12 | first party

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JULIA

Sean und ich langweilten uns. Wir hatten Kopfschmerzen und wollten an die frische Luft. Er war deprimiert, da er Amanda nirgendwo zu Gesicht bekam und ich gleichfalls, weil Lee seit einer Stunde weg war.

Und Tamara? Tamara hatte die Zeit ihres Lebens. Sie tanzte mit einer ganzen Menge Leute zu der lauten Musik. Während sie also wunschlos glücklich war, saßen Sean und ich nur an der Seite und drehten Däumchen.

»Woah! Leute! Ich fühle mich wie neu geboren!«, schrie unsere beste Freundin über die laute Musik hinweg.

»Das ist ja wunderbar, Tamara«, erwiderte Sean ironisch. »Ich würde mich auch so elektrisiert fühlen, hätte ich mir wie du Literweise Alkohol rein geschaufelt.« Das klang wie ein indirekter Vorwurf.

»Könntest du, tust du aber nicht. Also lass deine schlechte Laune nicht an mir aus, Walker.«

Er legte den Kopf in den Nacken und stöhnte frustriert. »Ich will nach Hause!«

Nachdem Tamara die Augen verdrehte, sah sie hinter sich. »Sieh mal wer da ist! Dein Loverboy!« Sie zeigte zu Lee, der endlich wieder zu uns stieß. Gott sei Dank war die Musik so laut, dass er ihren albernen Spitznamen für ihn nicht hören konnte.

»Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. War alles ein wenig kompliziert.«

»Ach, kein Problem. Ich ... ich hab mich gut amüsiert.« Neben mir erklang ein wahrhaftiges Lachen von Sean. Ich warf ihm einen bösen Blick zu.

»Lass uns kurz in die Küche, da ist's leiser, okay?«, fragte Lee. Ich nickte.

Er streckte mir seine Hand hin. Freudig legte ich meine in seine. Zusammen drängelten wir uns also durch die Menschenmenge von verschwitzten, tanzenden Teenagern bis in die Küche, die zwar auch gefüllt war, jedoch nicht stark.

Auf einer der Arbeitsplatten saß ein Mädchen. Zwischen ihren Beinen stand ein Typ. Sie küssten sich so intensiv, dass ich befürchtete, sie hatten seit Tagen nichts mehr gegessen. Die anderen Personen standen verteilt in der abgedunkelten Küche und unterhielten sich, während sie aßen oder tranken.

Ich war erstaunt, wie viel Alkohol und wie viele verschüttete Snacks dort auf den Theken standen.

Lee und ich setzten uns an die Inseltheken auf Barhocker. »Also ... Julia Knight. Eine Intelligente, beeindruckende, vorbildliche und vor allem wunderschöne junge Frau. Was willst du später aus deinem Leben machen?«

Schnell stieg wieder die Wärme in meinen Körper und ich grinste. Ich grinste sogar so sehr, dass ich vermutete, meine Wangen könnten jede Sekunde platzen. »Ich würde gerne auf der NYU studieren.«

»Die NYU? Tolles College. Was hat dich zur NYU getrieben?«

»Oh ... um ehrlich zu sein meine Schwester. Sie ist im Moment in ihrem zweiten Jahr dort. Sie hat viel zu tun. Zu dem ständigen lernen kommt noch das arbeiten dazu.«

»Das klingt ziemlich schwierig ... aber wenn sie nur halb so schlau ist wie ihre Schwester, wird sie das perfekt meisten können.« Seine weißen Zähne strahlten. »Und was genau möchtest du dort studieren?«, fragte er aufrichtig.

»Na ja, ich bin mir nicht ganz sicher ob Kunst oder doch Literatur.« Ich seufzte. »Und ... was ist mit dir? Was möchtest du nach der Highschool machen?«

Fears Between UsWhere stories live. Discover now