Kap. 33 Ankunft bei den Varden

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Nasuada pov

An diesem Morgen war ich recht angespannt. Wenn ihre Vermutungen richtig gelegen hatten, würden Percy und Annabeth heute mit Eragon zurück kommen. Vorausgesetzt, es hatte keine Unfälle oder Probleme gegeben. Haha, was für Unfälle? Insgesamt acht Tote in den zwei Dörfern und ein vollständig ausgelöschter Soldatentrupp? NEIN, auf keinen Fall. Keine Probleme, Unfälle oder sonstige Zwischenfälle.

Alleine beim Gedanken daran lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Wenn das Imperium den jungen Reiter gefangen oder getötet hatte, war unser gesamter Widerstand zwecklos. Ohne ihn an unserer Seite hätten wir auch den letzten Schimmer einer Chance verloren.

Andererseits glaubte ich nicht, dass Percy und Annabeth das zugelassen hätten. Sie hatten erklärt, sie hätten gegen diese beiden Risiken einige Vorkehrungen getroffen und die beiden hatten mit ihren Freunden zusammen gezeigt, dass sie nicht zu unterschätzen waren. Nochmal hahahahaha, nicht zu unterschätzen? Percabeth sind beide stärker als selbst ICH. Okay, da hat wohl jemand auf mich abgefärbt. Tut mir nicht wirklich leid, und ändert so oder so nichts daran, dass die beiden unfassbar mächtig sind und bisher jeder, der sie unterschätzt hat, und einige, die das nicht getan haben, das bereut hat. Auch egal.

Laut Eragon und Arya konnten wir den beiden trauen, mir viel das jedoch noch ziemlich schwer. Der letzte, der eine Gedankenkontrolle verweigert hatte, war Murtagh gewesen und ich befürchtete, dass es mit ihnen ähnliches auf sich haben könnte.

Da waren wir auch schon bei dem Thema, was mich am zweitmeisten beschäftigte. Murtagh und sein roter Drachen, Dorn. Percy hatte behauptet, er würde vermutlich dazu gezwungen werden, gegen sie zu kämpfen, aber das änderte nichts daran, dass er für uns ein Feind ist, den wir bekämpfen mussten. Trotzdem gab ich mich manchmal der Hoffnung hin, dass er uns am Ende doch irgendwie helfen würde. Ich wusste, dass es Wunschdenken war, aber ich konnte es nicht verhindern. Hoffnung gibt einem Kraft, führt aber auch häufig zu Enttäuschungen und der gleichen mehr.

Der Vormittag war recht träge. Es gab nicht weniger zu tun als sonst, die Hoffnung und Erwartung nahm mir dabei allerdings einen großen Teil meiner Konzentration und Motivation. Auch wenn es mir schwer fiel, musste ich mein bestes geben. Andauernd schweiften meine Gedanken ab und ich erwischte mich in Grübeleien, was wir tun würden, sollte Saphiras Reiter nicht auftauchen.

Am Nachmittag hörte ich eine Fanfare vom nördlichen Rand des Lagers. Ich war gerade mit einem weiteren langweiligen Gespräch mit Orrins Adeligen fertig und wollte gerade zu meinem Zelt zurückkehren. Nach diesem Signal schnappte ich mir allerdings sofort mein Pferd und ritt so schnell ich konnte zum nördlichen Lager. Alle Müdigkeit und Grüblereien waren wie weggeblasen.

Dort angekommen wollte ich sofort wissen: „Wer hat warum das Horn geblasen?" Eine der Wachen, die aufpassen sollten, dass wir nicht überrascht wurden, verbeugte sich schnell und gab dann Auskunft: „Das war ich, Herrin. Ich habe auf der Ebene drei Gestalten gesehen. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennen, wer sie sind, oder zu wem sie gehören.

In den Minuten zwischen ihrem Auftauchen und Eurer Ankunft habe ich weitere Dinge erkennen können. Sie laufen deutlich schneller als jeder Mensch und sie alle tragen schwarze Umhänge. Für mehr bräuchte man unnatürlich scharfe Sicht. Im Moment sind sie leider in einer Senke und deshalb nicht zu sehen. Sie werden aber voraussichtlich in gut zehn Minuten hier sein."

Ich sah in die Ferne und tatsächlich. Gerade liefen drei menschliche Wesen aus einem Graben hervor. Sie schossen geradezu über die Ebene, vermutlich schneller als ich sprinten könnte. „Wenn man sich das Tempo anschaut, müssen sie noch sehr weit entfernt gewesen sein, als du das Bescheid gegeben hast. Du musst gute Augen habe. Sehr gut!" - „Danke, Herrin", antwortete er, verbeugte sich erneut und trat dann einige Schritte zurück, da nun auch Surdas König am Schauplatz ankam.

Die Macht ist mit mir, oder?Where stories live. Discover now