Tortuga, Gedanken und Jack

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Ich begann mich mit dieser Welt anzufreunden, doch die Frage bleib offen, wie ich hierhergekommen war und ob ich irgendwann wieder zurück käme. Außerdem dachte ich über Jack nach. Dieser Mr. Gibbs musste ein guter Freund von ihm sein. Trotzdem hingen ich und Will in dieser Geschichte mit drinnen und hatten ein Recht darauf den Plan zu erfahren. Wer war das Druckmittel? Will? Ich? Oder wir beide? Steifelriemen-Bill Turner. War Will vielleicht dessen Sohn? Ich wusste zu wenig über Will um darüber urteilen zu können. Wer weiß, vielleicht hat er ja Zuhause einen Vater. Zum Beispiel dieser komische betrunkene Kauz der Jack die Flasche über den Schädel gezogen hat.

Ich setzte mich auf. Vielleicht würde mir Gibbs etwas verraten. Ihn konnte ich zwar noch überhaupt nicht einschätzen, aber ich denke er war leichter locker zu kriegen als Jack.Ich lief aus der Kajüte und hoch an Deck, in der Hoffnung er wäre hier oben. Doch leider hatte ich mich getäuscht. Die kalte Nachtluft umspielte mein Kleid. Ich lehnte mich an die Reling und legte den Kopf in den Nacken. Beobachtete die Sterne. Wo bin ich hier nur reingeraten? Hatte ich hier irgendeinen Freund? Irgendjemand auf meiner Seite? Jack. Er hatte gemeint er würde auf mich aufpassen. Oder nicht? Hatte ich es falsch verstanden?

Schritte ertönten und ich sah mich um. Jack kam ebenfalls an Deck, als hätten ihn meine Gedanken an ihn hierher gelockt. Er stellte sich neben mich. „Schelchte Nacht?"

„Zu viele Gedanken."

„Woran denkst du?"

Ich sah Jack an. In der Dunkelheit erkannte man ihn nur umrissweise. Ich konnte nur erahnen wo seine Augen waren. „An Zuhause.", sagte ich schließlich.

„Das einundzwanzigste Jahrhundert?"

„Du hast es dir gemerkt!", erstaunt sah ich den schwarzen Schemen an.

„Ja. Du hast mich neugierig gemacht. Vermisst du dein Zuhause?"

„Wer vermisst sein Zuhause schon nicht?", konterte ich. „Wieso kannst du nicht schlafen?", wechselte ich das Thema.

„Nicht müde." Ich wusste er log. Doch ich war zu faul nach zu haken. Wenn er darüber reden will, soll er es machen und wenn nicht auch schön. „Erzähl mir was über dich.", bat Jack mit einemmal.

Verwirrt sah ich ihn an. Wieso? Wieso wollte er jetzt etwas über mich wissen? Was hat er davon? Kann er mich so besser als Druckmittel verkaufen? Hier sehen Sie Melissa Adams aus der Zukunft, oder was? „Ich habe 'ne kleine Wohnung in der Innenstadt. Mache eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau. Ich wohne alleine. Keine Haustiere. Bin Zwanzig Jahre alt. Als Kind habe ich Ballett gemacht. Keine besonderen Hobbys. Keine Geschwister. Meine Eltern wohnen nur drei Haltestellen von mir entfernt.......... Wie viel von dem was ich gerade gesagt habe hast du verstanden?"

„Um ehrlich zu sein. Nur das du keine Geschwister hast und zwanzig bist."

„Herzlichen Glückwunsch. Mehr als ich gedacht hätte." Ich merkte selber die abweisende Kälte in meiner Stimme.

„Was ist los?", fragte Jack. Auch er hatte es gemerkt.

„Was ist dein verdammter Plan, Jack!? Ich hocke hier fest in dieser Zeit und die einzigen Leute die ich bis jetzt kenne sind du und Will! Obwohl ich euch eigentlich gar nicht kenne. Über Will weiß ich nichts und du vertraust mir nicht! Was ist euer Plan? Was heckst du mit Gibbs aus? Wieso hast du mich mit genommen? Doch nur weil ich aus der Zukunft komme!" Der Ausbruch kam nicht nur für Jack plötzlich, sondern auch für mich. Es platzte einfach aus mir heraus.

Als ich fertig war drehte ich mich zum Meer um und starrte sturr in die Dunkelheit. Ich wollte ihn jetzt nicht ansehen. Ob es nur sein Silhouette wäre oder sein Gesicht im Laternenschein machte keinen Unterschied.Einen Moment war es still. Man hörte nur die Wellen, welche leicht gegen das Schiff schwappten. Hörte das Stimmengewirr von der Stadt. Nach einer Weile dachte ich, Jack wüsste nicht was er sagen sollte. Dass er einfach nach unten gehen würde. Dass ich vollkommen recht hatte mit meiner Anschuldigung. Doch dann begann er zu sprechen.

„Melissa, Liebes, ich habe dich nicht mitgenommen weil du aus der Zukunft bist. Es ist mir egal. Von mir aus könntest du auch aus der Vergangenheit sein. Du hast es selbst gesagt, wir sind die einzigen die du kennst. Also helfen wir dir natürlich. Ich hätte dich doch nicht in Port Royal gelassen damit du am nächsten Morgen gehängt wirst. Liebes, ich bin Pirat, aber kein Unmensch, klar soweit?"

Milder gestimmt hob ich meinen Blick und sah ihn an. „Und was ist mit dem Plan?"

„Vertrau mir einfach. Ich garantiere voll und ganz für deine Sicherheit."

„Ich bin mir nicht sicher ob das bei dir überhaupt irgendetwas gilt. Immerhin bist du Pirat.", gab ich zu bedenken.

„Auch wieder wahr. Hör mal, Liebes: Ich pass schon auf dich auf."

Lächelnd nickte ich. „Okay."

„Gut. Und jetzt denke ich ist ein guter Zeitpunkt wieder nach unten zu gehen. Morgen könnte ein stressiger Tag werden.", sagte Jack und lief währendessen schon unter Deck. Ich stand noch ein paar Minuten dort oben und beboachtete die Dunkelheit, ehe ich mich ebenfalls wieder in meine Kajüte verzog.

Fluch der Karibik - An der Seite des CaptainsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt