XIII

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Meine Sicht wurde langsam schwarz. Ich spürte nichts. Rein gar nichts. Wasser tröpfelte auf mein Gesicht. Ab dem Hals abwärts spürte ich nichts mehr.

Ich wusste, dass ich gerade meine letzten Atemzüge machte. So hatte ich es mir nicht vorgestellt. So hatte ich nicht sterben wollen. So eine Scheiße.

Meine Gedanken drifteten ab. Die Welt drehte sich. Ich sah Ykata, wie er mich anlächelte. Und die Umrisse meiner Eltern, die ich schon vergessen hatte. Es war so lange her.

Und dann sah ich einen Engel. Er nahm mein Gesicht in die Hände. Er leuchtete so hell, dass ich seine Umrisse nicht erkannte. Es war schwarze Nacht, doch er war trotzdem gekommen, um mich davonzutragen. Ich kam doch nicht in die Hölle, obwohl ich das verdient hatte. Ich hatte viele Menschen getötet. Hatte ihnen nicht die Chance aufs Leben gegeben.

Hatte sie geköpft, bevor die Medikamente überhaupt anschlagen konnten. Aus Angst. Aus Feigheit. Ich war feige. Mein Leben lang. Doch das war nun zu Ende. Ich schloss die Augen. Und atmete konzentriert. Ein und aus. Ein und aus. Ein und..

Douma

"Sie darf nicht sterben!", herrschte mich Muzan von hinten an. Ich hielt ihren Kopf gestützt. Ihr Blick war bereits trüb. Sie starb. Sie starb wirklich in meinen Armen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Sie sollte mich doch noch eine Weile begleiten.

Emotionslos drehte ich mich zu Muzan um. Ich konnte nichts mehr tun. Mein Blut tropfte auf sie herunter. Sämtliche Adern in meinem Körper waren bei Muzans Angriff explodiert.

Welch Schande für ihre schöne, weiche, köstliche Haut. Ihr schönes Gesicht. Ihren sündhaften Körper. Und diese vollen Brüste, die sich gerade zum letzten Mal gehoben hatten. "Sie ist tot."

Ich legte ihren Kopf sanft auf die Erde und stand auf. Wirklich schade. Noch ein Tropfen meines Blutes fiel auf ihren leblosen Körper, der gerade noch an meinen gepresst gewesen war. So wunderbar vereint.

Muzan stieß mich zur Seite. "Du wirst dich noch dafür verantworten, sie entwendet zu haben.", sprach er abgrundtief wütend und hielt dann seinen Finger über ihren Mund.

Er hatte doch wohl nicht vor, sie zu wandeln, oder

Schon stieß er seine Krallen in sie. Das hätte mein Part sein sollen. Ihr Körper zuckte heftig zusammen, als er sein Blut mit ihr teilte. Das bedeutete, dass sie.. sie..
Sie würde ein Upper Moon werden.

Das rare Blut gemischt mit dem des mächtigsten Dämons der Geschichte. Mein Magen knurrte.
Muzan warf sich die leblose Ivanaka über die Schulter. Mit einem letzten vernichtenden Blick sah er mich an, als er verschwand, als wäre er nie da gewesen. Und mein Bett würde heute Nacht leer sein. Wirklich schade.

Blended Blood || Demon Slayer DoumaWhere stories live. Discover now