Kap. 12 Es geht endlich los

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Percy pov

Wir hatten entschieden, nach der Zeremonie noch eine Woche auf Orbis Terrarum Chaos zu bleiben. Schließlich würde es niemand merken, unseren Freunden jedoch wertvolle Zeit zum Trainieren mit besseren Methoden und vor allem zum Erlernen der Kontrolle über ihre Fähigkeiten geben. Sie hatten Macht und neue Möglichkeiten bekommen, jedoch nicht wie man sie nutzte.

Piper zum Beispiel hatte garnicht gewusst, dass sie neuerdings ihre gesamte Wahrnehmung auf Beziehungen spüren umstellen konnte. Als es ihr das erste Mal gelungen war, hatte sie vor Überraschung einen Satz zurück gemacht und dann geschrien, dass wir sie blind gemacht hätten und alles nur noch in gleißendem weißen Licht strahlte.

Das hatten wir natürlich nicht getan, aber das nächste, was wir ihr beibringen mussten, war, wie sie die Stärke dessen, was sie da sah, so skalieren konnte, dass sie nicht zu schnell geblendet wurde. Es war trotzdem auffällig, dass sie, wann immer sie in diesen Modus einstieg, uns mit ihren Blicken mied. Wir glühten wohl zu hell.

Da wir uns nun auch offiziell versprochen hatten, für immer zusammen zu bleiben, zählte Annabeth nun als Prinzessin der Schöpfung und damit erhielt sie nun auch die Macht über das unendliche Wissen, was erstaunlich wenig an Gesprächen mit ihr veränderte, und war ebenfalls in der Lage, Materie und Leben aus dem Nichts zu schaffen.

Sie hatte mir einen Abend später ihren ersten Einzeller präsentiert und dabei versprochen, dass sie so lange weiter üben würde, bis sie etwas Nala ähnliches schaffen könnte. Ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass das eher eine Frage von Wochen war, nicht wie bei mir von Jahren. Dafür war sie eindeutig entschlossen genug.

Eine unbestimmte Zeit später an einem Ort, den zu bestimmen ich mir nicht die Mühe mache... na schön, ist auch egal. Hab gerade keine Energie für dramatische Auftritte. Gebt mir Kekse, vielleicht komme ich dann zu meiner wahren Form zurück. Nur so ne Frage, glaubt ihr, ein Superschurke hätte bessere Chancen, dass ihm irgendeine Vernichtungswaffe gebracht wird, wenn er sich einfach als er selbst aber in müde und entkräftet ausgibt und so halb ironisch, halb genervt einfach irgendwas von dem Kram erzählt, den er braucht, sodass irgendwer es ihm bringt, damit er aus seinem emotionalen Loch raus kommt?

Ich tippte ein klein wenig ungeduldig mit dem Fuß auf den sandigen Boden der Arena. Hekate sollte wirklich langsam mal kommen, ich hatte zwar durchaus den ganzen Tag Zeit, aber keines falls Interesse daran, diesen mit warten zu verbringen.

Verspätungen von Unsterblichen waren eigentlich nichts außergewöhnliches. Eigentlich passierte es etwa so oft, wie sie pünktlich kamen. Seit sie mich jedoch nicht mehr wegen unfreundlicher Bemerkungen auf mehr oder weniger kreative Weise sterben lassen konnten, war meine Toleranz dafür stark zurück gegangen.

Ich war kurz davor, den anderen einfach selbst ein von mir geschaffenes Äquivalent zum Segen für die Magie zu geben, als sie schließlich endlich in einem für diese Verspätung völlig unangemessen dramatischen Auftritt vor uns erschien.

„Heroen, ihr habt euch freiwillig bereit erklärt, den Zauberern, zu helfen. Die meisten von ihnen sind Nachfahren von vier großen Zauberern, die vor vielen Jahren gelebt haben, einige haben das Geschenk der Magie von mir bekommen, obwohl sie nicht von diesen abstammten, doch in beiden Fällen verbindet sie mein Segen und somit auch mein Wohlwollen. Für eure Hilfsbereitschaft biete ich euch meinen Segen auf ewige Zeiten, oder eben bis zu eurem Lebensende an. Außerdem wird er euch für eure Mission sicher eine Hilfe sein. Möchte jemand von euch jetzt noch zurück ziehen?" Auch wenn ich wusste, dass diese Worte vor allem daher kamen, dass die Stärke der Zauberer auch mit ihrer eigenen zusammenhing, war das erstaunlich offen für göttliche Verhältnisse. Man muss das Lob auf der Messlatte halten, auf der es angemessen ist.

Die Macht ist mit mir, oder?Where stories live. Discover now