Kapitel 8

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Shari gab mir ein unauffälliges Zeichen, dass sie jetzt fertig waren und ich rausgehen sollte, weshalb ich bezahlte und mich auf den Weg zur Tür machte. Doch mitten im Gehen erkannte ich ein Auto, welches auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte. Direkt neben unserem.

Langsam ging ich wieder rückwärts und bedeutete Shari, dass sie in Richtung Klo gehen sollte.

Das Klo lag in einem schmalen Gang um eine Ecke, wo uns keiner sehen konnte.

„Was ist los?" Shari schaute mich verwirrt an.

„Draußen steht das Auto von letztes Mal. Weißt du noch?", fragte ich sie.

„Wieso ist das da? Verfolgen sie uns?" Shari schaute sich verängstig um, als würde sie hier irgendwo irgendwelche Kameras oder Wanzen befürchten.

„Weiß ich nicht. Vielleicht ist es wirklich Mike und er ist wirklich sauer auf dich", meinte ich und lunzte aus dem Gang durch die Glasscheibe, durch die ich das schwarze Auto immer noch sehen konnte.

„Du verlässt das Café, aber gehst direkt in diese eine Gasse, in der wir vorhin standen und versteckst dich dort gut. Damit lockst du Mike weg und ich schnappe mir das Auto. Ich hole dich dann ungefähr 2 Minuten später ab", meinte ich und hoffte, dass dieser Plan aufgehen würde.

„Okay." Shari rückte ihre Kappe zurecht und verließ auf mein Kommando das Café. Ich folgte ihr kurz darauf und schaute mich nach dem schwarzen Auto um, doch es war nicht mehr da. Anscheinend hatte mein Plan funktioniert. Nun musste ich nur noch Shari aus der Gasse abholen. Tatsächlich hockte sie hinter einem Mülleimer und winkte mir zu, als sie mich sah.

„Komm schnell", drängte ich und setzte sie auf den Rücksitz.

Wir fuhren los und schon bald befanden wir uns auf der Landstraße, auf der wir auch letztes Mal gewesen war. Und genauso wie letztes Mal ging sie etwas bergab und ich musste dauernd bremsen.

Auch dieses Mal drückte ich auf die Bremse, doch ich spürte keinen Widerstand. Das Auto rollte einfach weiter. Mein Herz rutschte in meine Hose.

„Was ist denn jetzt los?", fragte ich Shari, obwohl sie überhaupt keine Ahnung haben konnten.

„Was ist?", fragte sie und klammerte sich reflexartig an den Sicherheitsgurt.

„D-die Bremse funktioniert nicht", stotterte ich und drückte mehrmals hintereinander auf das Bremspedal.

„Was meinst du damit?" Sharis Stimme wurde unsicher und ich konnte ihre Angst spüren.

„Ich kann nicht mehr bremsen. Die Bremse reagiert nicht mehr." Schweißperlen rollten meinen Nacken hinunter und befeuchteten mein T-Shirt.

„A-aber-" Shari schien sich zusammenreißen zu müssen. „das heißt, wir werden immer schneller?"

Sie hatte recht. Und das musste ich ihr auch sagen. „Ich befürchte."

„Kannst du mal Noah anrufen?", fragte ich und versuchte, das immer schneller werdende Auto unter Kontrolle zu halten. Es wurde immer schwerer, um die Kurve zu kommen und das Auto drohte, von der Straße auf die Felder abzuweichen.

„Nachdenken, Tiago", murmelte ich so leise, dass nur ich es hören konnte.

„Hast du was gesagt?", fragte Shari mit ihrem Telefon am Ohr, während sie bei Noah anklingelte.

„Nein, alles gut", sagte ich verlegen. So langsam war mein kompletter Rücken Schweißgebadet und mein T-Shirt klebte an meinem Rücken.

„Noah, wir brauchen deine Hilfe", sprach Shari in ihr Handy und klang dabei sehr verzweifelt.

„Was ist passiert?", fragte Noah entsetzt und man hörte, wie ein Stuhl hastig weggeschoben wurde.

„Unsere Bremse funktioniert nicht mehr und jetzt fahren wir in einem Höllen tempo die Straße entlang."

„Was? Wieso? Ich bin sofort da! Wo seid ihr?", fragte Noah aufgeregt und man hörte, wie er irgendwo hin rannte.

„Wir sind gerade auf dieser Landstraße vom letzten Mal. Ich kann gerade nicht aufs Navi gucken, sonst komm ich von der Straße ab", rief ich nach hinten, ließ aber den Blick nicht von der Straße.

„Passt es, wenn ich ans Ende komme?", fragte er mich.

„Wenn du dich beeilst", meinte ich und wischet mir eine Schweißperle von der Stirn.

Noah legte auf und ich klammerte mich ans Lenkrad. Hoffentlich würde Noah mit einer Lösung kommen, denn sonst würden wir mit dieser Geschwindigkeit in die Stadt hinein donnern.

„Wieso kommt hier nicht einmal ein Hügel?", murmelte ich und wie gerufen, erblickte ich einen klitzekleinen Hügel fast am Ende der Straße. Das Auto fuhr mühelos an die Spitze und rollte anschließend wieder den ganzen Hügel hinunter.
„Mist!", rief ich und boxte ins Lenkrad, sodass die laute Hupe einmal kraftvoll auf dem ganzen Feld außen herum zu hören war.

Shari legte auf und schaute mich an. „Noah ist unterwegs. Er will das Auto, mit dem er gerade fährt, mitten auf die Straße stellen und dann aussteigen, damit wir gegen das Auto fahren und unser Auto gestoppt wird", erklärte Shari mir.

„Okay, mir fällt gerade auch nichts besseres ein", gab ich zu. „Setz dich auf den Platz hinten rechts und stell den Stuhl vor dir ganz weit nach vorne. Da ist der sicherste Platz im Auto."

„Was ist mit dir?", fragte Shari und stellte den Beifahrersitz so weit nach vorne, wie es ging.

„Ich muss lenken", sagte ich.

„Aber dann ist es doch für dich gefährlich", meinte Shari und schnallte sich auf dem Sitz an.

„Das ist mein Job, Shari. Ich tue gefährliche Dinge, damit ich das Leben eines bestimmten Menschen retten kann." Ich wollte nicht sagen, dass ich gefährliche Dinge tat, damit ich ihr Leben retten konnte. Das wäre ihr bestimmt total unangenehm.

Für einige Zeit herrschte Stille. Ich konzentrierte mich auf die Kurve und Shari klammerte sich am Gurt fest, in der Angst, dass gleich das Auto gegen einen Baum fahren würde.

Es wurde immer schwieriger, das Auto auf der Straße zu halten. Der Schweiß auf meinem Rücken machte sogar meinen Hosenbund hinten an meinem Rücken nass. Trotzdem versuchte ich, alles zu geben, damit wir nicht auf die Felder fuhren.

In der Ferne sah ich einen roten SUV, der mitten auf der Straße stand. Neben dem Auto stand Noah, winkend, und schrie etwas, was ich nicht verstehen konnte. Ich machte noch einen letzten verzweifelten Versuch, auf die Bremse zu treten, doch wie ich erwartet hatte, passierte nichts. Ungefähr 100 Meter vor dem roten Auto war eine flache Strecke, auf der wir hoffentlich etwas langsamer werden würden, bevor wir gegen das andere Auto knallten.

„Achtung!", schrie ich und schaute zu, wie wir gegen das rote Auto knallten. Mein Oberkörper wurde nach vorne geschleudert und mein Kopf knallte gegen das Lenkrad, bevor der Airbag platzte und ich in den Sitz gedrückt wurde. Shari gab keinen Mucks von sich und das machte mich noch nervöser, bevor sich alles drehte und ich bewusstlos wurde.


Moin Leute

SORRY, aber ich hatte wirklich in letzter Zeit echt viel zu tun und konnte nicht weiterschreiben... Tut mir leid... Ich hoffe aber ihr freut euch jetzt umso mehr auf dieses und die folgenden Kapitel!

Peace out! 

Seawalkers - That's my JobWhere stories live. Discover now