XXXI

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Nach einer kurzen Pause antwortete er. "Nein." Ernst und berechnet wie eh und je. "Und warum genau halten wir dann dieses Treffen?" "Zur Unterhaltung.", sprach Douma für Koku. Es klang fast so, als fühlte er sich ausgeschlossen.

Ich spürte ein Klingeln und Zupfen im Unterbewusstsein. Meine Schatten. Sie warnten mich.

Ich sah unauffällig über meine Schulter und setzte dabei das Glas an meine Lippen. Im Augenwinkel sah ich, wie Akaza immer noch da stand, wo er gerade gestanden hatte. Nur seine dunkle Präsenz stieg immer mehr an.

Sie flimmerte und brodelte. Hungrige Krallen fuhren aus ihr heraus.
Kokushibo und Douma bemerkten es ebenfalls. Sie schauten an mir vorbei zu ihm. "Oh, oh.", machte sich Douma betont lustig und grinste, bevor er den Blick wieder von Akaza abwandte.

Diese Art, wie er ihn ansah.. Sie sprach Bände. Pure Überlegenheit spiegelte sich darin. Es brannte wie Feuer zwischen all den Farben seiner Augen. Er würde Akaza niemals als ernsthafte Konkurrenz betrachten.

Mich hatte er nie so angesehen. Ich wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war.

"Entschuldigt mich.", sprach Upper Moon Eins abwesend, stellte sein noch unberührtes Weinglas nach einem stummen Blickkontakt mit Douma ab und ging Richtung Akaza.

Ich drehte den beiden den Rücken zu, sah ihm nicht hinterher. Innerlich zuckte ich kaum merklich zusammen, als sich ein großer, muskulöser Körper vor mir aufbaute. Ich sah kurz zu ihm auf, dann an ihm vorbei.

"Was meinst du bereden sie?", flüsterte Douma mit verschwörerisch dunkler Stimme. "Ich hab keine Ahnung. Vielleicht versucht er Akaza zu beruhigen?", flüsterte ich zurück. Ich führte den Wein wieder an meine Lippen.

"Du siehst unglaublich aus."
Beinahe verschluckte ich mich. Seine Stimme wurde immer dunkler. Ich glaubte fast zu spüren, wie mein Glas vibrierte.

Dezent räuspernd neigte ich den Kopf zur Seite. "Bitte, ruiniere mir nicht auch noch diesen Abend.", raunte ich abfällig. "Definiere ruinieren."
Gott. Der Typ machte mich wahnsinnig. Wahnsinnig!

Doch plötzlich huschte sein eindringlicher Blick von mir weg und hinter mich. Als ich mich umdrehte, verschwand Kokushibo gerade aus dem Saal. Es schien fast niemand zu bemerken, bis auf Akaza, der ihm hinterherschaute und sich dann zu uns drehte. Die Augen giftgelb aber milder als zuvor.

"Dieses Gespräch müssen wir unbedingt zu Ende führen. Aber bevorzugt allein. Entschuldige bitte, ich bin gleich wieder da."
Douma sah mich kein einziges Mal mehr an. Seine Worte so stumpf, kalt und abwesend, als hätte meine Existenz für ihn niemals eine Rolle gespielt.

Mit schnellen Schritten folgte er Kokushibo nach draußen. Ich sah ihm noch hinterher, bis meine Augen wieder auf Akazas trafen. Meine Füße bewegten sich, bevor ich es überhaupt begriffen hatte.

Einen Wimpernschlag später stand ich vor ihm. Er war größer als ich aber nicht größer als Douma.
"Wo gehen sie hin?", platzte ich heraus. Alles, was ich bekam, waren Blicke voller Abneigung. Es interessierte mich nicht.

Ich starrte ihm so lange direkt in die Seele, bis er woanders hinschauen musste. Wütende Adern traten an seinem Hals hervor. Warum war Akaza immer so wütend? "Du hast ja keine Ahnung.", gab er klein bei. "Dann erkläre es mir." Blitze zuckte zwischen uns und ich spürte, wie meine Krallen langsam ausfuhren.

Da beschloss Akaza, dass es ihm doch egal war. Mit einem abschätzigen Rollen der Augen verschränkte er die kräftigen Arme vor der Brust. "Schau es dir doch selbst an. Treffen wie diese halten wir nicht ab, um Informationen auszutauschen. Wir nutzen sie, um unsere Ränge zu ordnen."

Blended Blood || Demon Slayer DoumaWhere stories live. Discover now