65 | infected memories

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JULIA

Er musterte mich. Vorsichtig, gebannt, neugierig.

Wir lagen seitlich nebeneinander auf seinem Bett. Naveens rechte Hand lag auf meiner Taille. Ich trug nur das Tanktop, das ich vorhin unter meinem T-shirt getragen hatte und lose Boxershorts, die er mir von sich gab, damit mir nicht zu kalt werden würde.

»Warum schaust du mich so an?«, fragte ich und konnte mir mein Schmunzeln nicht verkneifen.

Er grinste fröhlich, beugte sich vor und drückte jeweils einen schnellen Kuss auf meine Wangen. »Nur so.«

»Wofür waren die?«

»Ich mag deine Grübchen. Ist es seltsam, dass ich sie gerade geküsst habe?«

»Nein.« Mein Herz war in einer Art Trance. Naveen war heute anders. Viel aufmerksamer und niedlicher.

Nach einer kleinen Weile, in der wir uns weiterhin nur ansahen und ich durch Naveens Haare fuhr, sagte ich: »Was du da gerade getan hast, war ja nur für mich. Ich ... ich würde auch gerne etwas für dich tun, Naveen.« Es störte mich, wie kleinlich ich klang.

Er lachte. »Du denkst, das war für dich? Oh Goldie, du hast keine verdammte Ahnung, wie sehr ich das genossen habe. Außerdem, will ich weiterhin nicht, dass du auch nur in die Nähe von meinem Schwanz kommst, verstanden?«

»Moment mal, warum verbietest du es mir? Ist das nicht so ziemlich der Traum eines jeden Kerls? Ein Mädchen, das anbietet ... du weißt schon – für ihn zu tun?«

»Ja, es ist auch mein Traum, keine Frage, aber ich bleibe bei meiner Meinung. Noch nicht. Bald.«

»Bald«, echote ich neutral. »Du bist bescheuert. Ich glaube der wahre Grund warum du kneifst, ist weil ich keine Erfahrungen habe und es ganz bestimmt vergeigen würde«, schmollte ich beleidigt.

»Das hatten wir doch schon. Du spinnst. Ich meine es ernst, das ist nicht der Grund. Außerdem reserviere ich mich sowieso für dich, also ...«

»Leidest du an irgendeiner Krankheit oder so? Hast du vielleicht drei oder nur einen Hoden?«

Er rümpfte die Nase. »Mit meinen Eiern ist alles in Ordnung. Mach dir darüber mal keine Gedanken.« Ein Mundwinkel hob sich hinterlistig, als würde er jede Sekunde aufstehen, nur um mir zu beweisen, wie in Ordnung alles dort unten war. »Das ist ja schon fast unheimlich, wie besessen du davon bist, meinen Schwanz zu berühren.«

»Erstens, sammle dir bitte für unser nächstes Treffen neue Synonyme für gewisse Wörter. Zweitens, das stimmt nicht. Ich möchte dir nur irgendwie danken können.«

»Wofür?«

Ich sprach schnell: »Für das alles. Das ist eine große Sache für mich. Und ich weiß, du bist nicht einer von denen, die es langsam angehen und sich für etwas festes interessieren, weil das deiner Ansicht nach blöd und unnötig ist, aber aus heiterem Himmel warst du doch bereit, mich nicht nur einmal, nein sogar zwei mal wie ein junger Gott zu befriedigen und mir zu zeigen, was ich die ganze Zeit verpasst habe, weil oh mein Gott, jedes Mal, wenn ich daran zurück denke – an deine Finger oder deinen Mund – dann könnte ich heulen. Es ist so ein komisches Gefühl, zu wissen, dass du, Naveen Glennson Cameron – schrecklicher Zweitname übrigens – derjenige warst, der mich als erster Mann – okay da war noch Sean, aber er zählt nicht, weil wir wie Bruder und Schwester sind – nackt gesehen hat. Außerdem gibt es da so viele Dinge, die–«

Fears Between UsWhere stories live. Discover now