Kap. 42 Entscheidungen

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Percy pov

Ich öffnete das Portal, welches Thalia in dieses Mittelalter zurück holen sollte und als sie hindurch getreten ... fallen war, fragte ich: „Und, wie ist es gelaufen?" Sie antwortete nicht, aber das bunte Farbspiel ihrer Emotionen war sehr ausgefallen. Etwas Genervtheit schwang darin mit, dafür war wohl ich verantwortlich, aber alles in allem waren es eher positive Gefühle. Sie hatte sich anscheinend ganz gut mit Artemis verstanden. Annabeth neben mir war offensichtlich zu dem selben Schluss gekommen denn sie lächelte. „Mit etwas Glück findet jetzt auch Thalia ihr Glück."

Eine Weile lang saßen wir schweigend so da und genossen die Ruhe und unsere gegenseitige Anwesenheit. Egal wie lange wir jetzt schon so mächtig waren, wir hatten uns noch immer nicht daran gewöhnt, dass wir in keinster Weise in Gefahr waren. Schließlich atmete mein weises Mädchen neben mir tief ein und meinte: „Los komm, Eragon ist eben aufgestanden. Wir wollen ihn doch nicht warten lassen..."

Das Funkeln in ihren Augen machte unmissverständlich klar, dass sie mich ignorieren würde, sollte ich anfangen ihr zu erklären, dass ich eigentlich kein Problem damit hätte, unseren jungen Schützling einen Moment warten zu lassen. Ein guter Krieger sollte wissen, wann er verloren hat und in meinem Fall war das in dem Moment, in dem meine Frau mir einen strengen Blick zuwarf, der Fall. Armeen von Monstern... kein Problem, Urgötter die Amok laufen... gewöhnt man sich dran, aber einem strengen Blick von Annabeth zu trotzen ist annähernd unmöglich. Selbst wenn man das mächtigste Wesen aller Zeiten war und noch dazu im Recht, nichtmal das traf hier zu, war Widerstand zwecklos.

Also stand ich auf und wir gingen zusammen aus dem Raum. Unmittelbar nachdem wir die Haupthalle unseres Gast-Clans betreten hatten, im exakt selben Moment wie Eragon mal wieder, kam bereits Orik auf uns zu und bedeutete uns, ihm zu folgen. Keine Begrüßung, nur ein grummliges Nicken.

Genau darin bestand auch die Antwort auf seine Aufforderung und er führte uns schlichtweg in einen Raum, der vermutlich sein Arbeitszimmer war. Glücklicherweise ersparte er uns die Formalitäten und erzählte Eragon sofort, was sie herausgefunden hatten.

Die Kurzfassung: letztendlich genau was wir ihnen verraten hatten. Im dreizehnten Stock waren einige Festnahmen gelungen. Die ausgestoßenen, die sich dort versteckt hatten, hatten den Angreifern Unterkunft gewährt und sie ausgerüstet. Oriks Leute hatten sie völlig unvorbereitet erwischt und somit war es ihnen gelungen, drei der fünf festzunehmen, bevor diese sich mit Selbstmord aus den Folgen ihrer Taten ziehen konnten.

Und aus dem Geist des einen hatten sie erfahren, dass diese Zwerge ihre Anweisungen auf direktestem Weg vom Anführer des Zwergenclans der Dûrgrimst Az Sweldn rak Anhûin, Vermûnd, persönlich erhalten. Für Orik ganz offensichtlich das beste Ergebnis, was diese Forschung hatte bieten können. Dieser Clan hatte Eragon, Saphira und Arya in der Stadt Tarnag, auf dem Weg nach Ellesméra, bereits die Feindschaft erklärt und versucht, eine Aufruhr gegen sie zu starten. Sie hatten keinen Erfolg gehabt, aber ihre Haltung Fremden, insbesondere allem im Zusammenhang mit Drachen gegenüber, stand dem Rassismus in unserer Welt zweifelsohne um nichts nach. Spätestens nach diesem Angriff.

Orik hatte auch den Weg der Waffen der Angreifer weiter zurück verfolgen lassen und auch wenn er dabei keine Beweise gefunden hatte, unterstützten die Erkenntnisse daraus ebenfalls die Annahme, dass der Clan der rak Anhûin dahinter steckte. Die Waffen stammten nämlich aus einer Stadt unter der Kontrolle eben dieses Clans.

Als er seinen Bericht abgeschlossen hatte, wandte er sich uns zu. „Ihr lagt mit eurem Tipp gestern Abend steinrichtig." Ich war zuerst etwas verwirrt ob des letzten Wortes, bis mir einfiel, dass Steine bei den Zwergen ja heilig waren. Im Vergleich dazu sind ja sogar diese Religionen von den Menschen in unserer Welt, dass es nur einen Gott gibt, der noch dazu gütig sein soll, vollkommen vernünftig. Also wirklich, Steine anbeten. Es gab auch in dieser Welt Götter, aber sie hatten die Lebewesen genauso wenig aus Stein erschaffen wie die Menschen in unserer Welt aus Schokolade bestanden.

Die Macht ist mit mir, oder?Where stories live. Discover now