97 | won friendship

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Profi Tipp: mit trauriger Musik wird alles intensiver :)
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JULIA

Tage später war ich metaphorisch immer noch an mein Bett gekettet.

An meiner Zimmertür klopfte es. Sie öffnete sich behutsam.

Ich lag eingekrümmt auf meinem Bett und schaffte es gerade so, meinen Kopf anzuheben und über den Haufen von Kissen und Taschentüchern zu meiner Tür zu schauen.

»Hey, Julio. Stör ich dich?«, grüßte mich Zach.

»Hey«, erwiderte ich überrascht. Die intensivste Emotion seit Tagen. »Was machst du denn hier?« Überrumpelt setzte ich mich auf und versuchte so gut wie es ging, meine Haare glatt zu streichen.

»Deine Mom hat mich reingelassen, kurz bevor sie zur Arbeit wollte.« Er trat vollständig ins Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich. »Ich wollte dich noch einmal sehen und mich richtig verabschieden, bevor ich gehe.« Seine Augen inspizierten mein Zimmer.

Ich lehnte meinen Rücken an das Kopfteil meines Bettes. »Wohin gehst du denn?«, hakte ich nach.

Er setzte sich breitbeinig an meine Bettkante. »Ich, ähm ... Na ja, nach langer Überlegung habe ich einen Entschluss gefasst.«

Ich zog meine Knie an die Brust und umklammerte sie mit meinen Armen. »Spann mich bitte nicht auf die Folter. Wohin gehst du?«

Er sah mich von der Seite an. »Ich werde wieder nach New York ziehen.«

Mein Mund stand weit offen. »Wie bitte? Du ziehst nach New York? Was ... wie ... wie kommt das?«

»Ich bin unglücklich hier. Ich bin so unglücklich, Julia ... Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mein Zuhause – mein richtiges Zuhause – vermisse. Pittsburgh ist kein Teil mehr von mir. Ich habe es lange um Naveens Willen geleugnet, aber jetzt kommt endlich der Tag, an dem ich für mich selbst einstehen muss, weil so kann ich nicht weiter leben ...« Nervös rieb er seine Hände.

Ich lächelte. »Gott, Zach, du kannst so süß sein.«

Er sah mich verblüfft an. »Bist du nicht sauer?«

Ich legte meinen Kopf schräg. »Wieso sollte ich sauer sein? Zach, wenn du in New York glücklicher bist, dann freut es mich tierisch, dass du das für dich selbst erkannt hast. Wenn, dann bin ich stolz, nicht sauer ...«

»Also wirst du mir auch nicht den Arsch versohlen, weil ich dich in dieser Stadt alleine lasse, oder?«

Ich kicherte. »Nein. Ich komme im Sommer nach. Dann suche ich mir ein Apartment am besten direkt neben deinem.«

Er stieß einen Lacher aus. »Oh Gott, du in New York ...«

»Was? Kannst du dir mich nicht in der Großstadt vorstellen oder was?«

»Um ehrlich zu sein, nein. Aber wird schon schief gehen. Wenn wir in einem halben Jahr wieder vereint sind, werde ich dir alle meine Lieblingsorte in New York zeigen.«

»Versprichst du es?«

»Ich verspreche es.«

Ich konnte nicht anders, als meine Knie zu lösen, mich vorzubeugen und meine Arme um Zach zu schlingen.

Fears Between UsOnde histórias criam vida. Descubra agora