67 | my worth

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JULIA

Savannah verschwand gerade die Treppen in meinem Hausflur runter, als sich die Fahrstuhltür öffnete. Zu meinem Erstaunen traten drei Personen heraus: Tamara, Sean und ... Zach.

Meine Freunde flitzten schnell von ihm weg, als wären sie vor ihm geflohen. »Julia!«, sagte Tamara beunruhigt.

Bei dem Klang meines Namens, peitschte Zachs Kopf in meine Richtung. »Julio! Wie schön, dich zu sehen.« Er machte einen Bogen um meine Freunde und schlang die Arme um mich. Ich war steif wie ein Brett, meine Arme an meine Seiten gepresst.

»Du kennst ihn?«, fragte Tamara abfällig.

»Ihr kennt sie?«, entgegnete er mit gespielter Verachtung und ließ mich los. »Nein, Spaß, ich wusste schon im Aufzug, dass ihr die kleinen Freunde von Julio seid.« Als wäre ich ein Golden Retriever gewesen, streichelte er meinen Kopf auf den er wegen seiner Größe mühelos hinabschauen konnte. Er war etwa so groß wie Naveen, aber wahrscheinlich doch etwas kleiner.

»Ist was passiert, oder warum ist hier so eine Stimmung?«, erkundigte ich mich, nachdem ich Zachs Hand von meinem Kopf entfernte.

»Er hat mich angemacht«, zischte Tamara und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

»Und dann mich«, brummte Sean und verschränkte genauso seine Arme.

Ich starrte Zach verstört an. »Wie bitte?«

»Wow, wow, wow«, hakte er sich ein. »Das stimmt nicht! Ja, okay, gut, ich habe sie angemacht, aber ihn doch nicht. Für's Protokoll, ich habe ihn nur eingeladen, uns zu zuschauen und gezwinkert. Mehr nicht.«

Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Dann rieb ich mir die Schläfen und seufzte. »Zach, was machst du hier überhaupt?«

»Ich wollte zu Naveen.« Er zog einen Ärmel seiner Jacke hoch. Um sein Handgelenk trug er eine Uhr, die er betrachtete und ein Stück darüber erkannte ich ein buntes Tattoo. Es war eine Art Explosion. Darauf standen die Buchstaben: BAM! 

Ich wunderte mich, bis ich verstand, dass man so welche Motive auch in Comics fand. Da kam mir direkt ein Gedanke. »Hey, wie hat dir der Comic gefallen, den dir Naveen geschenkt hat?«

»Comic?«, wiederholte er verwirrt. »Was für ein Comic?«

Ich legte den Kopf schräg. »Er meinte, dass er dir einen Comic gekauft hätte ...« Oh Oh, plapperte ich da etwa gerade die Überraschung aus?

Naveen wird mich umbringen.

»Nein, ich habe nichts bekommen. Aber selbst wenn, würde es mich wundern.«

»Weshalb?« Neben mir warteten meine Freunde ungeduldig, doch ich ignorierte sie, weil mich Zachs Antwort interessierte.

»Na ja, ich schaue zwar gerne Anime und Cartoons, aber Comics und Manga sind nichts für mich. Allgemein Lesen ist nichts für mich. Das weiß Nav eigentlich auch. Hast du dich vielleicht verhört?«

Seltsam. Ich war mir sicher, dass er mir von einem Comic für Zach erzählt hatte ... Log er?

Wundern würde es mich nicht.

Vielleicht war Naveen ja insgeheim ein Comic Fan und wollte es bloß nicht zugeben ... Irgendwie süß.

»Aber wenn du magst–« Ihm wurde das Wort angeschnitten, weil sich in dieser Sekunde die Tür gegenüber meiner öffnete.

Naveens Augen weiteten sich alarmierend. »Was zur–«

Er sah toll aus. So toll wie immer. Seine Haare waren locker in der Mitte geteilt. Ihr wisst schon, diese Frisur, die so ziemlich jeder Mann in den 90ern hatte. Heute trug er einen schwarzen Hoodie, an dessen Seiten ein weißer Schriftzug genäht war.

Fears Between UsHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin