13. AkaneArt_27 • The Hope Of Shining Stars

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T H E    H O P E    O F
S H I N I N G    S T A R S

AkaneArt_27

Es war finster. Vollständige Dunkelheit umhüllte mich. Das Wesen, welches mich verschluckt hatte, konnte ich nicht einordnen. Allgemein drehte sich alles in meinem Kopf und ich brachte keinen klaren Gedanken zustande.

Nur eine Sache wusste ich ganz genau. Ich war nicht alleine.

Das bewiesen mir die roten, glühenden Augen, in die ich bereits eine Weile starrte. Sie waren hypnotisierend - wirkten gefährlich und warm zugleich.

Mein Atem ging leise, aber etwas schneller als gewöhnlich, als ich ein Stück nach hinten rückte.

Die Mission rund um den Anführer der Wölfe war von Anfang an ein Albtraum gewesen. Seit Wochen war das Wetter schlecht, dieser Wolf hatte eindeutig ein beträchtliches - und ebenso nerviges - Maß an Intelligenz und die Sümpfe waren ein abstoßendes Gebiet.

Alle zusammen waren eigentlich genügend Gründe, um den Auftrag einfach abzubrechen. Ich würde neue Missionen bekommen, früher oder später jedenfalls. Aber aufgeben war noch nie mein Ding gewesen. An sich selbst zu glauben war wichtig, genauso wie Dinge zu beenden.

Also hatte ich weitergemacht. Und gerade jetzt, als ich dem Wolf endlich wieder nähergekommen war, passierte mir sowas. Gefangen in irgendeiner riesigen, magischen Kreatur. Zusammen mit dem Wolf.

Langsam tastete meine Hand nach dem Dolch, den ich am Oberschenkel trug. Wahrscheinlich würde ich sowieso sterben. Aber dann immerhin nicht durch den Wolf.

Die roten Augen ließen mich nicht außer Acht und als ich die Waffe aus der Halterung löste, sah es fast aus, als würde der Alpha die Augen verdrehen.

„Lass den Schwachsinn!", knurrte er leise.

Überrascht von der tiefen, aber ruhigen Stimme rutschte der Dolch aus meinem Griff. Ich hatte nicht gewusst, dass Wölfe sprechen konnte. Diese Wissenslücke war für jemanden wie mich schon recht traurig, schließlich war es mein Beruf Monster zu jagen, aber ich hatte einfach noch nie darüber nachgedacht.

„Du kannst sprechen.", war also meine erste, sehr schlaue Aussage.

„Wie kommst du bloß darauf?", fragte der Wolf ironisch und ließ sich auf dem Boden nieder. „Ich würde das Messer dort liegen lassen, wenn ich du wäre. Es bringt keinem was, wenn du versuchst, mich zu töten."

„Ich hätte meine Ruhe.", warf ich ein, um etwas zu erwidern.

„Ich wage zu bezweifeln, dass du bei dem Versuch überhaupt Erfolg hättest. Du jagst mir schon seit einer Woche hinterher, ohne sichtliche Fortschritte zu machen." Der Alpha neigte den Kopf etwas zur Seite. „Jeder andere Jäger hätte bereits aufgegeben."

Es gelang mir nicht, seinen Tonfall einzuordnen. Der Wolf klang nachdenklich, aber mehr fällt mir nicht auf.

Ich rutschte noch ein Stück weiter nach hinten, um definitiv außer Reichweite zu bleiben. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte das schneeweiße, dichte Fell des Wolfs erkennen. Seine Augen schienen noch stärker zu leuchten.

„Wie lautet dein Name, Jäger?", fragte der Alpha und musterte mich von oben bis unten.

Ich überlegte einen Moment, ob ich ihn meinen Namen nennen soll. Schließlich ging mir auf, dass ich nichts zu verlieren hatte.

„Nevan", antwortete ich knapp.

„Interessant, und dein Alter?", fragte der Wolf weiter.

„Siebzehn" Misstrauisch verengte ich die Augen. „Was sollen die Fragen?"

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