13. Besiegeltes Schicksal

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„Meister Chen, Garmadon, hier ist etwas, dass Euch interessieren wird."

Eine Wache stürmte in die Halle in der Villa meines Meisters, in der wir beide eben am Tisch saßen und uns berieten.

Wie konnte der Nichtsnutz es wagen?

Auch Meister Chen sah aus, als würde er der Wache am liebsten den Hals umdrehen. Aber er beherrschte sich, zumindest um den Grund der Störung zu erfahren.

„Ja...?"

Der Wachmann winkte zweien seiner Kollegen zu, die offenbar draußen gewartet hatten. Sie trugen etwas herein.

Im ersten Moment erkannte ich es nicht, aber dann sah ich, dass es ein kleiner Junge von vielleicht elf Jahren war, der wild zappelte.

Schreien konnte er nicht, da die Wachen ihn geknebelt hatten. Er war an Händen und Füßen gefesselt, deshalb mussten ihn die Wachen tragen, jetzt allerdings ließen sie ihn los und er fiel auf den harten Steinboden.

Meister Chen hob eine Augenbraue. „Dafür habt ihr meine Ruhe gestört? Das ist ein Kind!"

Die Wachen senkten die Köpfe. „Wir wissen, Meister Chen."

„Und?", fragte dieser ungeduldig.

Ich stand auf. „Habt ihr nichts Besseres zu tun als die Zeit euers Meisters mit Kindern zu verschwenden? Das könnte euch alle drei den Kopf kosten!"

Die Wachen wichen zurück. „A-aber Sir, dieser Junge hat gerade eigenständig an die zwanzig unserer besten Männer in die Flucht geschlagen..."

Meister Chen horchte auf. „Wie bitte?"

Ich schnaubte verächtlich. „Das ist doch lächerlich. Das ist nur ein kleiner Junge..."

„Erklärt euch", befahl Chen.

„E-er hat einen Wirbelsturm erzeugt und sie mit seinem Atem gegen die Wand geschleudert. Außerdem kann er fliegen...Ich sage es Ihnen, Meister Chen, das ist kein Kind sondern ein Dämon..."

Langsam stand Meister Chen auf und ich dachte, jetzt war es um die drei geschehen. Doch er ignorierte die Wachen und steuerte auf den Jungen zu, der immer noch am Boden lag und ihn wütend anstarrte.

Chen zog ihm den Knebel aus dem Mund und ignorierte die Warnungen der Wachen.

Kaum war der Knebel draußen, sah ich, wie Chen gegen die Wand flog.

Es war, als hätte der Junge ihn weggeblasen.

Mein Meister erholte sich langsam, während die Wachen den Jungen wieder knebeln wollten, aber zu unserer Überraschung widersprach Meister Chen.

„Lasst ihn in Ruhe."

„Aber Meister, er hat Euch..."

„Ja ich weiß. Aber ich will mit ihm reden."

Chen kam wieder näher. „Wer bist du, Kleiner?", fragte er.

„Ich sage kein Wort." Der Blick des Jungen war hasserfüllt.

„Aber aber, wir wollen doch nicht unhöflich werden. Das könnte nämlich gar nicht gut für einen kleinen Elementarmeister wie dich ausgehen..."

Der Junge reißt die Augen auf. Und ich ebenfalls.

Elementarmeister? Der Kleine?

„W-woher wisst Ihr...?"

„...dass du der Meister des Windes bist? Na ganz einfach, deine kleine Show eben hat mich überzeugt. Im Übrigen kenne ich mich gut mit den Kräften der Elementarmeister aus, hatte aber noch nie die Ehre, einen persönlich kennen zu lernen."

The Girl who never falls and the Ghost who never feelsWhere stories live. Discover now