesigen Palastes, mit fünf Meter hohen Decken, kunstvoll verzierten Säulen auf die sich die Decke stützt – und das alles bestehend aus glattem festem Eis. Der Raum scheint unendlich zu sein, aber vermutlich kann ich nur nicht alles betrachten, da mir die Zeit fehlt und ich zu weit weg bin.


Morro sieht das Tor aufgehen und weiß, sein Plan hat funktioniert. Es ist alles bereit, er hat seinen Auftrag erfüllt.

Aber wie soll er die Ninja daran hindern, ihm zu folgen und ihn zu stören? Er überlegt eine Sekunde, dann fällt sein Blick auf den Bergsee, in den er Garmadon hat stoßen wollen. Das ist es.

Mit Schwung entfernt er das Messer von Leylas Kehle und versetzt ihr einen heftigen Stoß, sodass sie mit einem lauten Aufschrei über die Kante des Vorsprungs, auf dem sie stehen, und direkt in den darunterliegenden See fällt.

Sofort eilen die Ninja herbei und versuchen, einen Weg nach unten zu finden, um ihrer Freundin zu helfen.

Auf Morro achtet keiner mehr.

Er lächelt. Schon wieder genau wie geplant. Heute ist ein guter Tag.

Mit diesem Gedanken betritt er die Eishöhlen durch das gewaltige Tor, das sich geöffnet hat. Es wird Zeit, den Rest seiner Mission zu erfüllen.


Es geschieht alles so schnell, dass es mich komplett unvorbereitet trifft. Mit einem Mal merke ich, wie ich falle und mit einem lauten Platschen in dem See lande, in den Morro zuerst meinen Vater werfen wollte.

Eisiges Wasser empfängt mich und ich verliere für einen Moment das Bewusstsein von dem plötzlichen Schock und der Kälte.

Ich will nach oben schwimmen aber obwohl ich schwimmen kann, und das ziemlich gut, lähmt die Kälte meine Arme und Beine, sodass ich kaum ein paar Züge nach oben schaffe, gerade genug um einmal kurz nach Luft zu schnappen. Dann verlässt mich die Kraft endgültig und ich sinke, unfähig irgendetwas dagegen zu tun.

Das hätte ich zumindest getan, wenn nicht im letzten Moment eine Hand meinen Arm gepackt hätte und mich nach oben ziehen würde.

Ich werde von der Hand an die Oberfläche gezogen und spüre, wie mich noch jemand packt. Gerade noch erkenne ich Cole und Kai, die mich festhalten, dann verliere ich erneut das Bewusstsein und alles wird schwarz.


Morro läuft zielstrebig durch die atemberaubend schönen Hallen. Er hat weder Zeit noch Nerven, sich mit der Schönheit des Anblicks aufzuhalten, er weiß ganz genau wo er hin will. Und nach ein paar Minuten des Laufens sieht er es endlich – das Haupttor.

Es befindet sich gegenüber dem Eingang und ist mindestens genauso riesig. Nur sieht es anders aus. Das Haupttor ist keine Tür wie der Eingang sondern ein großer auf das Eis der Wand eingravierter Kreis mit Symbolen und anderen Details verziert.

In der Mitte wölbt sich eine durchsichtige kugelförmige Ergebung aus dem Kreis. Sie sieht aus, als bestünde sie aus Kristall, dabei ist es höchstwahrscheinlich ebenfalls Eis. Doch auch das ist ihm gleichgültig. Morro weiß genau was zu tun ist und das wird er tun.

Jetzt ist endlich der Zeitpunkt gekommen, auf den er die ganze Zeit hingearbeitet hat. Jetzt wird er das tun, wozu ihn das Urböse außerwählt hat. Endlich.

Er zieht das Messer aus seinem Stiefel, wohin er es zurückgesteckt hat, nachdem er Leyla in den See geschmissen hat und rammt es mit großer Wucht in die Kristallkugel.

Der Ball zerspringt sofort in tausend Scherben und grün-schwarzer Rauch strömt aus der Öffnung.

Langsam bröckelt auch der Rest des Kreises, bis das Eis in sich zusammenstürzt und sich eine kreisrunde Öffnung auftut.

Grelles Licht erstrahlt für einen Moment, bis es zu beißender Dunkelheit wird. Grüner und schwarzer Qualm ergießt sich aus dem Tor.

Morro tritt ehrfürchtig zurück und wartet.

Wartet auf seine Meisterin.



The Girl who never falls and the Ghost who never feelsWhere stories live. Discover now