Kap. 53 Anders und doch genauso

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Percy pov

Als die beiden Punkte am Horizont verschwunden waren, der von Kalypso natürlich deutlich eher, gingen wir ein weiteres Mal zurück ins Zelt. Ich beschwor aus der Luft eine Wasserscheibe, für den Fall, dass die Königin nicht alleine wäre, wollte ich nicht riskieren, eine IM oder irgendwas anderes, göttliches zu verwenden, und wirkte den Zauber für die Traumsicht. Natürlich ohne Worte, ein bisschen Stil muss ja auch noch bleiben.

Tatsächlich standen neben ihr auch noch einige Fürsten von höheren Rängen. „Mo..." Annabeth hieb mir mit dem Ellenbogen in die Seite, damit ich nicht den Hochadel mit ‚Moin' begrüßen würde. Ach ja, die nervtötende royale Höflichkeit. Mit einem stummen Seufzen begann ich den langweiligen und überflüssigen Gruß und sie, um ein Vielfaches verwunderter als ihre Berater, erwiderte zögerlich. Es ist eine etwas störende Angewohnheit von Oberhäuptern, dass sie immer denken, sie müssten sich an irgendwelche Verhaltensregeln uns gegenüber halten.

An sich ist das zwar nicht wirklich falsch, aber ich mochte es nicht, von einer Person, die trotz einiger Zeit auf OTC rund zehn mal älter als ich war, wie eine Respektsperson angesprochen zu werden. Respekt ist nichts, was im Umgang mit mir eine so große Rolle spielen sollte. Leider tat es das deutlich mehr als nötig. „Also, was ist euer Begehren? Wir sind hier gerade in einer recht wichtigen Besprechung." In der Stimme der Königin hörte ich eine gewisse Unsicherheit, ob sie das Richtige getan hatte. Mit einem flüchtigen, dankbaren Blick gab ich zu verstehen, dass sie sich korrekt entschieden hatte, indem sie eine überlegen klingende Formulierung gewählt hatte.

Sie seufzte kaum merklich erleichtert auf und so sagte ich: „Wir wissen, dass Oromis und Glaedr Elda über Ceunon schwer verletzt wurden und letzterer dauerhaften Schaden davongetragen hat..." Sie musterte mich eingehend und versuchte herauszufinden, ob ich nur einen Teil verriet. An sich tat ich das, davon, dass ich dafür verantwortlich war, dass er überhaupt noch lebte, erwähnte ich kein Wort.

Durch ein kleines Zucken des Mundwinkels gab ich ihr zumindest die Chance, selbst die Antwort zu finden, ehe ich ungerührt fortfuhr. „...Wir bezweifeln, dass eure Leute gegen einen Drachen mitsamt Reiter, die beide vom Imperator persönlich Star Wars! unterstützt werden, ohne allzu große Verluste zu erleiden, bestehen können. Aus diesem Grund haben wir zwei Freunde zu euch geschickt, die den beiden sicher ein wenig helfen können."

Als ich verstummte, spürte ich bereits förmlich, wie einer der Fürsten eine kritische Äußerung von sich geben wollte, die nicht weit von einer direkten Beleidigung entfernt wäre. Glücklicherweise erkannte das auch die Königin der Elfen und gab mit einem kleinen Handzeichen den Befehl, keine ungefragten Kommentare abzugeben. Zum Glück hörte dieser darauf und so konnte sie noch eine abschließende Frage stellen. „Woran würden sie uns denn auffallen? In unser Lager kommt niemand ohne Genehmigung und es wäre mir unangenehm, wenn wir auch ihnen den Zugang verwehren würden."

Annabeth und ich begannen synchron zu lachen. „Verzeihung, aber ich bezweifle, dass ihr sie aufhalten könntet, selbst wenn ihr wolltet. Haltet Euren Kommentar zurück, Fürst Däthedar, seid versichert, Eure Königin ist sich vollkommen im klaren darüber, was das bedeutet. Ansonsten wird sich zumindest einer der beiden so auffällig verhalten, dass ihr ihn auf mehr als 10 Meilen entdecken solltet." Ich hatte sowohl aus seinem Gesicht, als auch seinen Gedanke abgelesen, dass er mal wieder kurz vor einem Versuch, die Elfen als stärkste Wesen überhaupt darzustellen, gestanden hatte.

Ich verschwendete noch einen kurzen Moment mit einem Vergleich zwischen Kalypso und Leo. Im Gegensatz zu ihm könnte sie vermutlich auch unbemerkt im Lager auftauchen. Eine Taube ist deutlich unauffälliger als eine große flammende Vogelgestallt, die keiner in diesem Land bekannten Spezies zuzuordnen war.

Die Macht ist mit mir, oder?Where stories live. Discover now