Kapitel 7

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Ob es wohl eine Person gab, die total sauer auf Shari war? Vielleicht war es ein alter Filmkollege oder so. Ich würde sie am besten morgen fragen, aber heute sollte ich erstmal schlafen.

Wie die meisten Morgen, an denen ich produktiv war, wachte ich auch heute um 6 Uhr auf, damit ich noch eine Runde joggen konnte, bevor das Frühstück auf dem Tisch stand.

Die frische Luft ließ mein Kopf etwas freier werden. So schwirrten auch meine Gedanken schneller in meinem Gehirn herum.

Wer wohl die zwei Typen waren? Diese Frage stellte ich mir andauernd. Ich hatte sogar in der Nacht von den beiden geträumt, wie sie uns wieder angriffen.

Nach meinem Duschgang ging ich wie neugeboren in die Küche und wollte endlich mal etwas zum Frühstück beitragen, doch wie erwartet stand Shari in der Küche und schnitt das Brot in Scheiben.

„Guten Morgen", meinte Shari nur und warf die Scheiben in den Toaster.

„Kann ich helfen?", fragte ich und wollte mir gerade ein Messer nehmen, als Shari es mir sofort abnahm.

„Nein danke, du kannst-" Sie wurde von der Haustürklingel unterbrochen. „die Tür aufmachen."

Seufzend schlurfte ich zum Bildschirm, auf dem man sehen konnte, wer dort an der Tür stand. Es war ein Postbote.

„Legen Sie das Paket einfach auf vor das Tor, bitte", sprach ich durch die Sprechanlage.

„Tut mir leid, aber das kann ich leider nicht. Ich wurde ausdrücklich darum gegeben, Miss Seaborn persönlich anzutreffen und ihr das Paket zu überreichen", meinte er nur. Seine blauen Augen leuchteten und sein Lächeln war siegesgewiss. Er kam mir sehr verdächtig vor. Den würde ich Shari nicht einfach vor die Tür stellen.

„Ich werde rauskommen und das Paket annehmen", bestimmte ich und ging hinaus zum Tor. Ich vergewisserte mich, dass die Tür auch verriegelt war. Man konnte ja nie wissen.

„Geben Sie mir bitte einfach das Paket. Es wird sicher bei Miss Seaborn ankommen", sagte ich und streckte die Hände nach dem Paket aus.

„Das kann ich leider nicht. Ich kann es nur Miss Seaborn aushändigen." Der Kerl blieb echt hartnäckig.

„Können Sie mir bitte ihren Ausweis als Postbeamter zeigen?", fragte ich und hob eine Augenbraue.

„Den- den habe i-ich im Auto", stotterte er und lief hastig zum Auto.

Hier stimmte doch etwas nicht!

Eilig lief ich ihm nach, doch er war schon in sein Auto gestiegen. Er drückte aufs Gas und fuhr weg, ich versuchte verzweifelt dem Auto hinterherzurennen. 500 Meter schaffte ich noch, mitzuhalten, doch das Auto verschwand dann an einer Kreuzung.

„Mist!", rief ich und stampfte mit dem Fuß auf. Das war bestimmt einer dieser Typen gewesen, die uns damals verfolgt hatten.

Enttäuscht joggte ich zum Haus zurück und betrat die Küche, in der Shari schon den Tisch gedeckt hatte.

„Wieso hast du so lange gebraucht?", fragte sie und drückte Noah einen Teller mit Gemüse in die Hand. Noah war also auch wach.

„Ich glaube einer dieser zwei Typen vom Auto letztes Mal stand vor der Tür", sagte ich und legte dabei die Gabeln auf den Tisch.

„Was?" Entsetzt schaute Noah mich an, während er gerade den Gemüseteller abgelegt hatte.

„Ja, er hatte sich als Postbote ausgegeben und wollte unbedingt persönlich mit Shari reden. Das kam mir seltsam vor, also habe ich gesagt, ich würde rauskommen und ihm versichern, dass das Paket sicher bei Shari ankommen wird. Aber als ich ihn dann nach seinem Lieferausweis gefragt habe, ist er einfach abgehauen", erzählte ich und setzte mich an den Tisch, da nun alles fertig gedeckt war.

Seawalkers - That's my JobWo Geschichten leben. Entdecke jetzt