Kapitel 11

105 6 0
                                    

Ausruhen konnte ich mich definitiv nicht, denn dauernd malte ich mir Szenarien aus, die passiert sein könnten.

Noahs Pov

Gerade war ich auf dem Weg zur Haustür, um Tiago im Krankenhaus einen Besuch abzustatten, doch plötzlich hörte ich einen lauten Knall. So, als hätte jemand sehr kräftig seine Autotür zugeschlagen. „Wird wohl nur ein Typ mit ein bisschen Stress sein", dachte ich mir und schlüpfte in meine Schuhe.

Meine Hand glitt zum Türknauf und öffnete die Tür. Das, was ich dort sah, ließ mich erstarren. Fünf maskierte Typen standen mit Pistolen auf mich gerichtet im Vorgarten.

„Hände hoch!", rief der, der mir am nächsten stand.

Langsam hob ich die Hände und beobachtete die Typen genau. In meinem Kopf ratterte. Ich war noch nicht draußen. Wenn ich jetzt den Alarmknopf drückte, würde Eine Eisentür alle Ausgänge verriegeln. So wären ich und Shari vor den Typen geschützt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Polizei rechtzeitig herkommen würden, war sehr, sehr gering.

Mein Blick fiel auf das rechte Handgelenk des Typen, der mir befohlen hatte, meine Hände hochzuheben. Auf seinem Handgelenk war ein Totenkopf tätowiert.

„Wo ist Shari?", knurrte der Typ von eben. „Sag uns wo sie ist!"

„Ich weiß nicht", antwortete ich gelassen.

„Wir wissen genau, dass du es weißt", widersprach der Typ mir. Unter den schwarzen konnte ich das Gesicht derjenigen nicht erkennen. Doch der Typ, der mich gefragt hatte, wo Shari ist, hatte eisblaue Augen, die mich schon alleine mit dem Blick einfrieren ließen.

„Was wollt ihr denn von ihr?" Langsam befand sich in meinen Händen kein Blut mehr. Ich sollte besser schnell handeln.

„Jedenfalls, ich glaube, es wäre nicht gut, wenn ihr sie trefft. Nicht für euch und auch nicht für sie. Bis dann!"

Unauffällig rutschte ich ein paar Zentimeter zurück und betätigte mit dem Ellenbogen, immer noch mit erhobenen Händen, den roten Alarmknopf.

Die dicke Metalltür trennte mich von den Typen und endlich konnte ich entspannen. Die laute Sirene schallte durch das ganze Haus und Shari kam auf mich angerannt.

„Was ist passiert?", fragte sie und schaute mich besorgt an.

Hinter ihr lief James her und schaute mich mit demselben fragenden Blick von Shari an.

„Da waren so Typen, die wollten dich wahrscheinlich entführen", sagte ich und klickte auf dem kleinen Gerät an der Wand herum. Darauf konnte ich mir das Live Video der Klingel anschauen. Die Typen schienen sehr wütend zu sein, denn sie stampften mit ihren Füßen auf dem Rasen herum und zertraten die Blumen.

„Oh nein, die armen Blumen!" Shari biss sich auf die Unterlippe.

„Das ist gerade unser geringstes Problem", murmelte ich.

„Wieso schnappst du sie dir nicht?", fragte James auf eine provozierende Weise. „Schließlich bist du Sharis Bodyguard. Das ist doch dein Job."
„Sie sind bewaffnet. Da kann ich ihnen nicht einfach hinterherrennen. Ich würde innerhalb der ersten 15 Sekunden abgeknallt werden", erwiderte ich und hoffte, dass dieser Typ mich nicht weiter nervte.

Ich verstand immer noch nicht, wie Shari sich nur in so einen streberhaften Deppen verlieben konnte. Und es war mir immer noch ein Rätsel, wieso Tiago und Shari sich überhaupt getrennt hatten. Tiago und Shari hatten mir das nie erklärt. Und ich wollte die beiden auch nicht mit diesem Thema kommen, denn ich wusste, was für eine tiefe Wunde das bei beiden hinterlassen hatte. Es war mir ein Wunder, dass die beiden überhaupt dieser Sache zugestimmt hatten. Das mit Tiago ist Sharis Bodyguard und so.

Plötzlich klopfte es an der Eisentür und ich hörte eine tiefe Männerstimme. „Hier ist die Polizei, bitte die Tür aufmachen."

Schnell kontrollierte ich, ob vor der Tür auch wirklich ein Polizist stand und nicht die Typen von eben. Im Video sah ich einen Mann mit Schnäuzer und einer Polizeiuniform, der seinen Ausweis in die Kamera hielt.

Schnell gab ich den Code ein, um die ganzen Metalltüren zurückzurufen.

Vor mir standen zwei Polizeimänner mit einem Block in der Hand.

„Hier wurde der Alarm ausgelöst und-" Ich ließ ihn gar nicht ausreden.

„Hier waren gerade ein paar Typen mit Pistolen und wollten Shari Seaborn entführen oder was weiß ich was machen."
„Haben sie etwas genaues an den Leuten erkannt? Irgendwelche Armbänder, Ringe oder Tattoos?", fragte der Mann mit dem Block in der Hand.

„Ich könnte ihnen die Videoüberwachung zeigen. Da könnte man das bisschen genauer untersuchen", meinte ich und sah, wie die beiden sofort nickten. Daraufhin eilte ich in den Kontrollraum für alle Überwachungskameras in diesem Haus und speicherte alles auf einem Stick.

„Wollen Sie das hier sehen oder sollen wir mit auf die Polizeistation kommen?", fragte ich ihn.

„Besser auf der Polizeistation. Schließlich müssen wir das alles auch auf Protokoll nehmen", meinte der andere Polizist.

---

Shari, ich und James saßen vor einem Schreibtisch des Polizisten und schauten uns die Videoüberwachung genau an.

„Da! Da das Tattoo auf dem Handgelenk von dem einen Typen", rief ich, als die Stelle kam.

„Ein Totenkopf Tattoo auf dem rechten Handgelenk", murmelte der Polizist und kritzelte etwas auf seinem Block herum.

Plötzlich klingelte mein Handy und Tiagos Name ploppte auf dem Bildschirm auf.

„Ey Tiago, ich bin gerade auf der Polizeistation. Du glaubst mir nicht, was passiert ist", sagte ich und wusste, wie neugierig Tiago das machte.

„Was ist passiert?" Sofort wirkte Tiago besorgt und man hörte ihm das auch in der Stimme schon an.

„Ich erzähl dir das, wenn ich später vorbeikomme. Könnte spät werden, also ruh dich heute Mittag erstmal aus", versuchte ich ihn zu beruhigen. Daraufhin legte ich auf und wandte mich wieder dem Polizisten zu.

Wir untersuchten das Video weiter, doch es war nichts weiter zu finden. Man erkannte das Kennzeichen von deren Auto nicht und es gab auch keine Bilder von dessen Gesichtern.

Ich hinterließ meine Kontaktdaten und wir fuhren zurück nach Hause.

„Ich geh schnell nochmal bei Tiago vorbei. James, könntest du vielleicht auf Shari aufpassen? Sobald irgendwer seltsames an der Tür klingelt, sofort den Alarm auslösen. Auf keinen Fall die Tür aufmachen, auch wenn es ein Postbote ist", erklärte ich James.

„Wird gemacht, Chef", sagte James belustigt und salutierte.

---

Auf der Straße im Auto, entschied ich mich, Tiago anzurufen.

„Ey Tiago, wie geht's wie stehts?", fragte ich ihn.

„Alles gut bei mir. Ist bei euch jetzt wieder alles gut?"

„Ja, alles geklärt, genaueres erzähl ich dir später. Was machst du?"

„Schaue bisschen Fernseher. Läuft aber nichts spannendes. Vielleicht-" Plötzlich hörte er auf zu reden und ich hörte nur noch, wie das Handy auf den Boden geworfen wurde, woraufhin jemand das Handy kaputt trat.


Moin Leute,

da bin ich wieder. Ich weiß, ihr habt alle drauf gewartet und so, aber ich befinde mich leider gerade in der Arbeitsphase und muss viel lernen... Also verzeiht es mir bitte, wenn ich ein paar Tage/Wochen brauche.. 

Peace out!

Seawalkers - That's my JobWhere stories live. Discover now