Kap. 16 Nachsitzen macht Spaß

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Percy pov

Ich war überrascht, wie gut Hermine die Informationen aufgenommen hatte. Besser vermutlich, als ich es damals hätte. Man musste dazu sagen, sie lebte jetzt seit sieben Jahren in solch einer Welt, aber nichts desto trotz waren viele der Informationen, die ich ihr gegeben hatte, durchaus auch für jemanden, der nicht wirklich um ihre Bedeutung wusste, eindrucksvoll. Natürlich brauchte sie nichts weiter von Tartarus wissen, aber ich hatte nicht erwartet, dass jemand wie sie, die ja durchaus belesen war und rational dachte, so einfach den Umstand, dass Götter existierten, durchwinken würde.

Auch als ich ihr ganz zum Schluss die entscheidende Information von dem Abgrund als unserem eigentlichen Feind offenbarte, war ich mir ziemlich sicher, dass ihre Reaktion nicht dem Namen verschuldet war. Mehr der Kombination aus dem Nachsatz über ihn als Verkörperung der Hölle, der um uns immer roher werdenden Natur und meiner Inszenierung.

„Das klingt so, als wäre der ein klein wenig gefährlicher als Voldemort?", meinte sie vorsichtig. Ich seufzte. „Er kann Titanen binnen Sekunden bis auf ihre Essenz hinab vernichten, ihm folgt eine Armee aus buchstäblich Millionen von Monstern und er besitzt die körperlichen Fähigkeiten, Hogwarts mit einer Hand hochzuheben, ohne dabei auch nur zu spüren, was er tut." Das war mehr in der Sprache, die man auch ohne fünf Jahre im Camp Half-Blood verstand.

„Das bedeutet, wir werden alle sterben?" Ich schüttelte den Kopf, bevor ich ihr zuerst genau das betätigte. „In eurem jetzigen Zustand würdet ihr alle sterben, aber in weiser Voraussicht, auch wenn er das sicher nicht so ganz gewusst hat, hat euer lieber Schulleiter uns als Hilfe an diese Schule geholt und mir vor kaum einer halben Stunde zugesagt, euch in praktischer Verteidigung zu unterrichten. Dabei werden wir euch, oder zumindest die von euch, die den Willen zum lernen besitzen, so weit bringen können, dass ihr euch gegen eines oder mehrere Monster zur Wehr setzen könnt. Sollte Tartarus selbst auftauchen...", und ich wusste, dass mit meinem Blick auch die gesamte Umgebung um ein Vielfaches düsterer wurde, „... dann wird zu den Anthesterien diesen Winter wahrlich Rache kommen. Aber nicht von ihm an uns sondern von uns an ihm. Er hat uns zwei Freunde genommen, die uns gerettet haben, obwohl es einfacher für sie gewesen wäre, uns sterben zu lassen. Er hat sie vernichtet, wenn er sich also nochmal an uns wagt, wird er Rache zu spüren bekommen, wie es in seiner Geschichte noch nicht vorgekommen ist."

Jetzt schien Hermine doch ein wenig Angst vor mir zu haben. Zu recht vielleicht, nach diesem kleinen Ausbruch. „Tut mir leid, die Erinnerung ist so frisch, dass ich sie noch nicht wegschachteln und verdrängen konnte. Könntest du diesen kleinen Ausbruch vielleicht schnell vergessen? Was ich sagen wollte, wenn er sich selbst her wagt, dann gibt er uns damit Grund genug, uns wirklich aktiv einzumischen und dieses Mal würde das für ihn schlecht ausgehen."

Sie sah mich immernoch ein wenig zweifelnd an. „Äh... ja, schon passiert." Ihre Worte standen ganz eindeutig im Widerspruch zu ihrer Körpersprache. Ich seufzte resigniert. „Es ist wirklich nur er, gegen den sich dieser Hass richtet. Ich verspreche dir beim Styx, auch wenn dieses Versprechen dir noch nichts sagt, dass er sich zur Zeit nicht gegen irgendjemanden an dieser Schule richtet."

Und damit war ihre Konzentration wieder auf einem anderen Thema. „Styx? Ist das nicht einer der Flüsse aus der Unterwelt der griechischen Mythologie?", fragte sie aufgeregt. „Den Nachsatz kannst du dir sparen, aber ja. Einer der fünf Flüsse der Unterwelt und zwar der mächtigste. Wer einen Schwur auf ihn bricht muss für gewöhnlich einen ziemlich hohen Preis dafür zahlen." - „Für gewöhnlich?" - „Einige Leute wissen, dass sie keine oder kaum Rache von Styx fürchten müssen, aber trotzdem meinen sie diese Schwüre eigentlich immer für mindestens einen Tag ernst. Danach fällt Zeus auf, wie schön doch all die Frauen auf der Erde sind." - Was?" - „Was was?"

Die Macht ist mit mir, oder?Where stories live. Discover now