16. Farbenstrudel • Something Outside Us

Start from the beginning
                                    

Moritz fröstelte. 

Er lief trotz der niedrigen Temperaturen zum Fenster und sah jemanden durch den Garten laufen. Nein. Zwei. Drei. Vier Leute trugen dort eine fünfte Gestalt, die ein Cap trug, das genauso aussah wie das von Nick. 

Moritz sah aus dem Fenster nach unten. Da ihr Elternhaus ein Bungalow war, fehlte vom Fenster zum Boden vielleicht ein halber Meter. Also nahm Moritz all seinen Mut zusammen und kletterte hinaus. Wind fuhr ihm unter sein T-Shirt, als er zu rennen begann. Er fühlte sich wie ein Held. Er stellte sich vor, wie er seinen Bruder vor Aliens rettete, ihn zurückbrachte und dann als Held gefeiert werden würde. Das wäre schön. 

Natürlich war dies nicht der Fall, es gab schließlich keine Außerirdischen. 

Oder?

Egal, jedenfalls folgte Moritz diesen Gestalten zu einer großen Fläche im Garten, auf der man super spielen konnte. Nur würde das momentan wahrscheinlich nicht ganz so gut funktionieren, denn in der Mitte dieser Fläche stand ein riesiges... Ding. 

Anders konnte man das nicht beschreiben. 

Vor Moritz stand ein großes Gebilde aus silbernem Blech. 

Es war Pentagon förmig und die einzigen nicht silbernen Stellen waren Rundglasfenster, die mit jeweils ungefähr fünf Meter Abstand an jeder Seite angebracht waren. 

Die Gestalten huschten in das Gebilde hinein. Moritz sah sich um und huschte dann aus einem Gebüsch, hinter dem er sich verschanzt hatte. Er blickte erneut hinter sich und betrat dann ebenfalls das Gebilde. 

Als er durch die runde, aufklappbare Eingangstür schlüpfte, fand er sich in einem kleinen, dunklen Raum wieder. Er öffnete eine weitere dieser großen, runden Klapptüren, anscheinend waren das hier die Türen, und kam so in einen weißen Gang. Es strahlte ihm helles Licht durch lange Lampen entgegen und es wirkte alles ein wenig wie in einem Krankenhaus. 

Moritz tastete sich an den Wänden entlang, suchend nach einer Nische oder einem Raum, in dem er sich verschanzen konnte. 

Was, wenn jemand kam und ihn entdeckte? 

Da entdeckte Moritz eine dieser seltsamen Türen. Daneben stand auf einem kleinen Schild ‚Lagerraum'.
 
Also öffnete Moritz vorsichtig die runde Klappe und spähte in den dunklen Raum. Es schien niemand da zu sein, daher schlüpfte der 10-Jährige hinein. Als er die merkwürdige Tür hinter sich schloss, war alles um ihn herum dunkel. 

Moritz konnte nicht einmal seine eigene Hand vor Augen sehen. 

Vorsichtig glitt er mit der Hand an der kalten Metallwand um die Tür herum entlang, bis er schließlich auf eine Erhöhung stieß. 

Ein Lichtschalter! 

Er legte ihn um und ein warmes Licht begann zu strahlen. Jetzt konnte Moritz den Raum in sich aufnehmen. 

Die Wände waren aus silbernem Metall und überall um ihn herum standen Kisten. Es war alles so vollgestellt, dass man nicht mal sehen konnte, wie groß der Raum war. Moritz hörte ein Geräusch und wollte gerade erschrocken nachsehen, was es war, als plötzlich der Boden anfing zu beben. Er spürte nur noch einen Ruck, dann stürzte er zu Boden. 

Die Welt drehte sich vor seinen Augen und ihm war schwindelig. Er wusste nicht, wo oben und unten war. 

Langsam versuchte er aufzustehen. 

Er taumelte und drohte erneut zu stürzen, als er sich im letzten Moment hielt. 

Alles um ihn herum war irgendwie verschwommen und er wurde mit großem Druck auf den Boden gepresst. Schnell hielt Moritz sich an einem der Kartons fest. 

Wichtel-Adventskalender 2023Where stories live. Discover now