Kapitel 23

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Ich vermisste sie schon jetzt und ich wollte es unbedingt hier raus schaffen. Aber wie? Überall standen Wachen und ich wusste nicht einmal wo die Türen waren und wo es zu einer Stadt ging.

Tiago Pov

Für die nächste Zeit tat ich einfach das, was die Leute hier von mir verlangten. Ich musste mich bei ihnen einschleimen. Ich durfte nicht auffallen.

Brav zerstückelte ich Holzstämme und aß meine wässrige Suppe.

Alle meine Tage waren gleich. Jeden Tag dieselbe Routine. Und jeden Tag fragte ich mich auch, was Shari wohl gerade machte. Ob sie wohl herausgefunden hatten, dass ich gar nicht tot war, sondern nur entführt? Würden sie es jemals herausfinden?

Manchmal trafen neue Leute ein, und immer wollte ich wissen, ob ich diese Person kannte.

Jasper und ich teilten ein Zimmer, beziehungsweise eine Zelle. Anscheinend hatte Jasper bis jetzt noch keinen Mitbewohner gehabt, denn die Matratze sah, als ich angekommen war, noch ziemlich unbenutzt aus.

Duschen taten wir in einer riesigen Gruppendusche, in der mindestens 30 Duschen nebeneinander waren.

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Von meinem Zeitgefühl her ein Monat später, landete anscheinend ein „Neuling" bei uns. Natürlich war ich neugierig, denn wer konnte es wohl sein? Vielleicht kannte ich die Person?

Auf einmal knarzten die Lautsprecher an den Wänden und eine laute Stimme war zu hören.

„1505 ins Klamottenlager." Das war genau der Satz, durch den Jasper zu mir gebracht wurde, um mir alles zu zeigen. Anscheinend war nun ich auch mal an der Reihe.

Sofort stürmte ich los, denn ich wollte keinen Ärger. Das brachte mir hier nichts.

Ich riss die Tür zum Klamottenlager auf und als ich die Person sah, die dort neben demselben Typen, der auch mich hierher gebracht hatte, sah, erstarrten wir beide.

Ein junger Typ, mit gold-blonden Haaren, grünen Augen und einer Narbe hinter dem Ohr, starrte mich an.

Tikaani Pov

Nach dem Anruf von Noah buchten wir sofort Urlaub und Flüge nach Miami. Ich musste zu Shari und sie trösten. Was gab es anderes zu tun? Shari war die Person, die am meisten Schmerzen ertragen hatte.

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Der Flug dauerte eigentlich nicht lange, doch diesmal zog er sich so lang, als würde das Schicksaal nicht wollen, dass wir Miami schnell erreichten.

„Mann, was dauert das denn so lange", meckerte Holly und hibbelte auf ihrem Flug Sitz herum.

„Weiß nicht, aber irgendwie hab ich so n komisches Bauchgefühl", meinte Carag und schien wirklich etwas beunruhigend zu finden.

„Das Wichtigste ist erstmal, dass wir zu den anderen kommen und ihnen helfen. Vor allem Shari.

„Stimmt." Carag stimmte mir zu und lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter.

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Am Flughafen angekommen gingen wir direkt auf den Ausgang zu, denn wir hatten keine Koffer abgegeben.

„Ich geh noch kurz aufs Klo, ich komm gleich wieder", meinte Carag und verschwand um die Ecke in Richtung Männerklo.

„Lass uns noch kurz auf ihn warten", meinte ich und setzte mich auf eine Bank direkt neben uns.

Wir warteten und warteten eine ganze Weile, doch Carag kam nicht zurück.

„Ich glaube wir sollten mal nachschauen, oder?", fragte Holly und schaute mich an. Auch ich fing langsam an mir Sorgen zu machen.

„Aber wie wollen wir denn ins Männerklo?", fragte ich und fuhr mir durch die Haare.

„Ruf ihn doch erstmal an. Auch wenn ihm etwas passiert wäre, dann ist er einer der Menschen, die sich wohl auch wehren können. Er hat doch mal Kampfsport gemacht, oder?", fragte Holly und schien zu versuchen, mich zu beruhigen.

„Klar, stimmt", sagte ich. Meine Nervosität schien mich nicht mehr klar denken zu lassen.

Ich wählte Carags Nummer und wurde überrascht. Sofort ertönte eine weibliche Computerstimme. „Diese Nummer ist leider nicht vergeben." 

Seawalkers - That's my JobWhere stories live. Discover now